Kunst | Salto Weekend

Elisabeth Reichegger

Neues Projekt auf Artstore: “o.T” der Künstlerin Elisabeth Reichegger. Sind Sie interessiert? Kontaktieren Sie uns, um das Kunstwerk zu erwerben!
o.T
Foto: Elisabeth Reichegger

insalata-mista studio im Gespräch mit der Künstlerin Elisabeth Reichegger.

Artstore: Erzähl uns über die Zeit und den Ort, wo dieses Kunstwerk geschaffen wurde.

Elisabeth Reichegger: Die letzten fünf Jahre arbeitete ich durch ein Atelierstipendium im Atelierhaus des Bonner Kunstvereins. Auch dieses Bild ist dort im vergangenen Jahr nach dem Sommeraufenthalt hier in den Bergen entstanden. Es ist Teil einer noch nicht abgeschlossenen Reihe: Fragment und in sich abgeschlossen zugleich.

 

Wie würdest du den kreativen Prozess, der diesem Kunstwerk zugrunde liegt, beschreiben? Beginnt alles mit einer Idee, die du im Kopf hast und die sich dann in Form einer Arbeit materialisiert oder entsteht der Inhalt beim Arbeiten?

Da dieser Arbeit andere vorangegangen sind, waren die Rahmenbedingungen für die Gestaltung klar. Die quadratische Form der Leinwand und die darauf liegende Kreiszeichnung bilden die Grundlage für den offenen, intuitiven Gestaltungsprozess innerhalb des Kreises. Eine klare Grundidee einerseits eröffnet andererseits einen offenen, kreativen Prozess. Die Dynamik, die Verdichtungen, die Farbverläufe entstehen durch intuitiver Herangehensweise, sind nicht akribisch vorausgeplant. Die anfängliche Ahnung oder Vorstellung darf sich im Laufe der Entwicklung gerne verändern. Ich lass mich gerne überraschen!
Die Entwicklung der Arbeit ist geprägt durch das Wechselspiel intuitiver Gestaltung und bewusstem Wahrnehmen. Die Wirkung des Entstehenden wird immer wieder überprüft. Wie stehen die einzelne Teile zueinander, wie verlaufen die Dynamiken, wo findet Verdichtung statt? Das Überprüfen der Wirkung bedeutet für mich einen Dialog zu führen zwischen visueller Wahrnehmung und körper- und bewegungsorientiertem Erfahrungsvergleich. An welchen Stellen bemerke ich Spannung, Schwere oder Leichtigkeit, Verdichtung? Welche Bewegungsrichtungen sind wahrnehmbar?

Ich interessiere mich seit langen für fein wahrnehmbare Unterschiede, sei es bezogen auf Farbe, Klang, Form, Bewegung… und deren Wirkungszusammenhänge innerhalb eines Gefüges und im Raum. Die Wechselwirkung von (gestalteten) Raum und seiner Wirkung auf den eigenen Körper und auf das eigene Verhalten ist ein spannendes Forschungsfeld!
Welche Verbindung kann ich erkennen zwischen visueller Wahrnehmung und meinem Körpererleben und -empfinden?

 

 

Wir fanden es sehr interessant, als du davon erzählt hast, wie die klar geometrischen Formen der Leinwand und des Kreises eine Grundlage für den offenen und intuitiven Designprozess bilden. So als ob du einen Rahmen oder Limitierung schaffst um dadurch das Intuitive  herauszufordern, oder vielleicht auch genau umgekehrt. Wie würdest du diese Dynamik in den Alltag übertragen oder übersetzen? 

Ja, für mich persönlich gilt dies eher umgekehrt.
Ich denke es geht grundsätzlich aber immer wieder um die Frage wohin wir die Achtsamkeit lenken: nach Innen oder nach Außen. Was und wie wir den Moment innerhalb der Möglichkeiten, die wir erkennen gestalten. Ein bestimmter Rahmen kann hilfreich sein, sich zu konzentrieren, zu fokussieren und innerhalb dieses Spielraumes kreativ zu werden, andererseits verlangt das kreativ Chaotische auch wieder nach Ordnung - Polaritäten bedingen sich.
Individualität und Umwelt stehen in einer ständigen Wechselswirkung.
Oder einfach auf den Alltag bezogen können wir den Blick in die Küche werfen.
In Südtirol wird ja gerne gekocht. Da gibt es Menschen, die gerne exakt nach Rezept kochen und welche die seltener ein Kochbuch als Vorlage zur Hand nehmen. Ein neu ausprobiertes Rezept kann das eigene Repertoire erweitern und Inspiration für neue Kreationen werden! Ein spezifischer Geschmack kann übernommen werden auf ein anderes, vielleicht selbst erfundenes Gericht oder es entstehen während des Kochens ganz neue Ideen.

 

Elisabeth Reichegger

o.T

1,75 x 1,75 m
Öl auf Leinwand, 2020

1.500€

(ohne Steuern und evl. Versandkosten)

 

Elisabeth Reichegger
Vita
1986 geboren in Schlanders (Südtirol), Italien
2005 Studium der Malerei an der accademia di belle arti di Bologna
2007 Studium der Bildhauerei an der Alanushochschule für Kunst und Gesellschaft
2013 Diplom der Bildhauerei an der Alanushochschule für Kunst und Gesellschaft
seit 2014  freischaffende künstlerische und kulturpädagogische Tätigkeit 
2015 Ausbildung zur Kinaesthtics - Trainerin Stufe 1

Ausstellungen und Projekte 
2009 hochintelligent, tiefreligiös und wahnsinnig natürlich, „Janus“; clouthwerke, Halle 10; Köln 
2010 Klopfsymphonie im Steinbruch Larvik mit Makoto Fujie ; Norwegen Interventionen im Stadtraum, „Parkplatz“ und „BeTonung“; Nordbrücke; Bonn „Butterzeit“; Witten Bunker a.D, „ Utera“; Windeckbunker; Bonn 
2012 „Teppich“; Kunstraum Bad Honnef, „Ziege im Raum“; Alanushochschule; Alfter 
2013 die brise kommt von vorn, „ZeitRaum“; Tapetenfabrik; Bonn
2014 100% mixed media, “Klangfelder“; Historische Werkshalle der Familie Schoeller; Eitorf 
2016 „mit Auge und Ohr“; Kurfürstliches Gärtnerhaus Bonn 
seit 2016 Atelierstipendium im Atelierhaus des Bonner Kunstvereins
2017 „offenen Ateliers“, Atelierhaus Bonner Kunstverein
2018 „offene Ateliers“, Atelierhaus Bonner Kunstvereins, Offene Ateliers der Bonner Altstadt, Atelierhaus
2019 Offene Ateliers der Bonner Altstadt, Atelierhaus
2020 Offene Ateliers der Bonner Altstadt, Atelierhaus, artigathome#, Online - Projekt des Südtiroler Künstlerbund

www.elisabeth-reichegger.com