Wirtschaft | Öffentlicher Dienst

Abbruch der Verhandlungen

Die Gewerkschaften haben aus Protest den Verhandlungstisch zur Erneuerung des Kollektivvertrages für die öffentlichen Bediensteten verlassen.
Protest am 10. April
Foto: Salto.bz
„Die Versprechen des Landeshauptmannes vor den Landtagswahlen haben keine Früchte getragen und es wurde keine positive Grundlage zum Verhandeln geschaffen“, schreiben die Südtiroler Gewerkschaften in einer gemeinsamen Aussendung. Und weiter: „Immer noch nicht wurden die notwendigen Finanzmittel quantifiziert, welche im Nachtragshaushalt mit Ende Juni vorgesehen werden müssen.“
Die Gewerkschaftsorganisationen ASGB, AGB/CGIL, SGB CISL, SGK UIL und SAG haben am Dienstag den Verhandlungstisch zur Erneuerung des Bereichsübergreifenden Kollektivvertrag für die öffentlich Bediensteten verlassen. Der Grund: Die Vorschläge von Seiten der Öffentlichen Delegation zur Erneuerung des wirtschaftlichen Teils des Vertrages sind von der Arbeitnehmerseite nicht annehmbar.
Der Bereichsübergreifende Kollektivvertrag betrifft etwa 40.000 Bedienstete im öffentlichen Dienst in Südtirol und der wirtschaftliche Teil des Vertrages ist mit Jahresende 2018 abgelaufen.
Die Landesregierung hat per Beschluss die Richtlinien für die Erneuerung des Kollektivvertrages festgelegt. Der Generaldirektor der Landesverwaltung Alexander Steiner, hat diese Richtlinien am Dienstag bemi dritten Treffen zwischen einer Landesdelegation und den Gewerkschaften vorgestellt.
Die unmittelbare Folge war der gemeinsame Auszug der Gewerkschaften aus den Verhandlungen. „Das Land und die öffentliche Delegation haben den Forderungen und den Vorschlägen der Gewerkschaften überhaupt nicht Rechnung getragen“, begründen die Gewerkschaften in einer Aussendung diesen drastischen Schritt. Demnach habe die Landesdelegation ihren Schwerpunkt auf die Überarbeitung der Funktionsebenen und der Berufsbilder, wirtschaftliche Vorrückungen und berufliche Karriere, Mobilität, Sabbatjahr, Age Management, Sonderurlaube und Abwesenheiten und Flexibilisierung der Arbeitszeit gelegt.
Die Gewerkschaften fordern aber als ersten und schnellen Schritt für die Arbeitnehmer eine annehmbare Gehaltserhöhung, um den Kaufkraftverlust wettzumachen. Weil davon in den Richtlinien des Landes keine Rede ist, haben die Gewerkschaften die Verhandlungen jetzt abgebrochen.
Damit schaltet man wieder auf Kampfmodus um. Gewerkschaftsorganisationen ASGB, AGB/CGIL, SGB CISL, SGK UIL und SAG haben eine weitere Protestkundgebung für den 6. Juni (ab 17 Uhr) am Silvius-Magnagoplatz ausgerufen.