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Keine weiteren Schritte

Nachdem es unter Fans zu diskriminierenden Szenen im Halbfinalspiel der Bozner gegen Salzburg gekommen sein soll, kam die Rechtskommission der ICE-League zu ihrem Urteil.
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Foto: Vanna Antonello
  • Im vierten Spiel der Halbfinalserie des HC Bozen gegen die Bullen aus Salzburg am Dienstag in der Eiswelle soll es gegen Ende einer, auf dem Eis wie auf den Tribünen, hitzigen Partie zu unschönen, rassistischen Szenen gekommen sein: Anhänger der Foxes hätten Affenlaute Richtung Ali Wukovits der Bullen von sich gegeben. 

    Heute folgte auf der Webseite der Liga das Urteil: Die Rechtskommission der ICE Hockey League hat die eingegangenen Berichte über angebliche diskriminierende Vorfälle geprüft und festgestellt, dass aufgrund fehlender objektiver Beweise keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden können. Weder Spieler und Betreuer noch offizielle Vertreter hätten die behaupteten Affenlaute wahrgenommen. Die beschriebenen Vorfälle beim Verlassen der Halle und beim Einsteigen in den Mannschaftsbus wurden nach Befragung aller Anwesenden, insbesondere der Spieler und Trainer des EC Red Bull Salzburg, als nicht stattgefunden erklärt. Es wird jedoch nicht ausgeschlossen, dass einige der rund 5.000 Fans möglicherweise kurzfristig diskriminierende Laute von sich gegeben haben, die jedoch nur von Personen in unmittelbarer Nähe gehört wurden. Die Vereine werden aufgefordert, den Ordnerdienst anzuweisen, Personen mit diskriminierendem Verhalten zu identifizieren, sie aus der Halle zu verweisen und darüber zu berichten. Sie müssen auch Verfahren einleiten, um Personen, die sich diskriminierend äußern, basierend auf nationalen Gesetzen ein Hallenbesuchsverbot zu erteilen. 

     „Im Sinne der Werte, an welche der Hockey Club Bozen schon seit immer festhält, möchten wir an dieser Stelle unmissverständlich festhalten dass jegliche Person, die sich rassistisch oder diskriminierend verhält, in unserem Stadion nicht willkommen ist! “

    Bereits vor dem Urteil veröffentlichte der HC Bozen ein Statement, in dem es unter anderem hies: „Aus einem Artikel einer lokalen Zeitung mussten wir jedoch überraschend entnehmen dass sich wohl einige Einzelpersonen nahe der Pressetribüne diskriminierender Handlungen schuldig gemacht hätten, die wir, falls dies der Fall war, aufs Schärfste verurteilen. Im Sinne der Werte, an welche der Hockey Club Bozen schon seit immer festhält, möchten wir an dieser Stelle unmissverständlich festhalten dass jegliche Person, die sich rassistisch oder diskriminierend verhält, in unserem Stadion nicht willkommen ist! In einer zivilisierten Welt sollte kein Mensch - und natürlich auch kein Spieler - aufgrund seiner Hautfarbe, seiner Kultur oder seines Glaubens Opfer von diskriminierenden Handlungen werden.“

    Heute um 19.15 Uhr folgt das fünfte Spiel der Serie, die derzeit ausgeglichen ist, für die Foxes geht es auswärts in die Mozartstadt.