Politik | Elezioni/Wahlen 23

Das letzte Verhör

LH und SVP-Spitzenkandidat Arno Kompatscher im zweisprachigen Gespräch mit SALTO. I temi: CPR, Bettenstopp, Klimaplan, il Rifugio Santnerpass, la pista da bob e la scuola bilingue.
Arno Kompatscher
Foto: Seehauserfoto
  • SALTO: Der Gemeinderat von Terlan hat sich kürzlich in einer geheimen Abstimmung gegen die Betriebsansiedlung von Alpitronic ausgesprochen, der Ball liegt nun bei der Landesregierung. Wie müsste Ihre Entscheidung lauten, wenn die Zukunftsperspektiven für die nächsten 20 Jahre in die Waagschale geworfen werden und mit der derzeit herrschenden Ablehnung der Gemeinde gegeneinander abgewogen werden?

    Arno Kompatscher: Wir folgen einem gesetzlich geregelten Bürgerbeteiligungsverfahren. Jedes Mal, wenn wir ein solches Verfahren einleiten, wird uns vorgeworfen, dass wir bereits über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden hätten. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Man beginnt ein Verfahren, weil die Bürger in diesen Prozess eingebunden werden sollen. Ich habe in Terlan erklärt, dass die Landesregierung das Verfahren eingeleitet hat, weil wir der Auffassung sind, dass die Voraussetzungen für eine Ansiedlung gegeben sind und die Überprüfung durch die zuständigen Ämter ergeben hat, dass – zumindest derzeit – keine valide Alternativen vorliegen. Gleichzeitig habe ich erklärt, dass eine definitive Entscheidung erst nach Durchführung des Bürgerbeteiligungsverfahrens erfolgen wird. Nun gibt die Stellungnahme der Gemeinde und meines Wissens noch viele weitere seitens von BürgerInnen und Interessensvertretungen. Diese werden nun an die zuständigen Ämter weitergeleitet, die zu jeder Stellungnahme ihrerseits wieder eine Stellungnahme abgeben müssen. Erst dann wird es in der Kommission für Raum und Landschaft behandelt, die aufgrund dieser Stellungnahmen und Einwände wiederum ein Gutachten abgibt. Dann bereiten die Ämter aufgrund dieses Gutachtens eine Beschlussvorlage für die Landesregierung vor, die dann die Entscheidung treffen muss. Wir müssen eine  Güterabwägung vornehmen. Wie bei vielen Entscheidungen gibt es Argumente für und wider. Welche Belastungen bringt die Ansiedlung am betreffenden Standort mit sich? Sind diese zumutbar? Wie wird sich das Landschaftsbild verändern? Auf der anderen Seite haben wir den volkswirtschaftlichen Mehrwert qualifizierter Arbeitsplätze in einer Zukunftstechnologie mit entsprechenden Steuereinnahmen, die mit der geplanten Ansiedelung des Unternehmens verbunden sind.

  • „Wie bei vielen Entscheidungen gibt es Argumente für und wider.“

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  • Im Juli 2022 wurde im Landtag der sogenannte Bettenstopp-Artikel genehmigt und in der Folge hat die Landesregierung mehrere Beschlüsse erlassen – den letzten vor gut zwei Wochen, wo neue Kriterien für die Erweiterung gastgewerblicher Betriebe eingeführt wurden. In der anschließenden Pressekonferenz haben Sie erklärt, dass in den Medien missverständlich darüber berichtet wurde. Handelt es sich um einen Stopp oder wie von den Kritikern immer wieder betont um den Auslöser für einen Bettenboom?

    Es ist eine Bettenlimitierung und diese wurde – anders als vielfach behauptet – auch nicht aufgeweicht. Es sind hingegen kleinere Differenzierungen vorgenommen worden. Was die sogenannten Nachmeldungen anbelangt, geht es um die korrekte Erfassung der bestehenden Situation. Es sind jene Betten, die es bereits vorher rechtmäßig gab, in den Bestand aufgenommen worden. Bisher gab es keine Pflicht, die in der Lizenz angegebene Bettenanzahl richtig zu stellen. Das haben wir geändert, weil die Zahl der Betten, die in den Lizenzen angegeben waren, bereits seit Jahren nicht mehr der Realität entsprochen hat. Davon abgesehen handelt es sich auch nicht um Hunderttausend Betten, denn interessanterweise war die Differenz zwischen den in den Lizenzen angegebenen Betten und den faktisch rechtmäßig bestehenden nicht einmal so groß bzw. mit rund 17.000 viel weniger als erwartet. Es handelt sich also nicht um eine Bettenvermehrung, sondern um die Feststellung der tatsächlich bereits vorhandenen Bettenkapazität. 

