Politik | neue regeln

Nur mit Green Pass am Tisch

Ab 6. August wird der Grüne Pass italienweit im Inneren von Gastlokalen Pflicht. Die Kriterien für die Corona-Ampel ändern sich. Südtirol wird sämtliche Regeln übernehmen
Green Pass
Foto: Lukas on Unsplash

Seit einiger Zeit hatte es sich abgezeichnet, jetzt hat die Regierung in Rom beschlossen, die Green-Pass-Pflicht auszuweiten. Außerdem gelten neue Kriterien für die Corona-Risiko-Einstufung der Regionen, die Corona-Ampel. Ein Südtiroler Ausscheren wird es dieses Mal nicht geben. “Wir werden eins zu eins umsetzen, was die Regierung in Rom vorschreibt”, hatte Landeshauptmann Arno Kompatscher bereits am Dienstag angekündigt.

Ab 6. August ist der grüne Pass, der eine Corona-Impfung, -Genesung oder -Negativtestung nachweist, notwendig, um sich im Innenbereich von Gastronomiebetrieben aufzuhalten – allerdings nur, wenn man am Tisch sitzt und konsumiert (für den Kaffee am Tresen nicht). Außerdem braucht es den grünen Pass in ganz Italien auch für den Zugang zu Fitnessstudios, Schwimmbädern, Thermalanlagen, Kinos, Theater, Museen sowie für den Besuch von Sport- und anderen Freizeitveranstaltungen.

Für die farbliche Einstufung je nach Corona-Risikolage gelten neue Parameter. Ausschlaggebend ist neben der Inzidenz auch die Hospitalisierungsrate.

  • “Gelbe Zone”
    • eine Region wird “gelb” bei einer 7-Tage-Inzidenz von 50 Corona-Fällen oder mehr pro 100.000 Einwohner und wenn 15 Prozent der Krankenhausbetten und 10 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind
    • eine Region bleibt in der “gelben Zone” bei einer Inzidenz von 150 oder mehr pro 100.000 Einwohner, wenn maximal 30 Prozent der Krankenhausbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind oder maximal 20 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind
  • “Orange Zone”
    • eine Region wird “orange” bei einer 7-Tage-Inzidenz von 150 oder mehr und wenn 30 Prozent der Krankenhausbetten und 20 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind
  • “Rote Zone”
    • eine Region wird “rot” bei einer 7-Tage-Inzidenz von 150 oder mehr und wenn 40 Prozent der Krankenhausbetten und 30 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind

Landeshauptmann Kompatscher begrüßt die Entscheidungen in Rom. Im Morgengespräch mit Rai Südtirol kündigt er scharfe Kontrollen in Bars, Restaurants und Gaststätten insgesamt an.

 

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Profil für Benutzer Klemens Riegler
Klemens Riegler Sa., 24.07.2021 - 19:19

Der Hacken am Green Pass, bzw. warum der Green Pass eine Sackgasse sein kann;
Ich, doppelt geimpft und mit Green Pass, darf überall hinein. Auch wenn ich infiziert, und somit auch Viren-Schleuderer wäre. Ein großer Teil der anderen da drin wird ebenfalls geimpft sein und somit stelle ich nur zu 10% eine Gefahr für diese dar. Jener Teil der den Green Pass aufgrund von negativem Testergebnis hat, ist vor mir nicht geschützt. Ganz im Gegenteil; er fühlt sich da drin sogar "sicher" - falschlicherweise.
Darum möchte ich eigentlich die Möglichkeit haben mich kostenlos testen zu lassen, bevor ich mich in Zonen begebe in denen ich potentiell andere "ungeschützte" anstecken kann.
Ja richtig - DAS ist das Dilemma bei der ganzen Pass-Geschichte

Sa., 24.07.2021 - 19:19 Permalink
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Profil für Benutzer Thomas Unterwinkler
Thomas Unterwinkler So., 25.07.2021 - 01:31

Antwort auf von Klemens Riegler

Dazu das RKI:
„Es liegen Studien vor, die die Viruslast bzw. -ausscheidung bei Personen untersucht haben, die trotz Impfung einen positiven PCR-Nachweis hatten. So wurden in der Zulassungsstudie zu Vaxzevria von AstraZeneca eingeschlossene TeilnehmerInnen auch auf Viruslast und Dauer der Ausscheidung untersucht. Dabei zeigte sich, dass Personen, die trotz Impfung infiziert wurden, eine signifikant geringere Viruslast (d.h. Ct-Shift) und auch eine im Durchschnitt um 1 Woche verkürzte Dauer eines Virusnachweises (d. h. kürzeres Shedding) hatten. Ganz ähnlich berichteten Shrotri et al. aus einer Kohortenstudie an PflegeheimbewohnerInnen im Vereinigten Königreich, dass es nach Impfung mit Comirnaty von BioNTech/Pfizer oder Vaxzevria von AstraZeneca zu einer geringeren Viruslast bei Infektionen kam, die ab dem 28. Tag nach Impfung auftraten. Auch in einer Studie aus Israel wurde eine deutliche Reduktion der Viruslast bei geimpften Personen nachgewiesen (4-fold reduced). Eine solche Reduktion wird als Indikator einer verminderten Übertragbarkeit durch Geimpfte gewertet, da, wie in einer Studie aus Spanien nachgewiesen, die Viruslast einen Haupttreiber der Transmission darstellt.

In der Gesamtschau legen die verfügbaren Daten nahe, dass die COVID-19-Impfung eine Virustransmission in erheblichem Maß reduziert und dass vollständig geimpfte Personen in Bezug auf die Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen.“
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/19/Art_01.html

So., 25.07.2021 - 01:31 Permalink