Gesellschaft | gastbeitrag

Mündige Bürger

Die Gemeinde Tscherms macht vor, welche Gestaltungsmöglichkeiten wir nicht nur in Notzeiten auf Gemeindeebene haben. Nun gilt es diese Spielräume zu nutzen.
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Foto: upi
Die bisher noch nie dagewesenen Einschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens stellen uns alle vor Herausforderungen, denen wir nur gewachsen sein werden, wenn wir uns auf unsere menschliche Fähigkeit zu solidarischem Handeln besinnen. Die Gemeinde Tscherms zeigt, wie wir mit Gemeinschaftssinn, Vernunft und Menschlichkeit unsere menschliche Würde in dieser harten Zeit bewahren können. Der Spielraum ist klein – aber wir können ihn kreativ nutzen. Hört dieses kleine und doch große Interview vom 30. März mit der Gemeindereferentin von Tscherms, Christa Ladurner.
 
 
Hier zeigt sich wie auf Gemeindeebene eine andere Art der Kommunikation zwischen BürgerInnen und ihren gewählten VertreterInnen und dadurch eine andere Art des Umgangs mit den staatlich verordneten Restriktionen möglich sind.
Wenn heute vom Staat anscheinend nichts anderes als rigorose Anleitungen zur Freiheitsbeschränkung per Dekret verordnet werden, dann können wir uns auf die Möglichkeiten zu deren Gestaltung besinnen, die wir als BürgerInnen auf jener Ebene haben, die uns am nächsten steht, eben die der Gemeinden.
Wenn vom Staat anscheinend nichts anderes als rigorose Anleitungen zur Freiheitsbeschränkung per Dekret verordnet werden, dann können wir uns auf die Möglichkeiten zu deren Gestaltung besinnen, die wir als BürgerInnen auf jener Ebene haben, die uns am nächsten steht.
Hier findet das statt, was wir unser tägliches Leben nennen. Je kleiner eine Gemeinde, desto erfolgreicher kann ein solcher Versuch sein, die Kommunikation in einer staatlich verordneten Kommunikationslosigkeit auf verantwortungsvolle Weise aufrecht zu erhalten und zu stärken. 
Die Gemeinde selbst kann zeigen, dass sie ihren BürgerInnen zutraut, mit Augenmaß eigenverantwortlich zu handeln. Wertschätzender Umgang fördert das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen. Ein solcher Umgang miteinander in dieser Krisensituation kann auch über Corona hinaus das Wachsen eines Selbstverständnisses dessen bedeuten, was es heißt, mündige BürgerInnen zu sein – gerade in Notzeiten.
Wir werden den wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbau und Neubau  auf Gemeindeebene und regionale Ebene gründen müssen.
Bürgerinnen und Bürger, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Gemeinderätinnen und Gemeinderäte bleibt in Kontakt miteinander – trotz aller Einschränkungen und gerade wegen ihnen.
 
Initiative für mehr Demokratie
Netzwerk für Partizipation im Südtiroler Bildungszentrum