    Hier geht es um die Erfassung des Ist-Zustandes.

    Wir wollten nicht nur Klarheit über den Ist-Zustand, sondern auch Grenzen setzen. Erstens muss das Gebäude zu 100 Prozent rechtmäßig errichtet worden sein, andernfalls wird eine Bettenmeldung nicht akzeptiert. Zweitens müssen die Betten auch den Qualitätsstandards entsprechen. Zudem darf die Zahl der Betten nicht die Anzahl der Nächtigungen übersteigen, die ordnungsgemäß zu einem frei wählbaren Datum des Jahres 2019 gemeldet wurden. Weiters erfassen wir jetzt auch die sogenannten Beistellbetten, welche früher nicht gemeldet werden mussten.  Davon ausgehend haben wir entschieden, eine Obergrenze von 140 Betten bzw. 70 Zimmern einzuführen, die für alle neu zu errichtenden bzw. noch zu erweiternden Betriebe gelten wird. Das ist ein radikaler Schnitt, weil es sich dabei um eine Abkehr von den Bettenburgen handelt. Dafür war sehr viel Überzeugungsarbeit nötig, aber es ist uns gelungen, den Verbänden und Betrieben zu erklären, dass dies der richtige Schritt Richtung Zukunft ist. Wir wollen auf Qualität und auf Familien geführte Betriebe setzen. In diesem Zusammenhang erinnere ich daran, dass in Tirol derzeit über eine Obergrenze von 250 Betten diskutiert wird.

  • „Es handelt sich also nicht um eine Bettenvermehrung, sondern um die Feststellung der tatsächlich bereits vorhandenen Bettenkapazität.“

  • Von Seiten der Tourismus-Betreiber wird immer wieder gefordert, dass auch die kleinen Betriebe eine Entwicklungsmöglichkeit haben müssten.

    Um den kleinen Betrieben eine Entwicklung zu ermöglichen, haben wir ein Vorschuss-Kontingent von 7.000 Betten eingeführt, in welches die künftig aufgelassenen Betten wieder einfließen werden. Mit diesen Vorschuss-Betten können kleine Betriebe bereits jetzt investieren und sie müssen nicht warten, bis Betten aufgelassen werden. Das wäre auch ungerecht. Nachdem in den vergangenen zehn Jahren deutlich mehr Betten aufgelassen worden sind, als im Vorschuss-Kontingent vorgesehen, sind wir überzeugt, dass diese Rechnung aufgeht. Ich verstehe deshalb die Vorwürfe nicht, in denen von Bettenvermehrung und Fake-Maßnahmen gesprochen wird. Ganz im Gegenteil, das ist eine kleine Revolution.

  • Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Wir wollten nicht nur Klarheit über den Ist-Zustand, sondern auch Grenzen setzen.“ Foto: Seehauserfoto
  • Pochi giorni fa è stata confermata la definitiva cancellazione del progetto della pista da bob a Cortina. Il tema ha suscitato in questi mesi un forte interesse sul territorio, soprattutto tra le associazioni ambientaliste e alcune forze di opposizione che ora si chiedono se le altre opere in programma siano effettivamente utile. Lei, a parte quella famosa lettera di intenti del 2019, in cui si impegna la Provincia a coprire i deficit e costi di gestione per i successivi 15 anni grazie al Fondo Comuni Confinanti, non si è mai espressa chiaramente sul tema. Alla luce di questa lunga parabola, ci vuole dire che cosa ne pensava veramente di questo progetto?

