Community Highlight Community Highlight
Politik | Klimapolitik

Ein Schritt vor, ein Schritt zurück

Die Weltwetterorganisation (WMO) hat soeben in ihrem Jahresbericht 2023 bestätigt: die vergangenen 10 Jahre waren die bisher heißesten seit Beginn der Industrialisierung. Fürs Weltklima gilt die Alarmstufe Rot.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Waldrodung in Schreckbichl (Gemeinde Eppan) im März 2024
Foto: Thomas Benedikter
  • Die Weltwetterorganisation (WMO) hat soeben in ihrem Jahresbericht 2023 bestätigt: die vergangenen 10 Jahre waren die bisher heißesten seit Beginn der Industrialisierung. Fürs Weltklima gilt die Alarmstufe Rot. Die Klimakrise mit ihren potenziell katastrophalen Auswirkungen ist schon fast ermüdend in den Medien präsent, der Klimaschutz hat seinen Platz in der Landespolitik gefunden. Nicht umsonst gibt es eine Nachhaltigkeitsstrategie und einen Klimaplan, die laut Regierungsprogramm jetzt zügig umgesetzt werden sollen. Es gibt den ersten Klima-Bürgerrat und das Stakeholder-Forum, die eher im Stillen wirken. 

    Nach außen scheint die Klimakrise für alle dringenden Handlungsbedarf aufzuwerfen, doch wer die Erderhitzung als Argument gegen ein neues Erschließungsprojekt mit Waldrodungen und Flächenversiegelung ins Spiel springt, wird eher belächelt. Man fühlt sich in unseren Breiten anscheinend noch ziemlich sicher: der Anstieg des Meeresspiegels kann uns nichts anhaben, gegen Dürreperioden haben wir Wasser genug, gegen Schneemangel rüsten wir auf mit Schneekanonen, die Energiewende haben wir dank unserer Wasserkraft schon halb geschafft, Urlauber kommen laufend mehr, weil man in Zukunft nicht mehr so viel in die Ferne fliegt. Man fragt sich, inwiefern die Politik tatsächlich die nötigen Schritte zum Ausstieg aus der fossilen Energie setzt und Klimaschutz zügig umsetzt, oder ob sie nicht dem vielfachen Druck nachgibt, wie die EU, die das Renaturierungsgesetz vorläufig abgesagt und die Reduzierung des Pestizideinsatzes um 50% bis 2030 zurückgenommen hat. 

    Als eine seiner Hauptstrategien verlangt der Südtiroler Klimaplan die „Reduktion von Tätigkeiten und Verhaltensweisen, welche direkt und indirekt zur Emission von Treibhausgasen führen“ (Klimaplan 2040, S. 14).  Im politischen Alltag wird das nicht so eng interpretiert. Hier nur drei Beispiele. Der Klimaplan sieht beim Aktionsfeld „Resilienz und Anpassung“ vor: „Wichtig ist das Ziel, die Nettoneuversiegelung bis 2030 zu halbieren und bis 2040 auf null zu bringen“ (Klimaplan 2040, S.69). Doch muss erst geklärt werden, was als Neuversiegelung eingestuft und berechnet wird. D.h. Versiegelung kann eng oder weit ausgelegt werden. Bei einem asphaltierten Parkplatz gibt es keine großen Zweifel, doch ein neuer Parkplatz mit Natursplitt oder Schotterrasen wird dann als nicht versiegelt betrachtet, obwohl er keine klimatische Ausgleichsfunktion hat. Es gibt noch kein Programm zur Entsiegelung. Andererseits gewährt man den Hotelbetrieben mit bis zu 12.000 m3 Bestandskubatur weitere 300 m3 an Erweiterungsbauten.

    Im Aktionsfeld 5.13 „CO2-Senken“ ist der Ankauf von degradierten Flächen zur Revitalisierung und als „Ausgleichsmaßnahme“ vorgesehen, doch an vielen Standorten quer durchs Land plant man den Neubau von Speicherbecken, auch mitten im wertvollsten Wald wie in Altenburg und Montiggl oder in Antholz für die Beschneiung der Biathlon-Anlagen. Als Ausgleichmaßnahme für die Rodung von mindestens 10 Hektar Wald will die Gemeinde Kaltern ein Stück Wald in Tramin kaufen. Ein Ankauf degradierter Flächen? In der Gemeinde Eppan sollen 0,5 Hektar Wald einem Stocksportzentrum weichen. Wo bleibt die Ausgleichsmaßnahme? Geht Stockschießen vor Wald- und Klimaschutz?

    Weiteres Beispiel: der motorisierte Individualverkehr soll als Oberziel im Aktionsfeld 5.3 „Personenverkehr“ bis 2037 um insgesamt 30% reduziert werden. Anders und genauer gesagt: die gefahrenen Personenkilometer müssen in 14 Jahren um fast ein Drittel sinken. Dennoch plant das Land eine ganze Reihe von überdimensionierten Ausfahrten, neue Tunnels (dritter Virgl-Tunnel) und Kreisverkehre (Beispiel Olang, Rasen-Antholz, Innichen, MeBo-Ausfahrt Eppan), um den Verkehr zu verflüssigen, was nachfolgend wieder neuen Verkehr anzieht. Zum einen pumpt das Land über die IDM viele Millionen in die Tourismuswerbung, bewirbt gezielt die touristischen Nebensaisonen, befeuert die Gästeankünfte (bisher zu über 90% mit eigenem Fahrzeug), zum anderen vergibt dasselbe IDM Nachhaltigkeitslabels. Der geplante Doppel-Kreisverkehr bei der MeBo-Einfahrt Eppan, aus Gründen der Sicherheit notwendig, versiegelt viel Kulturgrund, erfordert aufwändige Bauarbeiten und verschlingt viel Geld. Gleichzeitig plant SkyAlps mit seinem erweiterten Angebot 2024 die Marke 100.000 Fluggäste am Bozner Flughafen zu knacken. Was Einheimische an Fahrten durch Umstieg auf ÖPNV, Fahrrad und E-Auto einsparen, wird dann durch zusätzlichen Touristenverkehr, Schwerlastverkehr auf der A22 und Flugverkehr mindestens wettgemacht.

