Kultur | Tanz

Von Hip-Hop bis Masako Matsushita

Zum Abschluss des Festivals präsentiert Tanz Bozen am Freitag, 28 Juli drei Veranstaltungen:
cbenoite_fanton.jpg
Foto: Foto: Benoîte Fanton

Zum ersten Mal ist die Cie Käfig in Bozen zu Gast, eine der international angesehensten Hip-Hop-Kompanien. Choreograf Mourad Merzouki bringt in Cartes Blanches zum 20-jährigen Bestehen der Kompanie sechs ehemalige Interpreten, allesamt herausragende Hip-Hop-Virtuosen, zusammen. Im Vorprogramm mit trifft in der Choreografie TaikokiaT studi01 von Matsako Matsushita japanische auf westliche Kultur. Nach der Aufführung findet im Kapuzinergarten eine Silent Disco mit DJane Strasse feat Annamaria Ajmone statt (ab 22 Uhr). Um Mitternacht wird das bereits zur Tradition gewordene Happy-End-Video, eine Zusammenfassung der Festivalwochen auf die Fassade des Stadttheaters projiziert.

Mit Cartes Blanches feiert die Kompanie Käfig ihr 20-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass begegnen sich auf der Bühne Interpreten, welche die Geschichte und Entwicklung der Kompanie geprägt haben. Sechs Hip-Hop-Tänzer sind der Einladung Mourad Merzoukis gefolgt und treffen in einer Art freundschaftlicher Zusammenkunft aufeinander. Ein Sofa, Sessel, ein Teppich: Das Bühnenbild versprüht Wohnzimmer-Atmosphäre, ganz so wie es sich für ein ungezwungenes Treffen mit alten Freunden gehört. Mit viel Poesie und Virtuosität werden Erinnerungen an die gemeinsame tänzerische Vergangenheit geweckt. Meisterhafte Soli führen das Können jedes Einzelnen vor Augen. Die Performance wird abgerundet durch die sinnlich-poetische Lichtgestaltung von Yoann Tivoli, der von Beginn an für alle Produktionen der Kompanie verantwortlich ist.

Mourad Merzouki – heute Direktor des Centre Chorégraphique National de Créteil – hat es geschafft, Hip-Hop als Tanz und Kulturform zu entideologisieren und daraus eine vollständige künstlerische Sprache mit Bühnentauglichkeit zu entwickeln. Darüber hinaus verknüpfte er den Hip-Hop mit anderen Bereichen, etwa dem Zirkus in Terrain vague, der digitalen Welt in Pixel oder der klassischen Live-Musik in Récital, doch immer im Einklang mit den sozialen und geografischen Wurzeln des Hip-Hop. So eröffnete er neue Horizonte und zwang das Genre zu immer neuen Perspektiven. Seit 1996 zeigte die Compagnie 26 Produktionen in 58 Ländern.

Stadttheater Bozen
28. Juli, 21.00 Uhr