    Alcuni sembrano ora cercare di attribuirsi il merito del lavoro altrui. Thomas Bach, presidente del CIO, può confermare che a Losanna, quando ancora la maggior parte della gente non sapeva di cosa stessimo parlando, avevo già discusso se ci fosse la possibilità di organizzare le gare in più Stati. Finora, le gare olimpiche si sono sempre disputate in una sola città, che ha sempre dovuto realizzare numerosi e giganteschi impianti. Il concetto di Milano-Cortina rappresenta di per sé una rivoluzione e incarna i principi contenuti nell'agenda 2020 di Bach, che mirava a evitare quanto accaduto in Cina. Sapevamo che la mancanza di una struttura adeguata per il bob era uno dei principali ostacoli. Già allora avevo chiesto se aveva senso provare a convincere i miei colleghi a parlare con l’Austria per Innsbruck. Bach era favorevole all'idea, ma vista com'era stata presentata la candidatura bisognava convincere tutti gli attori in campo. Abbiamo tenuto una riunione a Bolzano per parlare di questa ipotesi. Abbiamo dovuto agire dietro le quinte perché c'era già l‘accordo con il CIO per l‘organizzazione delle Olimpiadi che prevedeva il nuovo impianto a Cortina. In aggiunta, è in vigore una regola che ho personalmente sostenuto, la quale stabilisce che la possibilità di spostare le sedi, gli impianti o le discipline richiede il consenso unanime di tutti i partecipanti. Fino a ieri, Veneto, Cortina e lo stesso Malagò erano contrari. Ora arriva il momento di spostare la pista, sebbene per motivi diversi da quelli che ci eravamo prefissati. Mi dispiace particolarmente per gli atleti, che avevano tanto desiderato una pista tutta loro e che ora si ritrovano in una posizione svantaggiata. Invece non è vero che la rinuncia alla pista a Cortina comporti dei risparmi per noi: i 40 milioni annui per il Fondo Comuni Confinanti di cui all‘accordo di Milano li dobbiamo versare comunque. Saranno utilizzati per altri progetti.

    Sabato scorso a Bolzano, 1500 persone hanno protestato contro il Centro di Permanenza per il Rimpatrio (CPR). Lei ha costantemente ribadito che la struttura prevista nella Provincia sarà destinata solo a coprire le "necessità" locali e sarà limitata a specifiche categorie di persone. Di fatto, sembra si stia creando una nuova situazione non prevista dal sistema giuridico. La questione cruciale è chi garantirà il rispetto di queste promesse? Inoltre, c'è il dubbio che, se un CPR in un'altra provincia diventasse sovraffollato, quello a Bolzano potrebbe essere utilizzato per trattenere ulteriori persone trasferite da altre sedi. Considerando che, nei centri per il rimpatrio, solo la metà delle persone viene effettivamente rimpatriata, sorge la questione se ciò comporterà l'insorgere di nuove situazioni di irregolarità sul territorio.

    Il governo ha deciso di istituire Centri di Permanenza per il Rimpatrio (CPR) in tutte le regioni, con una capienza che varia da 100 a 300 posti e con l'ipotesi di prevedere nelle regioni più grandi anche più di una struttura. Attualmente, si stima una capacità complessiva di circa 1600 posti, a fronte di un numero stimato tra le 500.000 e le 600.000 persone nel paese senza un regolare permesso di soggiorno. È evidente che l’obiettivo dei Cpr di per sé non è quello del rimpatrio forzato di tutti gli irregolari. Le cifre parlano da sole. Ma si tratta di strutture per coloro che oltre a non avere il permesso di soggiorno commettono reati.

  • Il Presidente della Provincia e capolista della SVP, Arno Kompatscher: "Per i CPR sono favorevole a strutture di piccole dimensioni, dove 50 deve essere il limite massimo ma puntiamo a 25". Foto: Seehauserfoto
  • Io sono d‘accordo con il rimpatrio forzato di chi delinque ma contestualmente ho chiesto al governo di trovare una soluzione per chi è senza permesso di soggiorno e rispetta le regole che è la stragrande maggioranza delle persone.  Avevo sollevato queste questioni con Matteo Salvini già quando ricopriva la carica di Ministro degli Interni. La revoca della protezione umanitaria aveva gettato molte persone nell'incertezza. In qualità di rappresentante della Conferenza delle Regioni, assieme al Presidente dell'Emilia Romagna, Stefano Bonaccini, avevamo evidenziato che l'assenza di uno status giuridico comportava numerose difficoltà. L’assenza di uno status legale ha trasformato migliaia di persone in fantasmi, con difficoltà anche per le amministrazioni. Inoltre si impediva qualsiasi possibilità di integrazione, con il rischio della creazione di ulteriori situazioni di illegalità ed un conseguente maggiore allarme sociale. Salvini mi ha lasciato intendere di essere pienamente consapevole di questa problematica, ma che non aveva intenzione di cambiare rotta.

    Se mi sono mosso sul CPR è perché era scontato che lo avrebbero costruito anche da noi.

