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Adrenalinrausch auf der Alm

Spektakuläre Szenen spielen sich dieser Tage auf der Seiser Alm ab – die besten Freestyle-Skisportler der Welt sind zu Gast: “Die Stimmung könnte nicht besser sein.”
Seiser Alm Slopestyle
Foto: Felix Gasser

Sliden, Twisten, Tweaken, Grabben: Auch wer mit diesen Begriffen nichts anfangen kann, dem kann es dieser Tage passieren, beim Skifahren auf der Seiser Alm einen Adrenalinkick zu erleben – ohne dafür etwas tun zu müssen. Es genügt ein Blick auf die spektakulären Szenen, die sich derzeit im und am King Laurin Snowpark beim Laurin-Skilift abspielen. Die größte Hochalm Europas und mit ihr der größte Snowpark des Landes beherbergen vom 23. bis 28. Jänner ein Event der Extraklasse – und zwar nicht nur für die Athleten, “sondern auch für die Zuschauer”, verspricht Moritz Gruber.

Tricks & Jumps für Olympia

Gruber ist der Präsident des Organisationskomitees, das heuer den “Seiser Alm Legends FIS Slopestyle* World Cup” erstmals nach Südtirol geholt hat. Und mit ihm die weltbesten Freestyle-Skifahrer und Freestyle-Snowboarder. Szene-Granden aus ganz Europa geben sich ebenso die Ehre wie die Lokalmatadore Silvia Bertagna, Christof Schenk, Ralph Welponer und Simon Gruber. Über 200 Athleten – und Athletinnen – haben sich für die einzelnen Wettbewerbe, die von Mittwoch bis Samstag ausgetragen werden, angemeldet. Denn dafür gibt es Punkte für Olympia 2018 in Pyeongchang, China. “Die Stimmung könnte besser nicht sein”, meldet Moritz Gruber am Mittwoch Vormittag von der Seiser Alm.


Simon Gruber und Christof Schenk präsentieren den Slopestyle-Kurs.

Premiere mit Potential

Um ihn scharen sich die Mitglieder der FSA, was für “Freestyle Association” steht. Seit drei Jahren versucht die FSA als Dachverband der Südtiroler Freestyle-Vereine, für Freestyle-Sportarten wie Snowboard und Skifreestyle, Skateboarden und Dowhnhill, Sklackline, Freerunning und Parcour, zu sensibilisieren und sie auch touristisch zu nutzen. “In Südtirol gibt es ein Riesenpotential für diese Sportarten”, ist Gruber überzeugt. Beweis dafür: die breite Kooperation, die die FSA für die Organisation des Slopestyle World Cup auf der Seiser Alm auf die Beine gestellt hat. Mit von der Partie sind die lokalen Tourismusvereine, Seiser Alm Marketing und die Meraner Firma F-Tech, die die Wettkampfstrecke geplant und errichtet hat.

Acht Monate dauerten die Vorbereitungsarbeiten, Mitte Dezember wurde dann die Schneeproduktion für die Kicker gestartet. “Es war ein unendlicher Aufwand”, gesteht Moritz Gruber. Und der Schneemangel hat die Arbeiten nicht einfacher gemacht. Aber jetzt freut sich der OK-Präsident: “Der Park ist in perfektem Zustand, die Trainer und Athleten finden einen bestens präparierten Parcours vor.”

Und auch den Zuschauern wird einiges geboten: Live-Übertragung vor Ort, über TV und Internet, ein Zuschauerbereich mit DJ und kulinarischem Angebot – und schließlich die After-Contest-Party, die am Freitag und Samstag am Parkplatz der Talstation der Umlaufbahn Seis-Seiser Alm über die Bühne gehen wird. “Die Vorarbeit, die wir als FSA über Jahre geleistet haben, hat sich ausgezahlt”, meint Gruber, hörbar stolz, es geschafft zu haben, ein derart spektakuläres Sport-Event ins Land zu holen. “Wir wollen dem Freestyle-Sport in Südtirol mit dieser Veranstaltung den Stellenwert geben, den er sich verdient.” Die Vorzeichen stehen gut, und auch die Wetterprognosen sind vielversprechend: Strahlend blauer Himmel und Windstille – dem Adrenalinrausch auf der Alm steht nichts im Wege.