    Viele weitere Beispiele dieser Art lassen sich aus dem Alltag der Südtiroler Politik zitieren. An vielen kleinen und mittelgroßen Baustellen wird auf diese Art weitergearbeitet, planiert, gerodet, erschlossen, ausgebaut, als gäbe es keinen Klimaplan mit dem klaren Ziel „Klimaneutralität bis 2040“ und weniger Neuversiegelung. Gleich ob Speicherbecken, Almzufahrten, Straßenausbau, Grün-Grün-Umwidmung für Weiden für zusätzliche Rinder, Pistenerweiterung mit Skiliftpotenzierung, Großevents als Touristenmagnet. So fördert die eine Hand den Klimaschutz, die andere zusätzliche Treibhausgasemissionen. 

Bild
Profil für Benutzer Josef Fulterer
Josef Fulterer Sa., 30.03.2024 - 21:22

Die Rechenknechte im Sold der Politiker + der Wirtschaft, die auf keinem Fall gestört werden darf, sind ständig dabei "mit listigem ALLES schön rechnen, KLIMA POLITIK zu machen."
Der auslaufende Winter zeigt, dass sich die Natur von dem geschwätzigen + leeren blah - bla - blah ..., nicht überzeugen lässt!

Sa., 30.03.2024 - 21:22 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Franz Pattis
Franz Pattis So., 31.03.2024 - 18:29

Schade dass Herr Benedikter nicht auch das aktuelle Beispiel „Rodung Auwald Brixen für ein 3D-BETON Drucker Industriegebäude der Firma PROGRESS“ zitiert hat. Es scheint mittlerweile fast so, dass es wegen der dafür vorgesehenen Ausgleichsmassnahmen (Erweiterung Millander Au) unter den offiziellen Umweltschützern Südtirols wie dem Dachverband, Umweltgruppe Eisacktal, Heimatpflegeverband, Grüne usw. eine Art „omertà“ bzw. Schweigepflicht bezüglich Auwald Brixen gibt?!
Oder vielleicht hat man in der Öffentlichkeit auch nur Angst diese Fehlentscheidung einzugestehen bzw. gleich auf diese Ausgleichsmassnahmen aufgesprungen zu sein ohne auch nur versucht zu haben, den Auwald zu verteidigen?!
Wir Aktivisten vom Team Auwald lassen uns davon aber nicht weiter beeindrucken und werden weiterkämpfen für dieses sehr wertvolle Vogelhabitat und wichtigen CO2 Speicher!
https://instagram.com/save.the.auwald.brixen?igshid=YmMyMTA2M2Y=
https://www.facebook.com/profile.php?id=100069151023316

So., 31.03.2024 - 18:29 Permalink
Bild
Salto User
wartl So., 31.03.2024 - 19:14

Die EU-Kommission musste die Vorgaben beim Pestizideinsatz und bei der Renaturierung zurücknehmen, weil die agroindustriellen Lobbies die nationalstaatlichen Regierungen unter Druck gesetzt haben und die Richtlinien der Kommission nur verbindlich werden, wenn das EP mit Mehrheit und der EU-Rat (=Vertreter der nationalstaatlichen Regierungen) mit qualifizierter Mehrheit zustimmen.
Leider erweist sich der EU-Rat immer wieder als Sargnagel der Union, zuletzt bei der Renaturierung, wo die öst. Umweltministerin gerne dafür gewesen wäre, aber durch die geltende Verfassung an das Votum der Agrarlandesräte der Bundesländer gebunden war. Schon der damalige Agrarkommissar Franz Fischler konnte sein Vorhaben einer Ökologisierung der Agrarförderung wegen der Bremser im EU-Rat nicht durchbringen.
Dabei schädigt der Pestizideinsatz die Insekten, die über 80 % der zweikeimblättrigen Pflanzen (Kräuter, Stauden, Sträucher, Laubbäume) bestäuben. Ohne Insekten gibt es keine Äpfel! Auch die fehlende Renaturierung setzt den Insekten zu. Sie brauchen nämlich in angemessenen Abständen Blühstreifen, um dort Nektar tanken zu können. Sonst kommt es zur Inzucht und damit langfristig zu Unfruchtbarkeit.
Der Widerstand gegen die Renaturierung (geschürt auch von den Medien der Landwirtschaftskammern) ist unsinnig, da sie ohnehin vorrangig nur erschwert nutzbare Flächen betrifft. Auch würde ein Renaturierungsgebot die Monokulturen der Ebenen etwas bremsen, gegen deren Konkurrenz sich die kleinräumige Landwirtschaft der alpinen Regionen schwertut.

So., 31.03.2024 - 19:14 Permalink
Bild
Salto User
Oliver Hopfgartner So., 31.03.2024 - 20:21

Papier ist geduldig. Im Qualitätsmanagement und der Evaluierung von Arbeitsprozessen ist eines der wichtigsten Kriterien, ob ein Ziel auch realistisch ist. Ist es realistisch, in Zeiten von Wohnraumknappheit und (noch)wachsender Bevölkerung Bodenversiegelung zu verbieten?

Dieselbe Frage stellt sich für die 30% Reduktion des Individualverkehrs oder die 50% Reduktion bei den Pestiziden.

Das sind alles Ziele, die in der Theorie ganz gut klingen und daher verstehe ich auch, dass Politiker sich von Beratern dazu bringen lassen, solchen Zielen zuzustimmen.
Das nützt halt alles nichts, wenn die Umsetzung schlicht und einfach nicht möglich ist.
Wenn ein Ziel für die Leute zu 80% erreichbar scheint, hängen sie sich am meisten rein, um das Ziel auch wirklich zu erreichen. Insofern halte ich den Klimaplan für undurchdacht. Stattdessen wäre es mMn sinnvoller, Ziele klarer und realistischer zu formulieren, auch wenn sie dann womöglich von manchen Leuten als zu lasch empfunden werden.