    Se io mi sono mosso in merito al CPR è perché era scontato che lo avrebbero costruito anche da noi. Per questo ho chiesto garanzie sin da subito, sulla base che la norma dice di privilegiare il trattenimento di persone con condanne in primo grado e socialmente pericolose. Sono favorevole a strutture di piccole dimensioni, dove 50 deve essere il limite massimo ma puntiamo a 25. Questa dovrebbe essere una garanzia sufficiente per mantenere il dato locale. E io sono favorevole che all’interno di queste strutture vengano trattenute persone condannate in primo grado, pluridenunciate, o comunque su basi oggettive e comunque con le garanzie e la possibilità di ricorso previste del procedimento amministrativo. Sono consapevole che si tratta comunque di una misura pesante di detenzione in una struttura simile ad un carcere.

    Con la differenza che nei Cpr si viene imprigionati senza processo e solo per l’impossibilità di regolarizzare la propria posizione sul territorio. Il tema sulle gravi e conclamate violazioni perpetrate all’interno dei Cpr è pressochè assente nel dibattito politico che si sta portando avanti in provincia. Chi mi garantisce che quello che si farà a Bolzano non si trasformerà nell’ennesimo lager?

    È vero che non ci sono le garanzie di un processo penale ma il provvedimento del questore di espulsione prevede anche il trattenimento in un CPR deve essere  convalidato da un giudice entro 24 ore. Altrimenti la persona viene rimessa in libertà ed è comunque possibile fare ricorso. Sono consapevole delle problematicità rispetto alle violazioni dei diritti ed è nel nostro interesse che ci sia un garante, ma se ne deve occupare lo stato che finanzia e gestisce la struttura, il cui luogo non è ancora confermato. In ogni caso le dimensioni ridotte contribuiscono a evitare le situazioni che si sono create a Torino. Ricordo che gli espulsi dal questore di Bolzano venivano mandati lì fino alla sua chiusura e mi sembra un pò da ipocriti sollevare il problema solo adesso quando si parla di una struttura sul nostro territorio.

  • Arno Kompatscher, governatore dell'Alto Adige: "A Losanna avevo già discusso se ci fosse la possibilità di organizzare le gare olimpiche in più Stati". Foto: Seehauserfoto
  • Nun kommen wir zu Ihrem Herzensthema Nachhaltigkeit. Wenn man Ihnen so zuhört, könnte man denken, dass Sie zu den Grünen wechseln könnten. 

    Ich wurde in meiner Partei anfangs dafür kritisiert, mich des Themas so intensiv angenommen zu haben. Inzwischen sehen es die meisten positiv. 

    Dem Südtiroler Klimaplan fehlt es laut Kritik an Verbindlichkeit. Hat Ihre Partei ein Problem mit Klimaschutz? 

    Nein, meine Partei hat kein Problem mit Klimaschutz. Sie spiegelt als Sammelpartei der Südtirolerinnen und Südtiroler die verschiedenen Meinungen und Positionen der Gesellschaft wider. Die überwältigende Mehrheit der Südtiroler Gesellschaft – und genauso spiegelt sich das in unserer Partei – ist laut Umfragen (vom Landesstatistikinstitut ASTAT durchgeführt, Anmerkung d. R.) fest davon überzeugt, dass die menschengemachte Erderwärmung stattfindet und wir unbedingt etwas dagegen tun müssen. Dann aber erwartet jeder, dass wir bei den anderen anfangen. Wenn wir in den Klimaplan beispielsweise hineinschreiben, dass die Nettoneuversiegelung Richtung Null gehen muss, bricht Panik aus, weil viele von einer solchen Maßnahme direkt oder indirekt betroffen sein werden. Das ist das allgemeine Dilemma und diese gesellschaftliche Debatte findet auch in unserer Partei statt. Eine Umstellung ist immer mühsam und aufwendig.

  • „Eine Umstellung ist immer mühsam und aufwendig.“ 

  • Wann folgen die Beschlüsse der Landesregierung, um die im Klimaplan festgelegten Maßnahmen umzusetzen?

    Zunächst kritisierten viele, dass der Klimaplan nicht rechtsverbindlich ist. Ich denke, es ist mir gelungen zu erklären, dass die Klimapläne europaweit nicht rechtsverbindlich sind. Es ist ein Klimaplan und kein Klimagesetz, ein solches hätte die Landesregierung nicht alleine verabschieden können, sondern es hätte im Landtag beschlossen werden müssen. Der Klimaplan ist ein strategisches Dokument und dient als politische Selbstverpflichtung. Außerdem wird im Unterschied zum ersten Klimaplan ein externes Monitoring durchgeführt. Der ausführliche Evaluationsbericht soll alle zwei Jahre erscheinen. Die Landesregierung kann also jederzeit von der Opposition, den Stakeholdern, den Medien, den Bürgerinnen und Bürgern zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie sich nicht an den eigenen Plan hält. Wir haben bereits eine Reihe an Maßnahmen umgesetzt, die dem Klimaplan entsprechen. Das Ziel ist enorm ehrgeizig. Deshalb verstehe ich diese Kritik nicht – was ich schon verstehe, ist die Skepsis vieler Menschen, ob diese Ziele wirklich erreicht werden, angesichts der Tatsache, dass der gesamteuropäische Rahmen ins Wanken zu geraten scheint.

