Wirtschaft | Urlaub am Bauernhof

„Nicht sinnvoll“

In den vergangenen Tagen gingen in den sozialen Medien die Wogen hoch. Grund dafür sind die neuen Kriterien für die Einstufung der „Urlaub auf dem Bauernhof“-Betriebe.
Urlaub auf dem Bauernhof
Foto: Othmar Seehauser
Bereits im März hat die Landesregierung einen neuen Kriterienkatalog für die Einstufung der „Urlaub auf dem Bauernhof“-Betriebe genehmigt. Die Einstufungskriterien wurden nach der letzten Anpassung, die vor zehn Jahr durchgeführt worden war, vom Amt für ländliches Bauwesen überarbeitet. Ziel sollte es sein, den Kriterienkatalog zu vereinfachen sowie die Präsentation der UaB-Betriebe wie beispielsweise die Angebote im Internet stärker zu gewichten. Ein Punkt in diesem Katalog stößt dabei allerdings auf den Unmut seitens der UaB-Betreiber, die ihren Ärger darüber in den sozialen Medien freien Lauf lassen. Darauf aufmerksam geworden ist auch der Eppaner Gemeinderat Felix von Wohlgemuth, der seine Kritik darüber in der Neuen Südtiroler Tageszeitung äußerte. Aber auch für das eigentliche Sprachrohr der „UaB-Betriebe“ – den Südtiroler Bauernbund, der mit dem übrigen Kriterienkatalog grundsätzlich einverstanden ist – ist die sogenannte „Adults only“-Regelung nicht nachvollziehbar. Konkret sieht diese neu eingeführte Regelung vor, dass Betriebe, die ausschließlich erwachsene Gäste ansprechen bzw. wo Kinder nicht erwünscht sind, mit zwei Punkten bewertet werden.
 
 
 
 
 
UaB-Betriebe erhalten je nach Angebot am Hof eine unterschiedliche Punkteanzahl. Bewertet werden dabei beispielsweise die Ausstattung und Größe der Zimmer, das Frühstück, das Freizeitangebot. Je höher die Bewertung, desto mehr Blumen erhält ein Betrieb. Wie der Bauernbund in seiner Aussendung schreibt, hatten das Präsidium des SBB und der Arbeitskreis „Urlaub auf dem Bauernhof“ den überarbeiteten Kriterienkatalog im Vorfeld begutachtet und Änderungsvorschläge eingebracht. „Leider wurden nur sehr wenige Vorschläge berücksichtigt, obwohl der Arbeitskreis und das Präsidium diese einstimmig gutgeheißen hatten“, bedauert Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. So hatte der SBB unter anderem eine Aufwertung des Frühstücksangebots gewünscht. Auf großes Unverständnis stößt aber die „Adults only“-Regelung. „Wir haben in zwei Schreiben die Streichung dieser Neuerung gefordert. Der Urlaub auf dem Bauernhof ist ein interessantes Angebot gerade für Familien mit Kindern. ‚Adults only‘ ist nicht sinnvoll, da hier ein falsches Signal gesendet wird. Zudem ist ‚Adults only“ an sich keine Leistung. Daher soll es dafür auch nicht zwei Punkte geben.“ Wenn sich Betriebe auf Paare bzw. Erwachsene spezialisieren möchten, könnten sie das natürlich tun – allerdings ohne dafür Punkte zu erhalten, so die Meinung des Bauernbundes.