So., 31.03.2024 - 20:21 Permalink
Bild
Salto User
Oliver Hopfgartner Mo., 01.04.2024 - 00:45

Antwort auf von Manfred Gasser

Nur weil Sie anderer Meinung sind, müssen Sie meinen Beitrag nicht als Blödsinn bezeichnen. Meine Einschätzung ist, dass die genannten Reduktionsziele im genannten Zeitraum unrealistisch sind. Ich denke da z.B. an meinen Beruf. Der ist ohne Individualverkehr nicht bzw. nur eingeschränkt möglich. Gleichzeitig habe ich die Frage in den Raum gestellt, ob Andere diese Ziele für realistisch halten? Könnten Sie ihre beruflich gefahrenen Kilometer um 30% reduzieren?

Daraus ergibt sich nämlich eine weitere Frage: Wie weit sind wir als Gesellschaft bereit zu gehen? Wie Sie richtig sagen: Natürlich könnte man zehn Familien auf dem Platz unterbringen, auf dem heute zwei Familien leben. Dann darf man sich aber nicht wundern, wenn die meisten Familien bei sowas nicht mit machen und derartige Bestrebungen bei jeder Gelegenheit sabotieren. Damit Klimapolitik von der breiten Bevölkerung unterstützt wird, muss sie auch ein gewisses "Sexappeal" haben.

Mo., 01.04.2024 - 00:45 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 01.04.2024 - 08:29

Antwort auf von Oliver Hopfgartner

Das hat etwas für sich.

Andererseits: irgendwann wurden Rauchverbot in Lokalen, Helm- und Gurtepflicht gesetzlich verordnet, denn freiwillig machte der Bürger dies nicht.

Zudem: das Wort "Pestizide" (Pflanzenschutzmittel) klingt halt so gut, weil "Pest" im Wortstamm vorkommt; wenn wir aber das, was die Südtiroler Städter (und Touristiker) in Luft und Wasser ablassen (Nano- und Mikroplastik, Mikroschadstoffe) genauso untersuchen, publizieren und werten, wie das, was die Südtiroler bäuerliche Bevölkerung in Luft und Wasser ablässt - dann `Gute Nacht´!

Abers "selektiv sehen" ist immer eine gute Form des Selbstschutzes...

Mo., 01.04.2024 - 08:29 Permalink
Bild
Salto User
Manfred Gasser Mo., 01.04.2024 - 10:28

Antwort auf von Oliver Hopfgartner

Dann müssen Sie sich eben einschränken, wie es alle anderen tun müss(t) en, um die Klimaziele zu erreichen. Ich persönlich habe mich schon eingeschränkt.
Ihre nächste Frage beantwortet sich von alleine, wenn wir die nächsten 50 Jahre weiter machen wie bisher. Dann wird nicht mehr gefragt werden, ob, sondern nur noch wie. Leider wird es dann aber zu spät sein.

Mo., 01.04.2024 - 10:28 Permalink
Bild
Salto User
Milo Tschurtsch Mo., 01.04.2024 - 10:07

Antwort auf von Manfred Gasser

Wollen Sie die Familien in "Hennensteigen" sperren und "übereinanderstapeln", sodass sich höchstens ein Kind ausgeht und das auf engstem Raum ohne Garten ? Naja wenn man die Menschen zunehmend von ihrer natürlichen Lebensgrundlage entfernt und das in jeder Beziehung, dann braucht man sich nicht zu wundern dass sie a) immer kranker werden (physisch und psychisch) und b) letztendlich nicht mehr mitmachen.
Der Mensch hat sich nicht der Natur unterzuordnen und die Natur sich nicht dem Menschen. Es soll ein harmonisches Ganzes sein, wo nicht lebenswichtige Bedürfnisse hintangestellt werden sollen. Wobei ich salopp sagen muss: In Südtirol gibt es Gegenden mit "Stauden" mehr als genug, die Häusern mit lebenswertem Ambiente weichen könnten.
Vieles ist heutzutage einfach bloß politisch motiviert. Man bedient die momentane Stimmung und das Lobbyistentum ist vorherrschend. Die echten Bedürfnisse der Menschen sind kein Kriterium, den Menschen wird einfach vieles als "absolute Notwendigkeit" verkauft, wo einfach nur Interessen von bestimmten Gruppen oder bestimmenden Konzernen dahinterstecken, die durch Propaganda und politische Mithilfe "Wahrheiten und Notwendigkeiten" erzeugen, in Wahrheit aber nur die eigenen Interessen bedienen.
Das Urspüngliche, Harmonische und Lebenswerte muss wieder mehr in den Vordergrund, die Politik muss am Menschen bzw. am Wohlstand aller ausgerichtet sein. Wir brauchen keinen Schub hin zu erneutem Feudalismus, wo die Schere an Wohlstand zunehmend auseinandergeht (der Großteil in "Hennensteigen").

Mo., 01.04.2024 - 10:07 Permalink
Bild
Salto User
Manfred Gasser Mo., 01.04.2024 - 11:09

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Hennensteigen? Ein Beispiel, mein Vater hat uns ein Haus gebaut, 2 Wohnungen mit 120 qm auf 1000 qm Baugrund. Im Moment habe ich die Pläne in der Hand, auf dem Grundstück 8 Wohnungen zwischen 56 und 92 qm zu bauen, höher darf man nicht, sonst wären noch 4 Wohnungen mehr möglich. Die Grünfläche bleibt zu 80% unversiegelt wie vorher, das heisst grosser Garten, und/oder Wiese für Kinder, grillen und mehr.
Was genau ist Ihrer Meinung nach ursprünglich, harmonisch und lebenswert? Und deckt sich Ihre Meinung mit der Meinung der Mehrheit der Bevölkerung?.
Und ja, natürlich muss die Gesellschaft die Voraussetzung dafür schaffen, dass die Schere sich mehr schließt als öffnet. Das geht aber nur, indem sie die Politik unter Druck setzt, und sich nicht mehr mit Beiträgen und grossem Gelaber ruhig stellen lässt.

