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Schönes Interview!
Gerade der Aspekt der Fächer "Herausforderung" und "Verantwortung" fehlt im heutigen System. Mir fallen da sofort die Klassenkameraden ein, die herumgejammert haben, wenn der Lehrer nicht im Detail die 30 Seiten angesagt hat, die beim nächsten Test kommen. Eine Kameradin hat sich mal darüber echauffiert, dass eine Hausaufgabe in abgewandelter Form beim Test kam, obwohl wir sie nicht gemeinsam verbessert haben. Selbstständiges Denken: Fehlanzeige.
Es wäre schön, wenn man den Schülern wieder mehr Eigenverantwortung übertragen würde. Doch dafür bräuchte es in erster Linie einen Landesrat, einen Schulamtsleiter und Direktoren mit Eiern, die Lehrpersonen den Rücken stärken, wenn sie den Schülern Freiräume lassen.
"Es geht um die gelebte Kultur der Schule, es geht darum, Kinder zuzutrauen, dass sie selbstorganisiert lernen können oder sie Blättchen abarbeiten zu lassen. " ...ein ausgezeichneter Artikel mit Aussagen denen ich nur zustimmen kann.
Sehr gutes Interview!
Unser Schulsystem ist veraltet und unflexibel. Die Welt dreht sich immer schneller, da kommt unser träges Schulsystem schon lange nicht mehr hinterher. Und es ist am Verhältnis, Belastung des Schülers zu dauerhaft vermitteltem Wissen, gemessen, extrem unwirtschaftlich. Mittlerweile sind jegliche Informationen tatsächlich im Internet oder in Büchern schnell, aktuell und jederzeit abrufbar. Und das genau dann, wenn man die Information benötigt, um sein Vorhaben umzusetzen. Das auf diese Weise erhaltene Wissen, sitzt um Gröẞenordnungen tiefer, und wird ohne psychische Belastung bei deutlich weniger Zeitverbrauch angeeignet. Menschen sind nicht dazu gemacht, sich Sachen zu merken, die sie (momentan) nicht wissen wollen. Das ist für viele purer Stress und schadet meiner Ansicht nach viel mehr, als die paar Infos, die vielleicht irgendwo hängen bleiben, nützlich wären.
Heutzutage sollten wir den Focus in den Schulen auf das stärken des Selbstvertrauens, Moral und Ethik, sowie selbstständiges Arbeiten durch viele Projekte setzen. Der Rest geht dann von alleine. Sobald die Schüler älter werden, die Welt schon gut kennen, ist dann auch das Interesse und die Motivation da um selbstbewusst für seine angestrebte berufliche Laufbahn zu arbeiten.
Zwecks Selbstständigkeit: Gestern erzählte mir eine Lehrerin, dass 17 Jahre alte Schüler nicht mal selbst ein Zugticket kaufen dürfen, wenn es um Ausflüge geht. Außerdem darf die Lehrperson auch kein Geld von den Schülern einsammeln.
Außerdem dürfen Oberschüler sich nicht mal während der Pause im direkt neben der Schule gelegenen Geschäft eine Jause kaufen. Kein Wunder, dass es heute keine Selbstständigkeit mehr gibt.
Volle Zustimmung! Ich experimentiere seit Jahren, im Rahmen meiner didaktischen Freiheit (ich unterrichte Automatisierungstechnik in einer Oberschule) Methoden, die genau in diese Richtung gehen. Was ich bisher beobachten konnte ist, dass nicht alle Schüler mit diesen Methoden umgehen können, interessanterweise auch viele gute Schüler nicht. Ich werde aber weiterhin überzeugt meinen bescheidenen Teil zum "Systemwechsel" beitragen.
Als Mutter und Bildungsbeteiligte kann ich diesem Menschen-Welt- und Schulbild nur zustimmen!
Und wünsche mir für die heranwachsenden Generationen, für die Lehrpersonen und Eltern, dass diese veränderte Haltung zum Menschen, der gelebte Kern für Schul- und Bildungsdenken wird.
Anbei Links zu Margret Rasfeld:
https://www.youtube.com/watch?v=1xdWJCmI1N4 zu Margret Rasfeld - Initiative Schule im Aufbruch.
Eine Schule der Zukunft - Bildung die gelingt - mit Gerald Hüther + Margret Rasfeld: https://www.youtube.com/watch?v=7C-j0jFgeaI
„Schule erzeugt bei Menschen bis heute Fehlerangst, und die müssen wir loslassen, wenn wir unsere Gesellschaft verändern wollen. Schule ist dazu da, das Gelingen zu organisieren, und nicht das Misslingen zu dokumentieren.„
Dazu fällt mir eine, einige Jahre zurückliegende, Begegnung mit einem mehr als geschätzten chirurgischen Kollegen ein, der gerade von einer mehrmonatigen Auslandsfortbildung in Toronto heimgekehrt war.
Neben der fachlichen Weiterentwicklung „schwärmte“ er über die praktizierte Art und Weise, wie mit „Fehlern“ umgegangen wurde.
Im Rahmen der täglichen Briefings wurden die nicht optimal verlaufenen “Fälle“ als Anlass genommen, sich als Team zu hinterfragen, sie zu analysieren, zu strukturieren, sich zu verbessern und somit den zukünftigen Patienten mehr Qualität anbitten zu können, ohne dass jemand im Hintergrund mit dem „langen Zeigefinger“ oder der „schwarzen-Punkte-Score-Card“ auf einen gewartet hätte. Somit war auch die Bereitschaft gegeben, sich die eigenen Schwächen einzugestehen und als Anlass zu nehmen, etwas zu ändern.
In diesem Kontext hat der Sanitätsbetrieb Südtirol vor 3 Jahren das Projekt „CIRS“ (critical incident reporting system) gestartet, wo genau diese Idee aufgegriffen und jedem einzelnen Mitarbeiter die Möglichkeit gegeben wird, auf „potentielle“ Fehler bzw. Gefahren in anonymisierter Form hinzuweisen.
Die eingegangenen Meldungen werden in der Folge objektiviert, analysiert, strukturiert und einer Problemlösung zugeführt - immer mit dem Ziel, die Qualität und Sicherheit für Patienten und Personal zu optimieren ...