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Er lief, flog – und brach den Weltrekord

Tobias Grossrubatscher hat einen neuen Weltrekord im Hike&Fly aufgestellt. 12.069 Höhenmeter überwand der 24-Jährige in 22 Stunden. “Nur mehr ins Bett” wollte er danach.
Hike&Fly Weltrekord
Foto: Facebook/TOBIFLY

Es war für alles vorgesorgt. Sogar ein Ausweichtermin stand schon fest. Doch den brauchte es nicht. Alles klappte wie am Schnürchen, auch das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite als am Samstag um 10 Uhr der Startschuss für Tobias Grossrubatscher und sein Unterfangen fiel.

Einer seiner Onkel hat ihn irgendwann einmal zum Gleitschirmfliegen mitgenommen, erinnert sich Grossrubatscher, den die Freunde alle nur Tobi nennen. So hat alles angefangen – und den heute 24-Jährigen zu einem neuen Weltrekord geführt.

11.865 Höhenmeter waren zu knacken. Bei dieser Marke lag der Weltrekord im Hike&Fly. Dabei gilt es, auf Gipfel zu laufen und mit dem Gleitschirm ins Tal zu fliegen. Ganze 14 Mal schaffte es Tobi Grossrubatscher an diesem Wochenende. 13 Mal ging es zu Fuß auf den Spitzbühel – die Erhöhung auf der Seiser Alm ist besonders beliebt bei Gleitschirmfliegern –, ein Mal auf den Schlern. Und 14 Mal runter.
Etwa 22 Stunden lang war der junge Kastelruther zwischen Samstag, 23. und Sonntag, 24. Juni, unterwegs, lief auf die Seiser Alm, legte seinen Schirm aus und flog ins Tal.

“Ich wusste, dass dieser Rekord jedes Jahr geknackt wird, und so dachte ich mir, dass ich das heuer auch einmal versuchen könnte”, antwortet Grossrubatscher auf die Frage, wie er auf die Idee gekommen ist, den Weltrekordversuch zu wagen. “Mit viel Training und bestmöglicher Planung” habe er sich auf das Wagnis vorbereitet. Und doch gab es einen Moment, an dem er dachte, er packe es nicht: “Beim achten Mal hatte ich ein Tief, das mich ziemlich runtergerissen hat und ich dachte mir, das schaffe ich nie!” Aber als Gleitschirmflieger weiß er: “Nach jedem Tief kommt ein Hoch – und so war es dann auch.” Angefeuert von Familie, Freunden und Bekannten, immer unter den wachsamen Augen seiner Begleiter, die ihn mit Essen und Trinken versorgten und einer Physiotherapeutin, die sich um sein körperliches Wohl sorgte, konnte Grossrubatscher nach 22 Stunden jubeln: Ganze 12.069 Höhenmeter hat er geschafft und den Weltrekord um gut 300 Höhenmeter überboten.

Sein erster Gedanke nach dem Erfolg? “Endlich fertig, jetzt will ich nur mehr schlafen!”, schmunzelt der 24-Jährige. Doch zuerst wurde noch angestoßen, “dann ging es schnell ins Bett”, erzählt er salto.bz am Tag nach seiner Höchstleistung.