Mo., 01.04.2024 - 11:09 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Stefan S
Stefan S Mo., 01.04.2024 - 12:47

Antwort auf von Manfred Gasser

Es Würde ja schon ausreichen das Einfamilienhaus im Alter seinen Nachkommen oder sonstigen Familien frühzeitig zu überlassen. Wofür braucht man schon 150-200 qm Wohn + 500-1000 qm Nutzfläche für 1-2 betagte Menschen.
Und auf was muss ich eigentlich wirklich verzichten um ökologischer zu leben. Anstatt mit dem 2,5 to SUV auf das Stilfser Joch fahre ich halt mit dem Fahrrad oder e-bike dort hinauf und zur Kölner Hütte muss ich auch nicht mit der geschlossenen Gondel anstatt in 5 in 3 min hoch fahren. Ebenso wenig brauche ich den Aufschnitt in 80g abgepackten Einheiten. Gerne setze ich mich in die Regionalbahn wenn diese pünktlich und regelmäßig fährt. Fahrrad gerne mit dabei und zum Wellnessurlaub brauche ich nicht nach Südtirol. Der nächste Wellnesstempel ist direkt 5 km ums Eck, da brauche ich nicht die Alpen mit meinem Verbrenner verqualmen und verstopfen.
Wachstum dient heute fast ausschließlich nur noch der Befriedigung des eigenen Egoismus. Anstatt Küchelberg Tunnel wäre ein Regionalbahn ins Passeier angebracht und für die vielen Straßen kann man auch Radwege bauen. Man muss es einfach mal machen, wie in Kopenhagen, Amsterdam, Münster usw.

Mo., 01.04.2024 - 12:47 Permalink
Bild
Salto User
Milo Tschurtsch Mo., 01.04.2024 - 14:15

Antwort auf von Manfred Gasser

Wie ich schon sagte, die "Klimaziele" sind ein politisches Konstrukt und KEINER weiß welcher Lobbyismus da wirklich dahintersteckt. Es wird propagiert was verkauft werden kann, politisch wie ökonomisch. Ist das "Bedürfnis" nicht da, so wird es geschaffen durch subtile Einflussnahme, Behauptungen bis hin zur Erzeugung von (Zukunfts)ängsten. Den Menschen wird gesagt, das wäre alles nur zu deren Bestem und alternativlos usw.
Beispiel: Heuer hat sich einer der größten Lobbyistenverbände in Dubai unter erheblichem (Geld)aufwand getroffen um auszuschnapsen wie die "Klimaindustrie" ihre Ziele mit politischer Unterstützung am wirtschaftlichsten und gewinnbringendsten umsetzen kann. (Ja ,ja die Klimalobby ist genauso eine Lobby wie andere, von der eine ungeheure Anzahl von Menschen in verschiedenen Sparten enorm profitiert, während das alles ja nur "zu unserem Besten" geschieht). Was war das Hauptergebnis? Es wurde beschlossen und im Protokoll festgehalten den Focus auf die Atomkraft zu legen, denn da sehe man Potential. Ja war denn die Atomkraft nicht noch vor kurzem noch der Gottseibeiuns der Umweltschützer und deren Nutzung das Frevelhafteste überhaupt, ein Gedanke unterstützt und vorangetrieben von politischer Seite allen couleurs? Waren es einst die verseuchten Brennstäbe und deren problematische Endlagerung so ist es heute die CO2 Einsparung die das Maß aller Dinge ist, ersteres ist nicht mehr relevant, was wird es morgen sein bzw-welcher Lobbyismis setzt sich dann durch? Dies nur ein Beispiel in einem Sektor.
Summa summarum: Man kann mitnichten glauben, dass das Wohl der Menschen ausschlaggebend für politische Entscheidungen ist, es wird alles so gedreht wie man es gerade braucht.
Das ist meine Meinung (aber nicht nur) und ob diese sich mit der Mehrheit der Bevölkerung deckt weiß ich nicht, das Vertrauen in die (meist politisch motivierten Vorgangsweisen) scheint aber zunehmend verloren zu gehen (Wahlbeteiligung).
Deshalb bin ich strikt dagegen wenn den Menschen jetzt Wohlstandsverzicht (im Sinne einer dubiosen Klimapolitik) von bestimmter Seite empfohlen wird. Wie gesagt, es träfe dabei nur einen bestimmten Prozentsatz, während sich die Wohlhabenderen und diejenigen denen der Wohlstand zugeschanzt wird , während der Mittelstand austrocknet, sich keinesfalls einen Wohlstandsverzicht selbst verordnen würden. Dann hätten wir wieder eine Feudalgesellschaft neuerer Art.
Deshalb möge man auf nachhaltige Art Wohlstand erhalten. Dazu gehört Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung, Zugang zu möglichst gesunden (Fokus auf unverarbeitet regional) Lebensmitteln, großzügigen! Wohnraum (Kinder) Zugang zu Sport-und Natur und Erholung, Zugang zu Mobilität (der Großteil lebt abseits in Berggebieten und sind auch älter) uvm. Da kann man ruhig Ressourcen die die Natur bereitstellt nutzen (z.B. Biomasse Holz) , aber auch andere, die wir auch nutzen, wenn es nachhaltig passiert. Aber solange dies an sich schon ein Sakrileg (Ausbeutung darstellt) und ideologiegetrieben ist, wird man diese Ziele nicht erreichen. Die (regionale) Wirtschaft, die das alles erarbeitet, darf nicht durch Bürokratie und unsinnige (wiederum oft nur rein politisch ideologiebetriebenen) Auflagen gehindert und verunmöglicht gemacht werden).
Ich bin halt der Meinung man sollte stets im Hinterkopf behalten, wohin das Geld fließt, wer profitiert (was nichts Verwerfliches ist, solange es nicht auf Kosten anderer bzw. deren Wohlstand geht). Denn nur weil man uns sagt, die fossilen Brennstoffe (wodurch Güter transportiert werden ,die Wohlstand bedeuten, Armut in aller Welt bekämpft und Krisen verhindert bzw. vorgebeugt werden können ) seien jetzt auf einmal des Teufels und andere die man pushen möchte wären die Heilbringer, so muss das noch lange nicht stimmen (siehe Beispiel oben-Atomkraft), denn wir wissen nicht wie es sich neutral gesehen wirklich verhält.
Also in meinen Augen ist da Skepsis angesagt, zunächst mal vorsichtig sein und Entwicklungen abwarten, denn mit dem Wohlstandsverzicht für die Vielen zum Vorteil Weniger brauchen sie mir nicht zu kommen. Mit Nachhaltigkeit hingegen kann ich viel anfangen. Das Verhalten in der Coronazeit gegenüber den Bürgern allen Alters hat ihr Übriges zur Skepsis beigetragen. Da gibt es ein Motto: "Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst", mMn in unserer Zeit wichtiger denn je.
Aber jeder kann das anders sehen.

