Umwelt | Schöne Äpfel

Garantiert KEIN Südtiroler Obst

Qualitätsware aus Südtirol? Nein danke, scheint dieser Obsthändler zu sagen. Er bietet nur Äpfel aus kontrolliertem deutschen Anbau an, keine Früchte aus dem Raum Bodensee oder Südtirol. Gott bewahre!
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Oskar Egger Mi., 16.04.2014 - 12:52

Ich versuch' s nochmal:

Warnung vor Totalherbizid Roundup
stnews

Bozen - Das in der Südtiroler Landwirtschaft und auch als „harmloses“ Garten-Herbizid vielfach eingesetzte Unkrautvernichtungsmittel und Totalherbizid Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat gehört zu den besonders heftig umstrittenen Pestiziden. Umweltschützer und politische Parteien, wie beispielsweise „Die Grünen“ hierzulande warnen seit Jahren vor den Gefahren, die von diesem giftigen Präparat ausgehen können. Auch Koen Hertoge von PAN Italia schließt sich in einer Aussendung den Warnungen an.

„Unabhängige wissenschaftliche Studien bringen Glyphosat mit einer Vielzahl negativer Effekte auf die Gesundheit von Mensch und Tier in Verbindung wie Krebs, die Parkinsonkrankheit oder die Alzheimerkrankheit. Eine neue wissenschaftliche Studie, welche 2012 unter der Leitung von Professor Gilles-Eric Seralini an der französischen Universität Caen durchgeführt wurde, und die in der Fachzeitschrift Toxicology veröffentlich wurde, deutet darauf hin, dass dieses Herbizid einen giftigen Cocktail enthält, der das Gehirn schädigt. Seit Jahren warten Umweltschützer und Wissenschaftler auf ein Europa-weites Verbot des Produktes Roundup. Besonders schockierend ist dabei, dass die EFSA in Parma, der die Sicherheit unserer Nahrungsmittel obliegt, solche wissenschaftliche Studien ignoriert und weiterhin unabhängige Test ablehnt, die zum Verbot führen könnten. Bisher haben sowohl die Hersteller von Pestiziden als auch Hersteller-freundliche Aufsichts- und Zulassungsbehörden sich vehement gewehrt, eine Verbindung zwischen dem Einsatz vom chemisch-synthetischen Pestiziden und verschiedenen Krankheiten und Störungen zu untersuchen“, erklärt PAN Italia.

Während die politischen Entscheidungsträger und Bauernverbände in Südtirol noch immer keinen dringenden Handlungsbedarf sehen und weiterhin auf dieses ‚Wundermittel‘ schwören würden, werde die Liste der Länder und Städte, wo Glyphosat verboten ist, immer länger, erklärt Hertoge.

„Bereits im Jahr 2003 wurde Roundup in Dänemark verboten, und vor zirka einen Jahr folgte auch Rotterdam. Auch El Salvator hat den Verkauf in September 2013 verboten.
Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und basierend auf dem Vorsorgeprinzip hat der Präsident von Sri Lanka Ende März dieses Jahres eine sofortige Entfernung dieses Produktes bzw. des Wirkstoffs vom lokalen Markt beschlossen. Erst Mitte März hat Frankreichs Agrarministerium die einzige in der EU zugelassene gentechnisch veränderte Maissorte MON 810 der Firma Monsanto für eine bestimmte Zeit verboten. Anhand dieses Beispiels sieht man, dass auch andere in der EU zugelassene Produkte durchaus auf nationaler oder lokaler Ebene verboten werden können. Das gilt auch für Südtirol, wie der Vertreter des Netzwerks gegen Pestizide PAN-ITALIA Koen Hertoge feststellt. Ein Verbot chemische-synthetischer Pestizide, wie von der Malser Bevölkerung bei der anstehenden Volksabstimmung angestrebt wird, ist durchaus möglich“, heißt es in der Aussendung weiter.

PAN ist ein gesamteuropäisches Netzwerk zu Einschränkung und Vermeidung von Pestiziden aller Art und hat sich zum Ziel gesetzt die Bevölkerung auf unnötige oder illegale Verwendung von Umweltgiften zum sogenannten Pflanzenschutz aufmerksam zu machen. Koen Hertoge ist Gründungs- und Vorstandsmitglied vom PAN-Italia (Gründung November 2013).

Mi., 16.04.2014 - 12:52 Permalink
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Kurt Spornberger Mi., 16.04.2014 - 18:14

In Deutschland sind mehr Pestizide verboten als in Südtirol. die deutschen Landwirtschaftsvertreter fürchten einen Wettbewerbsnachteil, habe ich letztens gelesen. Das könnte der Grund für den "Lokalpatriotismus" sein

Mi., 16.04.2014 - 18:14 Permalink
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Martin B. Mi., 16.04.2014 - 22:59

Das Totalherbizid Roundup sollte bei Bio-Produkten auch in Südtirol und überall sonst verboten sein. Im integrierten Anbau ist es aber tatsächlich weiter erlaubt. Der Hersteller Monsanto hat vor Jahrzehnten bereits DDT als bedenkenlos vermarktet und ist auch der Produzent von Agent Orange. Das Internet ist voll von Artikeln über diesen skrupellosen Konzern und seine Mittel. Wer schon mit gentechnikfrei wirbt, sollte alle Mittel aus diesem Hause bannen.

@Hartmuth Staffler: welcher Hinweis ist für Allergiker wichtig?

Mi., 16.04.2014 - 22:59 Permalink
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Hartmuth Staffler Do., 17.04.2014 - 11:57

Antwort auf von Martin B.

Je intensiver der Obstanbau ist, um so empfindlicher reagieren Allergiker (vor allem mit Kreuzallergie auf Birke) auf die so schönen Äpfel, weil die Chemie die allergenen Proteine vergrößert. Südtirol und das Bodenseegebiet zählen zu den "fortschrittlichsten" Obstanbaugebieten, deren Produkte Allergiker daher tunlichst meiden sollten. Am verträglichsten für Allergiker sind Bio-Äpfel, am besten aus Streuobstwiesen.

Do., 17.04.2014 - 11:57 Permalink