Gesellschaft | Brixen

Stadt Land Berg

Der Brixner Gemeinderat gibt grünes Licht für die nächsten Schritte Richtung Seilbahnverbindung auf die Plose. Mit dem Land soll über die Finanzierung verhandelt werden.
Brixen-Plose
Foto: Stadtgemeinde Brixen

Was lange währt, wird endlich gut? In Brixen scheint sich dieses Sprichwort zu erfüllen. Am Donnerstag (26. Juli) stimmte der Gemeinderat mit 24 Ja und einer Enthaltung dafür, das Siegerprojekt für die geplante Verbindung zwischen der Bischofsstadt und ihrem Hausberg, der Plose, weiter zu verfolgen. Konkret bedeutet das: Das Projekt von Valdemarin/Röck/Bergmeister & Wolf, das Ende Juni von einer fünfköpfigen Fachjury zum Sieger gekürt wurde, wird vertieft, in das Mobilitätskonzept der Stadt eingearbeitet und Bürgermeister Peter Brunner wird Verhandlungen mit dem Land aufnehmen, um die Frage der Finanzierung und Bauträgerschaft zu klären.
Festgehalten wurde im Rahmen der Gemeinderatssitzung auch, dass die Fraktionssprecher und der Gemeinderat weiterhin in die Entscheidungsfindung eingebunden werden – und, dass die Öffentlichkeit laufend über die weiteren Schritte informiert wird.

Partizipation und Information – auf dieses Rezept setzt die Brixner Gemeindeverwaltung seit knapp eineinhalb Jahren, um nach dem Referendum im September 2014 einen neuen Weg zu beschreiten. Damals hatten die Brixner Bürger die angedachte Seilbahn-Verbindung Brixen-Plose abgelehnt. Ein zweites Referendum solle es nicht mehr geben, meinte Bürgermeister Brunner schon 2016 zu salto.bz. Dafür wurde ein breit angelegter Prozess in Gang gesetzt: ein Bürgerdialog, eine Arbeitsgruppe, immer wieder Rücksprache mit den Gemeindevertretern, öffentliche Präsentationsabende, ein eigens eingerichteter Blog – und am Ende ein Ideenwettbewerb, aus dem das Projekt von Valdemarin/Röck/Bergmeister & Wolf schließlich als Sieger hervorging. “Dass man sich auch mit den Gegnern des früheren Seilbahn-Projektes auf ein konkretes Projekt einigen konnte, ist nicht zuletzt dem konsequenten Einsatz der Brixner Gemeindeverwaltung und insbesondere des Bürgermeisters Peter Brunner zu verdanken”, lobte der HGV-Bezirk Eisacktal das Vorgehen. Dort begrüßt man das “absolut innovative Mobilitätsprojekt”, das eine Einseil-Umlaufbahn mit sechs Stationen und einer teilweise unterirdisch geführten Trasse vorsieht.

“Wir haben einen transparenten und gemeinsam getragenen Prozess gestartet, mit dem Ziel, neue Ideen für eine zukunftsträchtige Verbindung Stad-Berg zu finden”, erklärt Mobilitätsstadtrat Thomas Schraffl. Nun soll das Siegerprojekt auf Herz und Nieren geprüft werden, vor allem was die Optimierung des Trassenverlaufs anbelangt. Im Zuge der weiteren Planung soll auch das Mobilitätskonzept für die Stadt Brixen als Ganzes angepasst werden, “und zwar unter Berücksichtigung der weiteren Vorhaben wie Mittelanschluss, Südspange, Rückbau der Staatsstraße, Mobilitätszentrum und Autobahnausfahrt Süd, mit dem Ziel, den motorisierten Individualverkehr im Stadtzentrum von Brixen zu reduzieren”, heißt es aus der Gemeinde.