Mo., 01.04.2024 - 14:15 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 01.04.2024 - 14:35

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Zitat: "Wie ich schon sagte, die "Klimaziele" sind ein politisches Konstrukt... denn nur weil man uns sagt, die fossilen Brennstoffe (...) seien jetzt auf einmal des Teufels...":
diese Aussage zeigt, dass Sie es mit der Wissenschaft nicht so haben - der Klimawandel ist nämlich weder durch Aussagen von Politikern ("politisches Konstrukt") noch "nur weil man es sagt" Thema, sondern weil er wissenschaftlich erforscht und Stand des Wissens ist.
.

Zitat 2: "Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst" - weil man ist ja in allem selbst der Experte!
Wenn der Chirurg aufgrund des Röntgenbildes sagt, meine Hand sei gebrochen, "Glaube (ich erstmal) wenig, hinterfrage alles, denke selbst", und sehe dies dann anders...
... der Chirurg will ja nur an der Operation verdienen, "cui bono"?

Mo., 01.04.2024 - 14:35 Permalink
Bild
Salto User
Milo Tschurtsch Mo., 01.04.2024 - 17:22

Antwort auf von Peter Gasser

Ich sagte ja, jeder kann es sehen wie er will. Bei Corona war auch der "Stand der Wissenschaft ein "Stand der Politik" (siehe #RKI files) und das Geld floss gestützt durch politische Verträge en masse zu den Konzernen, während man dies bei der Bevölkerung mit brutalen Maßnahmen durchdrückte. Aber wie gesagt man kann das so sehen oder glauben es wäre alles nur zu deren Wohl passiert.
Es gibt eben die Obrigkeitshörigen und die Freigeister, das will ich nicht näher kommentieren.
Übrigens beim Röntgenbild kann man es selbst sehen :-)

Mo., 01.04.2024 - 17:22 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 01.04.2024 - 17:33

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Zitat: “Ich sagte ja, jeder kann es sehen wie er will”: richtig, das nennt sich Meinung. Die Fakten bestehen unabhängig von Meinung, auch von Ihrer und meiner.

Zitat: “Es gibt eben die Obrigkeitshörigen und die Freigeister”: nö, es gibt Menschen, die sich ihre Meinung aufgrund von Fakten bilden, und jene, die sich ihre Meinung aus Verschwörungstheorien heraus bilden.
Die “Meinung”, wer es so sieht wie ich, ist “Freigeist”, und wer es anders sieht, sei “obrigkeitshörig”, bringt die Diskussion von der Sacheben auf die persönliche Ebene: das Diskreditieren des Gesprächspartners ist beliebtestes “Argument”, wenn man sachlich nicht begründen kann.
.
Übrigens: an den Temperaturtabellen und am schmelzenden Eis, am tauenden Permafrost und an sich ändernden globalen Meeres- und Windströmungen kann man es auch sehen - wenn man denn will.

Mo., 01.04.2024 - 17:33 Permalink
Bild
Salto User
Milo Tschurtsch Mo., 01.04.2024 - 22:45

Antwort auf von Peter Gasser

Wo habe ich einen Gesprächspartner diskreditiert, wenn ich feststellte dass die Leute verschiedenen Ansätze haben sich eine Meinung zu bilden. Sie werden sich doch nicht betroffen gefühlt haben?

"Übrigens: an den Temperaturtabellen und am schmelzenden Eis, am tauenden Permafrost und an sich ändernden globalen Meeres- und Windströmungen kann man es auch sehen - wenn man denn will."
Was soll man da sehen? Dass sich das Klima seit der kleinen Eiszeit im Mittelalter wo es massiv abgekühlt war (und es vorher ein Klimaoptimum mit wärmeren Temperaturen als heute gegeben hatte), wieder erwärmt? Wo ist da das Problem ? Es gab nie einen Tag in der Erdgeschichte ohne Klimawandel.
Soll ich deswegen meinen Lebensstandard herunter fahren oder soll deswegen die Atomkraft wieder eingeführt werden, weil DADURCH ja so dolle Zusammenhänge (alternativlos und unbestritten!? ) hergestellt werden können, damit sich einige Lobbyisten wieder die Tasche füllen können? Davon bin ich überzeugt.
Und da wären wir wieder bei den Freigeistern (die kritisch hinterfragen) und den Obrigkeitshörigen, die alles für bare Münze (Fakten) nehmen, und wenn die Erfahrung es bereits hundertmal gezeigt hat, dass "Fakten" zwar Fakten sind, oft aber eben bloß als Mittel zum Zweck benutzt wurden, um bestimmte Ziele für bestimmte Menschen in eine bestimmte (gewinnbringende) Richtung hin interpretiert, zu erreichen.

