Wirtschaft | Drususstadion

“Struktur für eine Landeshauptstadt”

Das Fußballstadion des FC Südtirol in Bozen wird seit April 2019 umgebaut. Langsam nähern sich die Bauarbeiten dem Ende. Was vermag das neue Stadion zu bieten?
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Foto: Salto.bz

Wie der Bozner Vizebürgermeister Luis Walcher in der Pressekonferenz am Montag mitteilte, sei man in der geplanten Zeit, das Drususstadion fertig zu renovieren. Durch Covid-19 musste man die Arbeiten vorerst abbrechen. Sobald aber die Arbeiten wieder beginnen durften, konnte man den Rasen früher entfernen, da der FC Südtirol keine Spiele mehr zu bestreiten hatte. So hat man die verlorene Zeit wieder eingeholt.

Am 15. Oktober sollte die Canazza-Tribüne bereits fertiggestellt sein. So kann das erste Spiel der Saison des FC Südtirol bereits im Drususstadion ausgetragen werden. Die Canazza-Tribüne ist jene, die an die Talferwiese grenzt, bei ihr muss vor allem der Dachbereich saniert werden, dessen charakteristische Betonschalenüberdachung man beibehalten möchte. Weiters will man die Tribüne erweitern, um künftig mehr Zuschauern Platz zu verschaffen.

 

Die Haupttribüne „Zanvettor“ wird erst später fertiggestellt, aber auch hier seien die Fortschritte an einem guten Punkt. Es wurde bereits alles Abzubauende abgerissen, jetzt beginne man mit den Aufbauarbeiten. Die neue Tribüne soll ebenfalls erweitert werden. Unter der Tribüne plant man einerseits, neue Umkleidekabinen einzubauen, andererseits soll neben Büroräumen und einer Küche ein Presse- sowie ein VIP-Bereich entstehen. So bekomme die Zanvettor-Tribüne, immer laut Walcher, eine multifunktionelle Aufgabe, denn ihre Räumlichkeiten wären teilweise auch außerhalb der Spiele zu erreichen. Die Zanvettor-Tribüne soll im Februar 2021 fertiggestellt werden. Mit den zwei neu aufgebauten Tribünen erhöhen sich die Zuschauerplätze von 3.000 auf 5.500.

Weiters lässt man Platz für eventuelle Tribünen auf der Nord- und Südseite des Stadions, mit ihnen würden die Sitzplätze auf 10.000 erhöht werden. Diese werden in dieser Bauphase jedoch noch nicht aufgestellt.

Eine weitere Neuerung stellt das Spielfeld dar, welches laut Walcher in diesen Tagen fertiggestellt werden müsste. Man setzt jetzt auf Naturrasen, um die Feldqualität zu erhöhen. Zudem wird der Rasen beheizt, somit kann man auch im Winter bei Schnee und Frost Spiele austragen, anstatt diese verschieben zu müssen.

 

Im März 2021 sollten dann alle Arbeiten beendet sein. Bereits Ende September stehen an der Nordseite des Stadions 26 Parkplätze für Anrainer zur Verfügung. Alle anderen Parkplätze vor der Zanvettor-Tribüne werden für deren Aufbauarbeiten benutzt und sind somit erst kommenden März wieder verwendbar.

Insgesamt liegen die Kosten bei 19 Millionen Euro, von denen 12,5 Millionen das Land übernimmt. Nach Walcher "ist diese neue Struktur eine wichtige für Bozen. Das Drususstadion und die Eiswelle stellen zwei monumentale Strukturen für die Landeshauptstadt dar". Für den Vizebürgermeister "ein positiver Faktor", hätte man das neue Stadion in Leifers erbaut, wäre dies nämlich nicht der Fall.

Mit den hinzugefügten Sitzplätzen erlaubt das Stadion nun auch Spiele der Serie B. Außerdem dürfen dort internationale Länderspiele der U21 ausgetragen werden. Für die Serie A und andere größere Spiele mangelt es nur an Zuschauerplätzen, nicht aber an der Qualität des Feldes. Somit wird auch die nächste Hürde für einen FC Südtirol in der Serie B bezwungen, jetzt fehlt nur noch eine gute Saison und eine größere Menge an Zuschauern, die in den letzten Jahren trotzdem eher spärlich aufgetaucht sind. Inwiefern sich diese Investition gelohnt hat, wird man in einigen Jahren erkennen.