Gesellschaft | Eiertreter*in

Arschloch

Auf dem Selbstschutzweg veröffentliche ich mein Abhörprotokoll vom Tag, als die Liste eines geschassten Landesrates angekündigt wurde - bevor es jemand anderes tut.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: SALTO

Target: fisso Goggel Totsch
Progressivo: 10298
Data inizio: 20.07.2023     Ora: 20:17:04     Ora fine: 20:22:27   
Direzione: Entrante
Telefono intercettato: 0473/sei uno zero uno zero sei
Telefono interlocutore: 338/███████
Interlocutore: Pugga Nagga             
Cella iniziale:
Cella finale:

Sintesi: Pugga Nagga chiama Goggel Totsch per informarlo della scesa in campo di un ex-assessore della „Mutterpartei“ (stiamo ancora indagando di chi o che cosa si tratta in merito) con un partito proprio.
Nota: Per una migliore traducibilità, la telefonata in dialetto sudtirolese è stata trascritta in tedesco standard. Non senza problemi, per via delle espressioni colorate.
 
Pugga Nagga: Goggy, hast du schon gelesen? Der, dessen Name du niemals nennst, tritt bei der Wahl mit einer eigenen Liste an?
Goggel Totsch: Ja, da kann man nichts machen. Es ist wie es ist. Ich sage immer so: Wenn der wie immer seinem gekränktem Ego nachgeht, dann können sie ihn alle am Arsch lecken. Verstehst du? Und somit ist es das. Der, dessen Name ich niemals nenne, will also kandidieren, und er ist ein großes Arschloch. Aber das wissen wir ja, okay? Und wenn einer ein Arschloch ist, dann wird er ein Leben lang ein Arschloch bleiben. Deshalb ist im Prinzip, ob er es jetzt noch einmal wissen will, völlig egal. Aber jetzt wissen wir wenigstens, dass er antritt. ..[...]..
Pugga Nagga: Er wird der Mutterpartei weh tun.
Goggel Totsch: Das ist ihm egal, denn du musst dir vorstellen, das ist so ein Arschloch! Der hat genug Geld, dass er nichts zum Leben braucht. Einer aus Corvara hat mir erzählt, dass er gerade erst einen geschlossenen Hof für zwei Millionen an einen Hong Kong-Milliardär verscherbelt hat. Gleichzeitig wird er dir ohne mit der Wimper zu zucken sagen, dass er gegen den Ausverkauf der Heimat ist. Dann ist er so ein Arschloch, dass er der geilste Politiker sein will. Das ist ein totaler Egomane, wie die Schlimmsten, die du kennst. Und wenn er so einen Coup landet, dann ist er der Super-King. Punkt. So denkt er.
Pugga Nagga: Das habe ich auch nicht gewusst ...

Il Totsch fa una breve carrellata della carriera di quello, il cui nome non dice mai, abbondandosi ad un fiume di parolacce ed insulti - non citabili in questa sede senza far inorridire.

Goggel Totsch: Er ist ein Narzist und ein Arschloch. Punkt, basta. Einfach kein Mensch. Ist ein totales Arschloch. ..[...]..
Pugga Nagga: Er hat gesagt, es handle sich dabei nicht um eine Kandidatur gegen etwas, sondern „für eine Politik des klugen und konkreten Entscheidens und Handelns.“
Goggel Totsch: Wirst sehen, der ist im Stand und lässt Sätze vom Stapel wie, „dass sich unsere Südtiroler Bevölkerung vieles nicht mehr leisten kann – nicht zuletzt das eigene Dach über dem Kopf.“ Oder er Zurufe von all jenen bekommen habe „die früher treue und unerschütterliche SVP-Wähler waren und die heute kein Sprachrohr mehr haben, kein Gehör mehr finden und still darunter leiden, dass in Südtirol immer mehr in Schieflage gerät und die Verantwortlichen nichts dagegen tun“, der Trottel.
Pugga Nagga: Mah, es kommt drauf an, wen er auf die Liste bekommt.
Goggel Totsch: Trotzdem, glaube mir: Ein Politiker wie er, umso mehr du ihm zuhörst, dann erzählt er noch, noch, noch … dann erzählt er wie großartig es unter seiner Politik war, und der Südtirol-Takt und die abgebauten Wartezeiten ... überleg dir mal, was er mit unserem Steuergeld bei Safety Park gemacht hat. Break even in drei Jahren und so, was das für ein krummes Schwein ist. Verstehst Du: Das ist alles erlogen.
Pugga Nagga: Das stimmt leider auch.*

 

 
* Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen oder Dialoge aus dem Buch „Das Geschäft mit der Angst“ von Artur Oberhofer und Christoph Franceschini wäre rein zufällig.