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Der Dreikampf

Angelika Wiedmer, Michael Oberrauch und Karl Zeller treten am 13. Mai bei der Wahl zum stellvertretender Parteiobmann an. Eine oder einer der drei bleibt auf der Strecke.
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Foto: salto
Philipp Achammer hat gut lachen.
In den ersten drei Jahren seiner Amtszeit als SVP-Obmann hat der amtierende Kulturlandesrat nicht viel falsch gemacht. Böse Zungen begründen das auch mit der Tatsache, dass sich unter Achammer in der SVP kaum wirklich etwas bewegt.
Dennoch wird der Kulturlandesrat und jüngste Obmann der SVP-Geschichte am 13. Mai im Meraner Kursaal per Akklamation für eine zweite Amtszeit wiedergewählt werden. Es gibt keinen Gegenkandidaten.
 
Anders schaut das aber in der zweiten Reihe aus. Traditionell hat der SVP-Obmann drei Stellvertreter. Erster Parteiobmann-Stellvertreter ist ein Ladiner. Derzeit Daniel Alfreider. Der Gadertaler (Noch)Kammerabgeordnete wird für das Amt wieder antreten. Auch er dürfte in Meran per Akklamation bestätigt werden.
Dazu kommen noch zwei weitere Stellvertreter. Derzeit haben diese Ämter Angelika Wiedmer und der neue Meraner Bezirksobmann Zeno Christanell inne. Für diese beiden Ämter wird es am 13. Mai aber drei Kandidaten geben.
 

Das Trio

 
Die Möltner Bürgermeisterin Angelika Wiedmer tritt wieder zur Wahl an. Vergangene Woche wurde sie von ihrem Bezirk Bozen Stadt und Land nominiert. Der zweite Kandidat ist ein junger Pusterer: Michael Oberrauch. Der zweitgrößte SVP-Bezirk will endlich wieder einen Vertreter an der SVP-Spitze haben. Deshalb schwört man das Pustertal, aber auch das Eisacktal auf Oberrauch ein.
Dazu kommt der wohl prominenteste Kandidat: Karl Zeller. Der Meraner Senator fällt bei den anstehenden Neuwahlen unter die Mandatsbeschränkung der SVP. Zeller wird seine Karriere als Mandatspolitiker beenden. „Der Karl will jetzt etwas für und in der Partei tun“, sagt ein Mitglied der Parteileitung. Selbst Zeller-Gegner innerhalb der SVP tun sich schwer, dagegen zu argumentieren.
 
Einer oder eine aus diesem Trio wird am 13. Mai aber auf der Strecke bleiben.
Sicher ist: Diese Wahl und vor allem das Duell zwischen Karl Zeller und Michael Oberrauch ist mehr als nur ein Stechen zwischen zwei Kandidaten.
 

Probe für den Schwenk?

 
Innerhalb der SVP wird die jene Gruppe immer größer, die die Partnerschaft mit dem PD heftig kritisiert. Das Wort Blockfreiheit fällt immer öfters in den SVP-Versammlungen. Zudem gibt es – vor allem im Pustertal – offene Bestrebungen eines Schwenks nach Mitte-Rechts. Auch der EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann ist diesem Richtungsschwenk nicht abgeneigt.
Karl Zeller aber ist ein Garant dafür, dass die SVP ihren eingeschlagenen Weg fortsetzt. Der Meraner Senator ist einer jener Volksparteiler, die das Bündnis mit den PD geschmiedet haben und es demnach auch offensiv verteidigen. Will man den Schwenk machen, muss man demnach Zeller als Stellvertreter verhindern.
 
Genau das wird aber schwer werden. Karl Zeller ist mehr als nur eine Respektfigur unterm Edelweiß. Sein Angebot wird die Partei deshalb kaum ausschlagen können. Der Meraner Langzeitparlamentarier hat zudem Unterstützer in allen Bezirken.
Das machte auch die Wahl in Bozen am vergangenen Mittwoch deutlich: Angelika Wiedmer erhielt 97 Stimmen, Karl Zeller 47 und Michael Oberrauch nur drei Stimmen. Am Freitag dann die Nominieurng in Meran. Dort wählten die beiden SVP-Bezirke Vinschgau und Burggrafenamt gemeinsam. Karl Zeller erhielt im Vinschgau 83,6% und im Burggrafenamt 88,8% der Stimmrechte. Angelika Wiedmer erreichte 13,1% und 8,8%, Michael Oberrauch bekam auch im Westen nur 1,6% und 2,4% an Zuspruch.
Abschreiben darf man den 35jährigen Pusterer Außenseiter Oberrauch deshalb aber noch lange nicht.
Sollte er es schaffen neben Karl Zeller Vize-Obmann zu werden, steht die Partie zwischen den Lagern vorerst unentschieden.