Wirtschaft | Innovation

Digital in die Post-Corona-Wirtschaft

Wie können Südtirols Unternehmen ihre Wiedereröffnung mit den strengen Gesundheitsauflagen vereinen? Die Brixner Firma Vertical-Life bietet Lösungen durch Digitalisierung
Eintrittsmanagement-Software NO-Q
Foto: Vertical Life

Die Covid-Pandemie beschleunigt positive Entwicklungen unserer Gesellschaft und treibt Digitalisierung voran – so die Prognose einiger Zukunftsforscher und die Hoffnung Vieler. In Südtirol zeigen sich bereits erste Schritte in diese Richtung, etwa vom Brixner Software-Unternehmen Vertical-Life, das in der Digitalisierung des Klettersports tätig ist. Die Firma will das Beste aus den harten Umständen machen, die die Corona-Krise vielen Wirtschaftsbranchen auferlegt hat und arbeitet seit Wochen daran, Kletterhallen ihre Wiedereröffnung unter den Post-Corona-Zuständen zu erleichtern. 

„Um den Gesundheitsauflagen zu entsprechen, muss ein Betrieb dafür sorgen, dass keine Warteschlangen am Eingangsbereich entstehen, oder dass sich nur eine bestimmte Anzahl an Besuchern im Inneren aufhält, damit die nötige Distanz eingehalten wird“, erklärt die Mitbegründerin und Kommunikationsleiterin des Unternehmens Maria Hilber. „Dies erfordert Lösungen vor allem beim Eintritts- und Aufenthaltsmanagement.“ 

Die Softwarefirma Vertical-Life ist überzeugt: Die Gesundheitsauflagen lassen sich am besten mit innovativer Technologie umsetzen. Sie hat deshalb und ein digitales Management-System entwickelt, mit dem Gäste online einchecken, und Betriebe ihre Besucherzahl gestaffelt organisieren können. So werden nicht nur Kundenströme vermieden, die die Abstandseinhaltung erschweren, sondern auch die Wartezeiten für Kunden reduziert. Das erklärt auch den Namen der neuen Software: NO-Q, im englischen Wortlaut übersetzt: Keine Warteschlange. Zwar gibt es bereits Online-Buchungssysteme für Unternehmen, und NO-Q kann sicherlich auch über Corona hinaus angewandt werden. Diese Software sei aber spezifisch auf die Corona-Maßnahmen angepasst und sei jetzt umso wichtiger, denn noch nie mussten Unternehmen ihre Kundenzahlen so restriktiv handhaben, meint Hilber.

 

Nicht nur Kletterhallen müssen die strengen Gesundheitsauflagen so gut wie möglich versuchen, in ihr tägliches Geschäft einzubauen, ohne dabei Kunden und Effizienz zu verlieren, gibt Hilber zu bedenken: „In all jenen Unternehmen, wo am Eingang viele Menschen zusammenkommen könnten, entstehen Probleme.“ Somit stehen Fitnessstudios, Gastbetriebe und Museen vor ähnlichen Herausforderungen. Erst kürzlich gab es einen Aufschrei von Südtiroler Fitnessstudiobetreibern, wegen der zu strengen Maßnahmen und deren Unvereinbarkeit mit ihrem Geschäft (Salto berichtete). 

Um auch anderen Branchen die Umstellung auf das Post-Corona Zeitalter zu erleichtern, lanciert Vertical-Life daher entsprechende Online-Tools für Sportstätten, Kultureinrichtungen und Gastbetriebe. „Wir haben bereits viele Gespräche geführt, vor allem mit Sport- und Freizeiteinrichtungen“, berichtet Hilber. „Die Anwendungsmöglichkeiten der Software können an das spezifische Unternehmen angepasst werden. Für Schwimmbäder zum Beispiel braucht es die Funktion, dass die Summercard für Kunden funktionieren kann.“ Generell gelte es, sich so flexibel wie möglich zu halten, um NO-Q mit Eintritts-Softwares kompatibel zu machen, die Unternehmen bereits verwenden. Zu den ersten Anwendern außerhalb der Kletterbranche gehört die Acquarena in Brixen. Ab nächster Woche will das Freibad starten. Es wird sich zeigen, ob es dann zu Schlangen am Eingang kommen wird – oder ob NO-Q seine versprochene Wirkung hält.