Wirtschaft | Sanität

„Das ist kein Betriebsausflug“

Der designierte Landesrat für Sanität, Hubert Messner, über die zweitägige Klausurtagung des Sanitätsbetriebes in Toblach und die Verwunderung über seine Anwesenheit.
Messner Hubert
Foto: Seehauserfoto
  • SALTO: Herr Messner, es herrscht Verwunderung darüber, dass Sie an der Klausurtagung des Sanitätsbetriebes in Toblach teilnehmen? Die Kritiker sagen: „Der Messner ist doch noch nicht Sanitätslandesrat?“

    Hubert Messner: Der Messner ist wirklich noch nichts, das stimmt. Aber ich war in den vergangenen Jahren, seit ich in Pension gegangen bin, immer zur Klausurtagung der Führungskräfte des Sanitätsbetriebes eingeladen. Damals als Mitglied der sogenannten Resonanzgruppe. Ich habe dieses Jahr wieder eine Einladung bekommen. Und das bereits am 18. September.  Damals wusste niemand, was der Messner werden sollte oder nicht.

    Sie haben schon damals zugesagt?

    Ja. Denn ich gehe gerne zu dieser Klausurtagung, weil sie für mich immer sehr produktiv ist. Vor allem aber gehe ich davon, dass man mich eingeladen hat, weil dem Sanitätsbetrieb meine Mitarbeit wertvoll war und ist. 

    Jetzt sagt man, da tritt der neue Landesrat noch bevor er das Amt formal übernommen hat?

    Das hat nicht mit dem Sanitätslandesrat zu tun. Der amtierende Sanitätslandesrat, Landeshauptmann Arno Kompatscher, war in Toblach und hat dort auch geredet. Ich war ein ganz einfaches Mitglied der Führungsgruppe, der bei den Workshops und den Gruppenarbeiten mitgetan hat. Ich habe offiziell überhaupt keine Rolle gehabt. Außer jene des Ex-Primars, der seit Jahren dort eingeladen ist.

    Sie haben also nicht das große Wort geführt?

    Ich habe weder eine Ansprache, noch einen Vortag gehalten oder irgendwelche Grußworte vorgebracht. Also überhaupt nichts. Ich war Mitglied dieser Führungskräfte-Runde und ich habe auf dieser Klausurtagung die normale Arbeit gemacht, wie alle anderen. Zudem muss ich sagen: Ich habe weder im Hotel geschlafen oder in einer Suite, sondern ich habe – so wie jedes Jahr – bei meiner Schwiegermutter übernachtet. Also meine Anwesenheit hat den Sanitätsbetrieb nichts gekostet.

  • Kein Beschluss

    Seit Jahren macht der Südtiroler Sanitätsbetrieb im November eine Klausurtagung im Grand Hotel in Toblach. Dabei beraten rund 100 Spitzenfunktionäre aus dem Südtiroler Gesundheitsbereich zwei oder drei Tage lang über die Gegenwart und die Zukunft des Südtiroler Sanitätssystems. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind in verschiedenen Hotels in Toblach untergebracht. Der Sanitätsbetrieb übernimmt die Kosten für die Logis und Verpflegung. Diese Klausurtagung kostet so jährlich rund 40.000 Euro.
    Was heuer auffällt: Bisher wurde vom Sanitätsbetrieb noch kein Beschluss zur Klausurtagung veröffentlicht. Rein formalrechtlich bedarf es aber vor der Abhaltung dieser Großveranstaltung eines Beschlusses der Sanitätsführung. Nach Informationen von SALTO wurde der Beschluss zwar vorbereitet, doch Zerzer & Co konnten ihn nicht rechtzeitig verabschieden. Damit wird man die Großveranstaltung und deren Finanzierung erst fünf Tage nach ihrem Abschluss offiziell beschließen.
    Dabei war die Klausurtagung seit drei Monaten geplant.

    Foto: rhd
  • Wurde auf der Klausurtagung auch über die Schwierigkeiten an der Sanitätsführung gesprochen?

    Nein, überhaupt nicht. Das war kein Thema. 

    Ist es nicht etwas skurril, dass eine Generaldirektor drei Monate bevor sein Vertrag endet, eine Klausurtagung einberuft und leitet?

    Nein. Es ist so, dass jedes Jahr im November diese Klausurtagung stattfindet. 

    „Meine Anwesenheit hat den Sanitätsbetrieb nichts gekostet.“

    Ist diese Tagung aber wirklich mehr als ein besserer Betriebsausflug?

    Nein, das ist kein Betriebsausflug. Da wird wirklich zwei Tage lang konkret gearbeitet. Auf dieser Klausurtagung steht jedes Mal ein anderes Thema im Mittelpunkt. Heuer ging es darum, wie wir die interne und externe Kommunikation verbessern können. Das war das Thema. Dazu ist zwei Tage lang in Vorträgen, Gruppenarbeiten und Diskussionen gearbeitet worden. 