Mo., 01.04.2024 - 22:45 Permalink
Bild
Salto User
Milo Tschurtsch Di., 02.04.2024 - 10:07

Antwort auf von Peter Gasser

Jetzt wird es aber echt "krass", Herr Gasser. Sagen Sie bloß Sie haben noch nie von der Kleinen Eiszeit im Mittelalter (1250-1850) gehört. Es war eine ungewöhnlich kalte Periode die mehr als ein halbes Jahrtausend gedauert hat, die mit enormem Gletscherwachstum und vermindertem Ertrag einherging und zu vielen Verwerfungen in Nordeuropa , wie Hungersnöten, Krankheiten (Pest), Kriegen, Auswanderungswellen (mangels fossiler Brennstoffe kein Transport möglich) geführt hat und erst um 1850 zu Ende ging. Von daher ist der Anstieg der Temperaturen jetzt zu erklären.
Davor gab es aber auch schon öfters außergewöhnliche Klimaereignisse wie die Mittelalterliche Warmzeit bis 1200 und das römische Klimaoptimum rund um Christie Geburt, wo außergewöhnlich warme Perioden das Entstehen von Hochkulturen gefördert hatten und noch andere. Dies alles ist eingebettet in die großen übergeordneten Perioden wie das Holozän und die Perioden als die Erde gar eisfrei war (vor 50 Millionen Jahren).

https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kleine_Eiszeit

Die Gründe für diese Klimaschwankungen werden vermutet , sind aber nicht gesichert erklärbar. Aber jetzt will man auf einmal ganz genau wissen was zum Ende der Kleinen Eiszeit mit jetzigem Temperaturanstieg geführt hat. Dabei wird ein einziger Faktor das CO2 vermutet, weil das Ende der Kleinen Eiszeit mit dem Beginn der Industrialisierung zusammenfällt, die Korrelation aber bei weitem keine Kausalität bedeutet, aber als absolute Sicherheit postuliert wird, ungeachtet der Tatsache dass bei den vorangegangenen Klimaperioden die Ursachen bloße Vermutungen sind. Zum Glück nur von jenen Lobbyisten im Weltklimarat die sich jährlich zu immer opulenteren Gelagen treffen um wie gesagt auzuschnapsen wie sie im Namen des Klimas Gelder abgreifen und einen immer größer werdenden Rattenschwanz an Profiteuren in allen Sparten heranzüchten können und neue Geschäftsfelder eröffnen können.
Die Wissenschaftler, die außerhalb dieser Blase stehen forschen hingegen wissenschaftlich ergebnisoffen, da die Verengung auf eine einzige Ursache wissenschaftlicher Dilettantismus ist und dem komplexen Thema in keinster Weise gerecht bzw. dieser Gedanke ja geradezu naiv-abergläubisch anmutet und die Zusammenhänge noch völlig offen sind. Die reichen von Sonnenaktivität, Bewegungen der Erdachse, Magnetfeld, kosmische Einwirkungen und komplexe Dynamiken zwischen Atmosphäre und Meeresströmungen usw.
Wobei es geradezu grotesk anmutet dass die Klimalobbyisten eine "Erderhitzung" als Gefahr heraufbeschwören, wobei es in der Menschheitsgeschichte IMMER bei warmen Temperaturen Pflanzenwachstum, Entwicklung und Wohlstand gab und wir froh sein müssen, dass die Periode der Kleinen Eiszeit mit den schlechten Lebensbedingungen (vorläufig) der Vergangenheit angehört.
Aber mit Panikmache lässt sich hervorragend Geld verdienen, was clevere Geschäftsmacher weidlich ausnutzen und den Leuten alles mögliche als unabdingbare Notwendigkeit verkaufen. Aber wie gesagt: "Follow the money". Mit dieser Anregung liegt man fast immer richtig.
Aber wie gesagt, manche Leute sehen in der "Klimakatastrophe" eine absolute Wahrheit, die es mit menschlichen Anstrengungen zu bekämpfen gilt und wo man auch unweigerlich vermehrt Nachteile für Viele im Gegenzug zu Vorteilen für Wenige in Kauf zu nehmen hat. Ich sehe das als politisch-ideologisch- profitorientiertes Zusammenspiel, das abzulehnen ist und wo der nachhaltigen Lebensweise mit wirtschaftlicher Entwicklung (was kein Widerspruch ist) und somit Wohlstand für alle der Vorzug zu geben ist.

Di., 02.04.2024 - 10:07 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Stefan S
Stefan S Di., 02.04.2024 - 14:01

Antwort auf von Milo Tschurtsch

"Als Verschwörungstheorie wird im weitesten Sinne der Versuch bezeichnet, einen Zustand, ein Ereignis oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken einer meist kleinen Gruppe von Akteuren zu einem oftmals illegalen oder illegitimen Zweck."
🧐

Di., 02.04.2024 - 14:01 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Di., 02.04.2024 - 15:05

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Sie tragen Eulen nach Athen.
Mein Hobby sind das 13. und 14. Jahrhundert, da bin ich zufällig sehr belesen, darunter auch die „Klimageschichte des Mittelalters“ - das kommt davon, wenn man über Menschen URTEILT, die man nicht kennt. Aber bleiben wir `ad rem`:

Zitat 1: „nie von der Kleinen Eiszeit im Mittelalter (1250-1850) gehört“:
nein, habe ich nicht, ein „Mittelalter von 1250 - 1850“ kenne ich nicht, und die „Kleine Eiszeit“ gehört dezidiert nicht ins klassische Mittelalter.
Auch schreiben Sie letzthin 8und auch jetzt) über „die Kleinen Eiszeit im Mittelalter“ und nun über „die Mittelalterliche Warmzeit“: Sie verstehen, dass man Ihnen da schwer folgen kann, möchten Sie sich entscheiden?
Das klassische Mittelalter war warm, (kühler war lediglich das Frühmittelalter, die Abkühlung begann im Spätmittelalter bzw. in der beginnenden Renaissance. Also, und eher auf Europa bezogen, „Warmphase des Mittelalters“ und „Kleine Eiszeit“ ab der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert hinein, weltweit eigentlich nur im 17. und teils im 18. Jahrhundert: aber das kann ja jeder nachlesen.

Zitat 2: „Dabei wird ein einziger Faktor das CO2 vermutet“:
das sind immer diese fakes, NIEMAND, aber auch wirklich niemand vermutet „nur einen einzigen Faktor“ - können sie diese in meinen Augen falsche Behauptung mit einer Quelle belegen?

