Kultur | Unesco

Bozen, Stadt der Musik

Am Welttag der Städte findet auch Bozen Aufnahme in die Liste des UNESCO Creative Cities Network. Im Bereich Music findet die Landeshauptstadt, als eine von 55 neu aufgenommen Städten Anschluss.
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Foto: Andrea Macchia
  • Das 2004 ins Leben gerufene Städtenetzwerk der UNESCO zählt nun rund 350 Mitglieder in den sieben Sparten Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, (traditionelles) Handwerk und Literatur. Der Sektor Musik zählt dabei zu den populärsten, mit 16 Neuzugängen allein in diesem Jahr und „Cities of Music“ auf allen besiedelten Kontinenten.

    Vor fast einem Jahr hatte man die Kandidatur beschlossen und sich an die Umsetzung einer „partizipativen Kandidatur“ gemacht. Ein von der Gemeinde, der Busoni-Mahler-Stiftung und dem Haydn-Orchester gebildeter "Beirat" hat das endgültige Projekt ausgearbeitet. Das Projekt fandam 15. Juni gemeinsam mit Vico Equenses Kandidatur (Gastronomie), Aufnahme in die offizielle, auf zwei Städte in unterschiedlichen Sektoren beschränkte, offizielle Kandidatur Italiens. Dies gab der Verwaltungsrat der Nationalen Italienischen UNESCO-Kommission bekannt.

    Die Liste der italienischen Kreativ-Städte wächst damit auf 13 an: Biella, Carrara, Fabriano und Como für das Handwerk, Alba, Bergamo und Parma für die Gastronomie, Bologna und Pesaro für die Musik, Rom für das Kino, Turin für das Design, Mailand für die Literatur und Modena für die Medienkunst. Das Netzwerk, dessen an Mitgliedsstädte gestellter Auftrag lautet „Kreativität und die Kulturindustrie im Zentrum ihrerEntwicklungspläne auf lokaler Ebene zu setzen und aktiv auf internationaler Ebene zu kooperieren“. Besonders die neuen Mitgliedsstädte würden, so heißt es seitens der UNESCO, „von einer höheren Resilienz gegenüber sich entwickelnder Bedrohungen wie dem Klimawandel, wachsender Ungleichheit und einer zunehmenden Verstädterung“ profitieren.

    Drei Schlagworte wurden für die Kandidatur, der ein 5-minütiges Vorstellungsvideo beigelegt wurde, hervorgehoben: Inklusion, Teilhabe und Innovation. Bezüglich des Erfolgs der Kandidatur zeigt sich Bürgermeister Renzo Caramaschi erfreut, hält sich aber auch bedeckt. Man habe bei der Ausarbeitung der Kandidatur auf einen offenen Dialog gesetzt, von Seiten der Gemeinde habe Gesprächsbereitschaft zu allen kulturellen Akteuren der Stadt bestanden, quer durch die Altersgruppen „von den jüngsten bis zu den ältesten“, so Caramaschi. Auch Kulturstadträtin Chiara Rabini betont die Offenheit und Inklusivität des Vorbereitungsprozesses, welcher auf sechs Treffen um den Jahreswechsel verteilt war. Die Stadträtin sieht darin die „Basis für zukünftige inklusive und innovative Musik-Projekte“ gelegt. Der Erfolg der Kandidatur sei eine Bestärkung für den bereits eingeschlagenen Weg zur „Unterstützung der Musik in all ihren Genres, als Raum der Begegnung, der Inklusion, des Kennenlernens und des Wohlbefindens“.

    In Bezug auf die mit der Kandidatur verbundenen Pläne und Projekte, die eine Expertenkommission wie auch dienstältere Städte des Netzwerks bewertet und als förderlich für die gemeinsamen Ziele eingestuft wurden, hält man sich bis zu einer noch einzuberufenden Pressekonferenz noch bedeckt, auch da man noch auf die als Brief verschickte, offizielle Begründung der Aufnahme Bozens in das Städtenetzwerk wartet. Die Umsetzung der gesetzten Ziele (die, wie die Sekretärin des Bürgermeisters Michielli zu berichten weiß, gerade auch von derzeitigen Schwachpunkten ausgehen) wird dann, in etwa vier Jahren, geprüft. Bis dahin - und hoffentlich noch länger- ist man  Stadt der Musik und darf sich über die Auszeichnung und Herausforderung freuen. Erfahren hat man vom Erfolg der Kandidatur online.