Politik | Ökologie

Mehr Öko in der EU

Der Ökolandbau soll in den EU-Mitgliedsstaaten bis 2030 auf 25 Prozent ausgeweitet und der Pestizid- und Antibiotikaeinsatz halbiert werden.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
img_8579.jpg
Foto: Bioland Südtirol

Farm to Fork - Die neue Strategie für mehr Öko in der EU.

 

Was ist der New Green Deal?

Beim Green Deal handelt es sich um ein von der EU-Kommission erstelltes Konzept. Hauptziel ist, die Europäische Union bis 2050 klimaneutral zu machen. Gelingen soll dies mit einer Reihe von Maßnahmen in Bezug auf Finanzierung, Energieversorgung, Verkehr, Handel, Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft. Für die Landwirtschaft besonders im Fokus: Klimagase aus der Viehhaltung. Deshalb wurden für den Bereich der Landwirtschaft zwei Strategien erarbeitet, die auf das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 einzahlen sollen: die Farm-to-Fork-Strategie und die Biodiversitätsstrategie.

Was ist die Farm-to-Fork Strategie?

Die Farm-to-Fork-Strategie (F2F) ist das Herzstück des New Green Deal. Zusammen mit der Biodiversitätsstrategie stellt sie ein Maßnahmenpaket dar, das die Wechselwirkung zwischen gesunden Menschen, gesunden Gesellschaften und einem gesunden Planeten anerkennt. Mithilfe der Strategie sollen die Klimakrise eingedämmt, das Artensterben umgekehrt und die Ernährungsversorgung gewährleistet werden.
Mit den Maßnahmen der F2F-Strategie sollen die Ernährung und alle Stationen, "vom Acker bis auf die Gabel" der Verbraucher*innen nachhaltig gestaltet werden, sodass unsere Lebensgrundlagen wie Wasser, Böden und die Luft zum Atmen erhalten bleiben und Tierschutz gewährleistet ist.
Um wirksam zu werden, müssen die Maßnahmen in Gesetzesvorlagen gegossen werden. Das ist nun Aufgabe des EU-Parlaments und der EU-Mitgliedsstaaten. Ergänzend setzt die EU-Kommission auf eine Biodiversitäts-Strategie, die sich besonders dem Erhalt der Artenvielfalt und der Ökosysteme widmet.

Welche Maßnahmen wurden in der Farm-to-Fork-Strategie beschlossen?

Die Strategie beinhaltet gemeinsam mit der Biodiversitäts-Strategie viele Maßnahmen. Eine sehr konkrete und bedeutende Maßnahme besteht darin, den Ökolandbau in allen EU-Mitgliedsstaaten auf 25 Prozent auszuweiten. Ein ambitioniertes Ziel, das auch Deutschland zum Nachbessern des Klimaziels von 20 Prozent bis 2030 bewegen wird.

Ein weiterer wichtiger Punkt plädiert für eine Reduzierung des Pestizid- und Antibiotikaeinsatzes um 50 Prozent bis 2030. Außerdem sollen mindestens 10 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen mit Elementen ausgestattet sein, die Artenvielfalt fördern, darunter Blühstreifen, Hecken, Teiche oder Trockenmauern.  
Darüber hinaus sollen Konzepte gegen Lebensmittelverschwendung eingeführt werden, der Anteil von Bio-Essen in öffentlichen Kantinen erhöht und Verpackungen nachhaltiger gestaltet werden. Auch ein Nährwertkennzeichen soll europaweit eingeführt werden, sodass die Verbraucher*innen in allen EU-Mitgliedsstaaten auf einen Blick erkennen, wie nährreich das Lebensmittel ist.

Welchen Einfluss hat die Farm-to-Fork-Strategie auf mich als Verbraucher*in?

Zunächst werden Verbraucher*innen noch nichts von den Maßnahmen spüren, da es sich bei der Strategie erst mal nur um einen Empfehlungsrahmen handelt. Wenn die Strategie greift, werden im nächsten Schritt die EU-Mitgliedstaaten die Inhalte in Gesetzesvorlagen einarbeiten. Eine der wichtigsten, da größten Gesetzesvorlagen ist die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP), die bis Herbst neu ausgestaltet werden soll. Die F2F-Strategie soll hier als Grundlage dienen und beschreiben, wozu das Steuergeld der Verbraucher*innen idealerweise eingesetzt wird. Denn rund 120 Euro jedes steuerzahlenden EU-Bürgers wandern pro Jahr in den Topf der GAP.
Langfristig, also bis 2030, werden Verbraucher*innen merken, dass sich das Bio-Angebot weiter ausweiten wird. Der Bio-Anteil wird in den nächsten zehn Jahren auch in Restaurants, Kantinen und anderen Großküchen ansteigen. Auch werden sich die Maßnahmen in der Umwelt widerspiegeln, was man bei genauem Hinschauen selbst beobachten kann.

 

Bild
Profil für Benutzer Johann Georg Bernhart
Johann Georg B… Di., 26.05.2020 - 10:29

Liebe BIO Freunde, wieso ist die Landwirtschaft an allem Schuld ???
Von Industrie hört man wenig bis nichts. Klimagase aus der Tierhaltung, haben wir hier im Land Betriebe mit mehreren hundert Tieren?? ich bin auch gegen den Einsatz von Pestiziden , haben die Produzenten eine andere Wahl?? auch Pestizide welche im Bio-anbau verwendet werden hinterlassen Spuren., welche genau so schlimm sind. Leider gibt es auch bei den Biobetrieben schwarze Schafe und diese sind das Problem, Wasser predigen und Wein trinken. Lebenmittelverschwendung ein Thema welches jede einzelne Person klären sollte, denn viele Mitmenschen verstehen das Ablaufdatum falsch,Ablaufdatum sagt nicht, dass ein Produkt verdorben ist, es kann an Geschmack verlieren, aber es ist trotzdem geniessbar. Eltern sollten Ihre Kinder den wert der Lebensmittel besser vermitteln. Ein alter Spruch Altes Brot ist nicht hart, kein Brot zuhaben ist Hart. Das Leben muss trotz Bio bezahlbar sein.

Di., 26.05.2020 - 10:29 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Johann Georg Bernhart
Johann Georg B… Di., 26.05.2020 - 11:07

Es braucht bei der verschiedene Richtlinien, zu berücksichtigen sind Berggebiete,
klein Betriebe, Almtäler und Seitentäler, Viebauern und Obstbauern.
Weiters sollten die Vorschriften nicht die Existens gefährden.
Ein jeder Bauer verseucht nicht seinen Boden ,wie es immer dargestellt wird.

Di., 26.05.2020 - 11:07 Permalink