Zitat 3: „Die Wissenschaftler, die außerhalb dieser Blase stehen forschen hingegen wissenschaftlich ergebnisoffen, da die Verengung auf eine einzige Ursache wissenschaftlicher Dilettantismus ist“:
da behaupten Sie also, dass 95 % der Meteorologen bzw. Klimawissenschaftler (denn so viele sehen dies anders als Sie hier) in einer „Blase“ im wissenschaftlichen Dielettatantismus“ forschen - ein starkes Stück, diese Aussage: können sie diese in meinen Augen falsche Behauptung mit einer Quelle belegen?

Zitat 4: „wobei es in der Menschheitsgeschichte IMMER bei warmen Temperaturen Pflanzenwachstum, Entwicklung und Wohlstand gab“:
das ist richtig, dass ehe ich auch so - aber! … jetzt müssen Sie den Unterscheid zwischen „Warmphase“ und Warmzeit einführen (in der Tat leben wir gerade in einer Warmphase innerhalb einer Eiszeit, und das ist in der tat gut so!): in einer richtigen Warmzeit kann es zu sogenannten Kipp-Punkten (auch diesen Begriff müssen wir nun einführen) kommen - und dann: gute Nacht. Nicht, dass die Erde oder die Natur insgesamt in Gefahr käme (die „rechnet in Jahrhunderten, Jahrtausenden, Jahrmillionen), aber doch weite Bereiche der menschlichen Zivilisation, wenn der Permafrost schmilzt, Polkappen vermehrt schmelzen, oder gar der Golfstrom schwächelt und wichtige Winde Ihre Dynamik ändern… dann kommt ein bißchen Chaos auf die Völker zu… richtig?
Dann wandern über kurz oder lang die Nordamerikaner nach Mittelamerika, die Europäer in die Türkei und nach Nordafrika, die Bangladeshi müssen dringend in die Hügel und Berge, Sibirien versinkt im Schlamm… aber wir schaffen das!

Di., 02.04.2024 - 15:05 Permalink
Bild
Salto User
Milo Tschurtsch Di., 02.04.2024 - 16:39

Antwort auf von Peter Gasser

Herr Gasser Sie lesen falsch. Ich sagte dass die Lobbyisten des Weltklimarates (IPCC) den Klimawandel getrieben durch CO2 als vorgegeben ansehen, auf dem sie ihre Aktionen aufbauen. Sie sind SELBST keine Forscher im klassischen Sinn, die ergebnisoffen arbeiten, sondern tragen nur Daten zusammen, die man dann "auswertet" d.h. computergesteuerte Klimamodelle bzw. Szenarien erstellt. Das hat mit klassischer Forschung NICHTS zu tun, die ja bekanntlich selbst mit den klassischen Instrumenten von Beobachtung, Verifizierung und Falsifizierung arbeitet. Der IPCC ist politisch verflochten und wurde gegründet mit dem Ziel Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen (nicht das Klima an sich zu erforschen). Letzte Erkenntnis in Dubai wie gesagt, Ausbau der Atomkraft. Dieser Umstand dürfte doch allgemein bekannt sein.
Im GEGENSATZ zum Weltklimarat (mit seiner eigenen Agenda) gibt es nämlich die klassische Klimaforschung die wissenschaftlich korrekt ergebnisoffen arbeitet und wo es bisher keinen Konsens über die Komplexität der Klimaentwicklung und deren Auswirkungen bzw. die Ursachen des Klimawandels bzw. dessen vielfältige Auswirkungen gibt. Wie gesagt, man forscht in alle Richtungen und zieht die verschiedensten Möglichkeiten in Betracht.
Das haben Sie nicht unterschieden. Natürlich hört man immer nur von ersteren (Weltklimarat IPCC) in der Presse, verfügen diese doch über ein immenses Budget, mit dem sie Agenden vorantreiben. Mit ihren öffentlichkeitswirksamen Konferenzen dominieren diese aber die Diskussion, obwohl sie wie gesagt, selbst gar keine Forschung betreiben.
(Sie brauchen das alles nicht zu glauben, können sich aber über die Agenda der IPCC gerne informieren, sofern diesbezüglich nicht schon genug Eulen in Athen sind :-) Ich sage nur : "follow the money". Da liegt man selten falsch.

„nie von der Kleinen Eiszeit im Mittelalter (1250-1850) gehört“
nein, habe ich nicht, ein „Mittelalter von 1250 - 1850“ kenne ich nicht, und die „Kleine Eiszeit“ gehört dezidiert nicht ins klassische Mittelalter.

Ja wo habe ich denn gesagt, dass das Mittelalter bloß von 1250 -1850 reicht und die Kleine Eiszeit ins klassische Mittelalter gehören würde.
Das Mittelalter umfasst grob gesprochen 1000 Jahre (vom Zusammenbruch des Römischen Reiches bis zu den Erfindungen und Entdeckungen um 1500. Und INNERHALB dieses Zeitraumes gab es auch die kleine Eiszeit (wobei ich da natürlich wie ausgeführt den Fokus auf Europa (was uns ja in puncto klimatische Auswirkungen betrifft) gelegt hatte .
Zitat aus dem Link:
"Die kleine Eiszeit beschreibt den Zeitraum von etwa 1300 bis 1900, in dem auf der Nordhemisphäre, besonders im Vergleich zur mittelalterlichen Warmzeit, sehr niedrige Temperaturen überwogen.[1] In diesem Zeitraum erreichten die Gletscher im Bezug auf die vorangegangenen und folgenden Jahrhunderte die größte Ausdehnung.[2] Informationen über die kleine Eiszeit erhält man aus Datenrekonstruktionen, die anhand von Proxydaten meteorologische Daten vergangener Zeiten aufbereiten.
Die genaue Datierung der kleinen Eiszeit ist unter Forschern zwar nicht einheitlich, es steht jedoch fest, dass etwa zwischen 1300 und 1900 n. Chr. insgesamt kühlere Umweltbedingungen herrschten [3] (siehe Abb.1-2), wobei einzelne Jahre, z.B. mit sehr heißen Sommern, von diesem allgemeinen Trend abweichen [2].
Den Beginn der kleinen Eiszeit stellt eine abrupte Abkühlung der Sommer im Zeitraum 1275-1300 dar, verbunden mit erhöhten Niederschlägen und - in den höheren Breiten und größeren Höhen - Eiswachstum."
Ab 1700 fand, außer in Grönland und Osteuropa, wieder eine leichte Erwärmung statt[3], die allerdings ab etwa 1810 wieder in eine Abkühlung umschlug.[6] Die schlechten Lebensumstände bewogen vom 17. bis zum 19. Jahrhundert viele Menschen nach Amerika auszuwandern."

