Kultur | Musik

Im Reich der Ganes

Das Gadertaler Trio Ganes hat längst den internationalen Durchbruch geschafft. Jetzt entführen sie uns in die Sagenwelt der Dolomiten. Das neue Video „La pêsc gnará“.
Ganes
Foto: Claudia Höhne
Dass sie heute Abend im Wiener „Porgy & Bess“ spielen und am Sonntag zum zweiten mal das Münchner Volkstheater ausverkauft haben, macht deutlich, welchen Statuts „Ganes“ inzwischen erreicht haben. Die Wengener Schwestern Elisabeth und Marlene Schuen und ihre Cousine Maria Moling haben als Musikerinnen und Backgroundsängerinnen jahrelang Hubert von Goisern durch die Welt begleitet.
Seit 2010 sind sie als Trio unterwegs. Ganes haben seitdem fünf Alben vorgelegt. Vor allem im süddeutschen Raum sind Ganes längst Stars.
Die drei Gadertaler Musikerinnen werden seit einigen Jahre live und im Studio von einem Landsmann am Klavier und den Keyboards begleitet. Alex Trebo aus St. Martin in Thurn tut der Musik und der Performance der Ganes durchaus gut.
Anfang Oktober 2016 erschien das neue Album „an cunta che“. Bereits der Titel der Produktion „Man erzählt, dass...“ ist dabei Programm. Denn Ganes entführen den Zuhörer auf dem Album in die Ladinische Sagenwelt um die Gana Moltina und ihren Pakt mit den Murmeltieren, ins Reich der mutige Königstochter Dolasila und ihrer Zwillingsschwester Luianta. Sie erzählen und singen von Zwergen und Silberpfeilen, gefährliche Drachen, bösen Zauberern, Adlern mit goldenen Krallen, Kindern der Sonne und die Quelle des Vergessens. Über die Unterwelt der Aurona und wunderschöne blaue Steine.
Kurz vor Weihnachten erschien das wunderbare Video zum Song „La pêsc gnará“
 
 
Der Titel „La pêsc gnará“ heißt „Frieden wird kommen“. Der Song beschreibt das Ende der glorreichen Tage des Fanesreiches. Man hört Dolasilas Lamento, das Klagelied ihrer unerfüllten Liebe. Erst im Augenblick ihres Todes entrinnt sie der Machtgier ihres Königsvaters und findet ihren Frieden.
Das Video zu „La pêsc gnará“ haben die beiden in Dresden lebenden Spanier Davide Campesino und Javier Sobremazas gemacht. Sie haben dabei kongeniale Bilder geschaffen, die dem Ganes-Song neues mystisch-melancholisches Leben einhauchen.
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ohne mit So., 26.02.2017 - 21:16

Lieber Autor, was haben die "kongenialen" Bilder bitte mit der Fanes zu tun? Sieht eher nach Island aus. Und wo werden Lamento, Tod und Frieden in Metaphern ausgedrückt? Aber wahrscheinlich liegt's ja an meinen fehlenden Ladinischkenntnissen. Schade dann, dass der Song nicht wirklich in der Fanes-Traumwelt verfilmt wurde. Die senkrechten Wände, glitzernden Seen und verkorksten Zirben hätten jedes Flugzeugwrack in den Schatten gestellt.

So., 26.02.2017 - 21:16 Permalink