Die Zahl sollte eigentlich schön verpackt in der ersten IDM-Bilanz stehen. dDort wären die Zahlungen wahrscheinlich nur einigen Insidern und Fachleuten aufgefallen. Doch es kam anders.

Die IDM-Führung lud am 21. April zur Pressekonferenz. Auf der Tagesordnung stand ein Resümee von 15 Monaten Tätigkeit der neuen Landesgesellschaft. Anwesend auf der Pressekonferenz auch die höchsten Vertreter der beiden Eigentümer. Arno Kompatscher für das Land Südtirol und Michl Ebner für die Handelskammer Südtirol.

Der Landeshauptmann dürfte gestaunt haben. Denn fast am Ende der Veranstaltung kam durch die Nachfrage von Salto.bz etwas ans Tageslicht, das dort eigentlich nicht hin sollte. Der IDM-Verwaltungsrat hat einen Beschluss abgesegnet, wonach die Führungskräfte für das Jahr 2016 eine Prämie erhalten. Die Prämien liegen zwischen 5.000 und 20.000 Euro. 

„Die Entschädigungen für die Führungskräfte liegen bei der IDM im Vergleich zu anderen Gesellschaften eher im unterem Bereich“, erklärte der scheidende IDM-Präsident Thomas Aichner diese Entscheidung. Deshalb habe man die Führungskräfte für ihre Arbeit im ersten Jahr prämieren wollen.

 

 

Weil die IDM-Arbeit nicht nur von der Opposition im Landtag durchaus kritisch gesehen wird, ist diese Prämienausschüttung umgehend zum politischen Thema geworden. Andreas Pöder hat zwei Tage nach der Pressekonferenz eine Landtagsanfrage eingereicht.

Landeshauptmann Arno Kompatscher hat jetzt darauf geantwortet.
Demnach wurden insgesamt 154.600 Euro an Erfolgsprämien ausgezahlt. Mit 18.000 Euro erhielt IDM-Direktor Hansjörg Prast dabei die höchste Prämie. Weitere 37.500 Euro wurden an die vier Abteilungsleiter Andrea Zabini (Head of Administration Department“, Hubert Hofer (Head of Development Department“, Bettina Schmid (Head of Sales Support Department) sowie an den scheidenden IDM-Präsidenten Thomas Aichner (Head of Communication Department) ausgezahlt. Dazu kommen noch 99.100 Euro, die unter den 18 Bereichsleiterinnen und -leitern aufgeteilt werden.

Die Prämien sind kein fester Bestandteil des Gehaltes, sondern sie werden bei der Erreichung der festgelegten Ziele ausbezahlt. Der Verwaltungsrat entscheidet, ob der Direktor diese Ziele erreicht hat. Während bei den Abteilungsleitern der Direktor und bei den Bereichsleitern die Abteilungsleiter festlegen, wer diese Prämie bekommt.

Man darf davon ausgehen, dass dieses System auch in den kommenden Jahren so weitergeführt wird.

 

 

Die IDM-Manager gehören zu den Bestverdienern im Kosmos der öffentlichen Gesellschaften. Wieviel die Abteilungsdirektoren, der Direktor und die Bereichsleiter aber genau verdienen, bleibt vorerst noch ein Geheimnis des Glaubens.

Die IDM ist als öffentliche Gesellschaft verpflichtet die Entschädigungen und Gehälter unter der Rubrik „Transparente Verwaltung“ auf der eigenen Homepage zu veröffentlichen. Dort findet sich dann auch der Hinweis:

„Die Verletzung der Veröffentlichungspflichten zieht Verwaltungsstrafen von Euro 500 bis Euro 10.000 zu Lasten der für die unterlassene Mitteilung verantwortlichen Person, gemäß Artikel 47 Gesetzesvertretendes Dekret vom 14. März 2013, Nr. 33, nach sich.“

Obwohl die IDM aber seit 18 Monaten besteht, gibt es bis heute keinen einziger Eintrag in diesem Bereich. Weder werden die Entschädigungen der Verwaltungsräte, noch jene der Führungskräfte veröffentlicht.

 

Diese intransparente Verwaltung hat einen einfachen Grund. Die IDM genehmigt im Juni 2017 ihre erste Bilanz. Nach Auslegung der Gesetzesbestimmungen müssen diese Daten erst nach der Bilanzgenehmigung veröffentlicht werden.

Man darf gespannt sein, wie lange das noch dauern wird.