Dass nach einem derartig einschneidendem klimatischen Ereignis, (deren Ursachen unklar sind (evtl. Vulkanausbrüche, aber nicht nur) jetzt eine Phase des Erwärmung mit Gletscherschwund und anderen Ereignissen folgt, ist doch logisch. Daraus eine "Erderhitzung" zu konstruieren ist doch wohl lächerlich, was aber wie ausgeführt mMn zu einem bestimmten Zweck erfolgt. Sie können das gern als Verschwörungstheorie ansehen, (und glauben dass alles wie gehabt zu unserem Nutzen geschieht was erzählt wird) ich schaue wohin das Geld fließt.

Deshalb Herr Gasser lassen wir das besser. Die Menschheit schafft es oder auch nicht. Sie überlebt die Klimaveränderungen oder auch nicht , daran können wir, auch wenn die menschliche Hybris etwas anderes sagt (ob es die Hybris oder andere Motive sind sei dahingestellt) nichts ändern.

Di., 02.04.2024 - 16:39 Permalink
Bild
Salto User
wartl Di., 02.04.2024 - 19:36

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Das CO2 ist nicht das einzige Treibhausgas, da gibt es etwa noch Methan oder Lachgas. Diese sind aber auch erst mit der Erdgasförderung (Methan) und mit der Intensivierung der Landwirtschaft (Lachgas) nennenswert freigesetzt worden, also erst in den letzten Jahrzehnten. Das CO2 ist spezifisch schwerer als die Hauptbestandteile der Luft und sinkt daher in tiefe Lagen, aufgewirbelt nur von Winden. Damit trägt es in besonderer Weise zur Erwärmung der Meere und damit zur Intensivierung der Niederschläge sowie zu höheren Windgeschwindigkeiten beim Zusammentreffen mit Kaltluft bei.
Wir können sehr wohl Maßnahmen ergreifen, dass es nicht zu Entwicklungen kommt, die wir dann tatsächlich nicht mehr beherrschen können - wenn selbstverstärkende Kreisläufe in Gang kommen wie das Auftauen der Permafrostböden oder das Ausgasen von gespeichertem CO2 aus den Meeren, die den Treibhauseffekt weiter befeuern.
Die Leugnung dieser Zusammenhänge erfolgt zu einem bestimmten Zweck - nämlich der Gewinnmaximierung der ohnehin Reichen. Diese halten die rechten Parteien und die sie propagandistisch stützenden Rinnsteinblätter (Bild, Sun, Kronenzeitung etc.) sowie private TV-Kanäle aus, um politisch die Maßnahmen zur Eindämmung des Treibhauseffekts zu sabotieren.

Di., 02.04.2024 - 19:36 Permalink
Bild
Salto User
nobody So., 31.03.2024 - 21:45

Ein Problem scheint die freie Marktwirtschaft zu sein. Notwendige Reformen wären nur in einer "unfreien" Marktwirtschaft möglich.

So., 31.03.2024 - 21:45 Permalink
Bild
Salto User
wartl Mo., 01.04.2024 - 19:46

Antwort auf von nobody

Das Problem ist der angebliche Wachstumszwang. Endliche Ressourcen sind nur mit einer kontinuierlichen Schrumpfung auf unendliche Zeit dehnbar. Bei einer jährlichen Schrumpfung um 1 % muss noch das 99 -fache des letzten Jahresverbrauchs in Reserve sein, um unendlich lange damit auszukommen, bei 2% das 49-fache . Mathematisch gibt es dafür die Formel: Summe über alle n von 1 bis unendlich von (x-1/ x) hoch n ergibt x-1
Kennt man die Vorräte, kann man auf die notwendige Schrumpfungsrate zurückrechnen; beispielsweise 19, dann erweitert man den Bruch 19/20 auf 95/100 -> notwendige Schrumpfungsrate also 5%
Wer in Sonntagsreden von erstrebenswerten Wachstumsraten schwätzt, hat sich damit als unseriös demaskiert.

Mo., 01.04.2024 - 19:46 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Christoph Gatscher
Christoph Gatscher Mo., 01.04.2024 - 12:38

Ich kenne den Platz auf dem Foto am Anfang des Artikels .
Warum darf dort so viel Wald , für ich denke einen neuen Weinberg oder ein Speicherbecken , gerodet werden .
Falls ein Speicherbecken warum nicht auf der Fläche eines bestehendem Weinbergs .
Auf der anderen Seite des Bildes im Montigler Wald werden zur Zeit zig uralte Wege mit Bäumen zugesägt , damit die bösen Mountainbiker aus Bozen und Umgebung (hauptsächlich de walschn , nicht aus meinem Mund) nicht dort fahren .
Ich denke eher dass die Jäger-Lobby dahinter ist .
Mitten im Montiggler Wald entstehen zur Zeit Dutzende Fußballfeld große Lichtungen mit zentralem Salzstein , links und rechts davon ein Hochstand .
Die Wege werden meiner Meinung nach zugeschnitten damit in Seelenruhe geschossen werden kann .
Ich Frage mich was dem Wild lieber ist ob ein Biker vorbeifährt oder es erlegt wird .
Ein Förster hat mir erklärt es braucht Ruhezonen leider ist auch er Jäger , also auch sein Interesse.

Mo., 01.04.2024 - 12:38 Permalink