    Verstehen Sie, dass Ihre Anwesenheit in Toblach heuer anderes aufgefasst wird als in den Jahren zuvor?

    Nein. Denn ich habe ein ganz normales Verhältnis zu meinen Kollegen. Vor allem aber ging es keineswegs um die Zukunft des Sanitätsbetriebes. Man hat sich als Kollegen getroffen und dabei hat man weder über zukünftige Projekte noch über den Posten als möglicher Landesrat geredet. 

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Günther Stocker Do., 23.11.2023 - 14:26

Des weart nitt long dauern und die vielen Wàhler werden verstian dass er ahh kuane Wunder macht und viele viele auch faule Komprossime eingehen wird!
Wuensche ihm alles GUTE ...

Do., 23.11.2023 - 14:26 Permalink
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Martin Tarshito Do., 23.11.2023 - 14:45

Messner scheint das Thema der diesjährigen Klausur (er selbst sagt, es handelte um die "interne und externe Kommunikation") durchaus zu beherzigen. Und so kommuniziert er nach extern, dass "gearbeitet" wurde und sein Mitwirken dem Steuerzahler nichts gekostet habe (Übernachtung bei der Schwiegermutter).

Na dann: Guten Start ins Amt in spe!

Do., 23.11.2023 - 14:45 Permalink
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Profil für Benutzer Otmar Pattis
Otmar Pattis Do., 23.11.2023 - 15:02

Noch bevor Herr Dr. Messner ein politisches Amt angetreten hat wird bereits begonnen ihn mürbe zu machen. Ich glaube aber dass er über diesen kleinkarierten Dingen steht und bin überzeugt, daß er viel Gutes in den Sanitätsbetrieb bringen wird. Ich wünsche ihm jedenfalls alles Gute und auch etwas Aushaltevermögen.

Do., 23.11.2023 - 15:02 Permalink
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Salto User
Interessierter Do., 23.11.2023 - 23:24

Schon interessant, wie ein den Medien „genehmer“ L.Abg. sich ausführlich rechtfertigen darf. Weniger beliebte Abgeordnete landen auf der Titelseite, ohne zu Wort zu kommen, oder gefragt zu werden. Dies gilt besonders für die angeblichen „Populisten“ und Rechten.

Do., 23.11.2023 - 23:24 Permalink
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Josef Fulterer Fr., 24.11.2023 - 06:15

In der A L L E S eher als "g e e i n t e n SANITÄTS-EINHEIT," ist die interne + externe Kommunikation ein bereits viel zu lang ein Thema, bei dem statt zu brauchbar lösen, "nur weiter GEWURSTELT wurde."
Wieso sollte der Hubert Messner bei einer Tagung darüber nicht teilnehmen dürfen?
Weitaus mehr wären die Positionen der M A C H E R + B E T O N I E R E R zu hinterfragen, die von den Verbänden + der Wirtschaft durch die Wahl geschoben wurden, um deren "h e i l i g e INTERESSEN zu ver-treten," die angesichts der bedrohlichen W e t t e r - A u s s c h l ä g e, in die KLIMA-KRISE passen wie die die Faust auf die Augen.

Fr., 24.11.2023 - 06:15 Permalink
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Heinrich Tischler Fr., 24.11.2023 - 08:49

Wenn unter interner und externer Kommunikation auch das Krankenhausinformationssystem KIS gemeint war, eine Baustelle seit über 20 Jahren, dann möchte ich Herrn Zerzer seine Aussage als damaliger Ressortleiter von Landesrat für Gesundheit Richard Theiner, in Erinnerung bringen. Im Video ab Minute 3:30. Der hoffentlich zukünftige Landesrat für Gesundheit weiß da sicher auch Bescheid.
https://youtu.be/Ps2CN0aS2mQ?si=lF7S3Yn_S31p9a2Y

Fr., 24.11.2023 - 08:49 Permalink
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josef tappeiner Sa., 25.11.2023 - 12:22

Bin kein Moralapostel ! Doch lese ich hier aus manch eine Zeile den Charakter seines Schreibvaters heraus. Was auch immer das Thema sein mag undc woran auch immer Wahrheit hängt oder gar nicht Wahres gemeint ist, Tatsache ist dass wir in unserer Heimat einen Bildungsüberschuss angeboten bekommen, dessen Früchte selten in den Komentaren zu finden sind. In allen Schulen sollte das Hauptplichtfach Bildung am Menschen, Respektvoller Umgang, das so wichtige Grüssen und das gegenseitige Ernstnehmen im Vordergrund liegen... zusätzlich sollten die Männer endlich ihr so zerstörerisches Ego ganz tief eingraben um dass Frauen vor der vermeindlich so großen Liebe nicht mehr um ihr Leben bangen müssen.... Lg. an alle Männer

Sa., 25.11.2023 - 12:22 Permalink