Im Fernsehsender ARD wurde gestern in "Titel - Thesen - Temperamente" das neue Buch des vielfach preisgekrönten österreichischen Schriftstellers und Geschichtenerzählers Michael Köhlmeier mit dem Titel "Das Philosophenschiff" vorgestellt. Hier nun eine frühere, von Köhlmeier erzählte Tierfabel mit dem Titel "Der Frosch und der Skorpion". Darin geht es um Botschaften, vor allem aber um Einstellungen ("weil es meine Art ist"), die bekannterweise nicht - oder nur sehr schwer geändert werden können und damit zu keiner Verhaltensänderung führen. Und damit sei in erster Linie an die "Fratelli d'Italia" angeknüpft.

Die Fratelli d'Italia tragen noch immer das kleine Emblem des M.S.I., des "Movimento Sociale Italiano" in ihrem Logo. Dies wohl, damit die Erinnerung ihrer Parteimitglieder und ihrer Hintergrundorganisationen sowie eines Teils ihrer Wählerschichten an jene politische Nachfolge-Partei, welche sich den Faschismus auf ihre Fahnen geschrieben hatte, wachgehalten wird. 

Obwohl jetzt in Deutschland und vielleicht bald in ganz Europa ein "Wind des Wandels" weht, nämlich die gesellschaftliche Opposition gegen rechte Parteien und eine kollektive Wiederbesinnung an demokratische Grundwerte - scheint die Südtiroler Volkspartei am Kurs mit ihren rechten Partnern stur Heil festzuhalten, um in Rom einen großen Wurf zu landen. Es sind die verloren gegangenen strategischen Erfolgsfaktoren früherer Zeiten und die falschen Ratgeber, welche die Volkspartei zu diesen Schritten verleiten. Mit dieser politischen Konstellation wird auch die Heimholung primärer Kompetenzen zu nichts anderem als einem Pyrrhussieg führen. 

Dieser Link führt zur Erzählung Köhlmeiers
Der Frosch und der Skorpion