Während das sommerliche Sporttreiben längst wieder an Fahrt aufgenommen hat, regiert bei großen und kleinen Sport-Events die Ungewissheit. Die Olympischen Spiele in Japan wurden auf 2021 vertagt, ebenso die paneuropäische Fußball-Europameisterschaft. Beliebte Laufveranstaltungen, so wie die Leichtathletik-EM in Paris, wurden abgesagt. Für viele Sportveranstalter bleibt unklar, ob geplante Events heuer noch stattfinden oder verschobene Events heuer noch nachgeholt werden können. Die fehlenden Einnahmen bereiten den Vereinen und Veranstaltern große Sorgen. Auch in Südtirol.  

Zumindest bei der Bewältigung der finanziellen Probleme will die Landesregierung nun Abhilfe schaffen. Fünf Millionen Euro sollen zur Verfügung gestellt werden, um entgangene Einnahmen der Vereine, Amateursportgesellschaften und Verbände zu kompensieren. Konkret soll es um fehlende Sponsoring- und Werbeeinnahmen, Kurs- und Teilnahmegebühren sowie Erlöse aus Veranstaltungen gehen. Ein entsprechendes Gesuchsmodell soll noch an Vereine und Verbände versandt werden.

Unsere Sportvereine spielen nicht nur für den Sport und die Nachwuchsförderung eine wichtige Rolle, sondern erfüllen auch einen wichtigen sozialen Auftrag. 

Landeshauptmann Arno Kompatscher 

VSS, Coni und USSA zeigen sich in einer gemeinsamen Stellungnahme erfreut über die Zusatzförderung. Auch wenn finanzielle Linderung auf dem Weg ist, zeigt sich der Verband der Sportvereine noch weitgehend ratlos auf die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen bestimmte Veranstaltungen und Wettkämpfe in den nächsten Wochen und Monaten stattfinden können. Man warte auf konkrete Vorgaben aus Rom. Die Einzelsportarten seien sicherlich einfacher zu handhaben als die Mannschaftssportarten. Bei beiden aber müsse man die kommenden Entwicklungen abwarten, heißt es vom VSS. Die im August anstehenden Jugendtennisturniere wurden jedenfalls abgesagt. Schon seit Anfang Juli war zudem bekannt, dass die Stadt- und Dorflaufserie heuer nicht aufgenommen wird. 

Wir sehen diesen Entschluss als Anerkennung für die Rolle des Sports in unserer Gesellschaft und als Zeichen des Dankes und Wertschätzung gegenüber den Südtiroler Amateursportvereinen und deren zahllosen Mitgliedern.

VSS-Obmann Günther Andergassen

Das Gros der Amateurfußballvereine hat das Training hingegen schon wieder aufgenommen. So auch der ASC St. Georgen, der seit einer Woche unter Berücksichtigung spezieller Hygienemaßnahmen wieder trainiert. Es bleibt auch hier „weiterhin die Unsicherheit“, meint Präsident Georg Brugger. Freundschaftsspiele seien bereits abgesagt worden, da für den Mannschaftssport- und die Wettkämpfe nach wie vor das nationale Protokoll zur Anwendung kommt, trotz der allgemeinen Lockerungen von Seiten der Landesregierung. Laut Brugger werde vermutlich erst nach Ferragosto eine endgültige Entscheidung getroffen, ob der Ball in Südtirols Fußball-Ligen vielleicht schon Ende August oder Anfang September wieder rollt.