    Die Arbeitnehmerschaft hat innerhalb der SVP wenig Gewicht, das belegen zahlreiche Beispiele. Ist die SVP eine Partei der Wohlhabenden geworden?

    Da muss ich widersprechen. Uns ist es vor allem nicht gelungen, die arbeitnehmerfreundliche Politik der letzten Jahre ausreichend zu kommunizieren. Das schadet unserer Partei enorm. Wie unter den glorreichen Zeiten der großen Arbeitnehmerfiguren Otto Saurer oder Hubert Frasnelli ist es unser Ziel, im Budget des Landeshaushalts eine klare soziale Handschrift hineinzubringen. Es gab bisher keine Periode in Südtirol, wo so viele Gelder im Landeshaushalt Richtung Gesundheit, Bildung und Soziales verschoben wurden, beispielsweise die Familienleistungen, das Inklusionsgesetz oder der IRPEF-Steuerfreibetrag bis auf 35.000 Euro. Der von uns eingeführte Steuerfreibetrag kostet 60 Millionen Euro pro Jahr, um Arbeitnehmer bei der Steuerabgabe zu entlasten. Auch die Gesundheitsleistungen wurden ausgeweitet, es gibt zwar zu lange Wartezeiten, aber auch weil wir immer mehr Leistungen haben. Leider werden die Unternehmerinteressen medial stärker in den Vordergrund gerückt, auch weil sie eigene Kommunikationskanäle haben. 

  • „Der Klimaplan ist ein strategisches Dokument und dient als politisches Selbstverpflichtung.“

  • Sie gelten selbst als eher wirtschaftsnahe. Würde es Südtirol guttun, wenn in der neu gewählten SVP-Landtagsfraktion mehr Arbeitnehmerinnen vertreten sind?

    Ja, ich wünsche mir, dass uns der soziale Ausgleich gelingt, das hängt aber nicht nur von der Anzahl an Vertretern einer Gruppe in unserer Fraktion ab, sondern von einem gemeinsamen Bewusstsein. Es würde der Südtiroler Volkspartei guttun, wenn es uns gelingt, tatsächlich den Auftrag der ausgewogenen Sammelpartei nicht nur zu leben sondern auch nach außen darzustellen, indem jeder seine Gruppeninteressen ein Stück zurücknimmt. Gerade in Zeiten der großen Transformation müssen wir jene schützen, die sich jetzt schon schwer tun, um niemanden zurückzulassen.

  • Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Nein, meine Partei hat kein Problem mit Klimaschutz. Sie spiegelt als Sammelpartei der Südtirolerinnen und Südtiroler die verschiedenen Meinungen und Positionen der Gesellschaft wider.“ Foto: Seehauserfoto
  • Intervenendo al ventennale di Lungomare, lei spiegava che “non esiste nessuna delibera della Giunta provinciale” sull'ampliamento del rifugio Santnerpass sul Catinaccio, “ci sono solo pareri positivi degli uffici”. Ed è vero. Però una delibera effettivamente c'è, ed è quella del 2019 attraverso cui fu ceduto il terreno demaniale al privato, proprietario dello stesso rifugio — e non è l'unico caso in Sudtirolo. Non pensa che la Giunta provinciale dovrebbe fare più attenzione quando maneggia il nostro patrimonio paesaggistico?

    La Giunta non è stata mai chiamata ad esprimersi su un progetto di ampliamento, perché é stato approvato direttamente dagli uffici competenti in presenza di pareri tutti positivi. Per quanto riguarda la cessione del terreno resta la domanda se in quelle zone non sia preferibile l'istituto della concessione, anziché la cessione. Nel caso del Catinaccio c'erano proprietà private preesistenti. Lo stesso vale per il Sassolungo: anche lì è avvenuta una cessione di un’area pertinenziale. La proposta è stata presentata dagli uffici preposti alla Giunta provinciale come necessaria alla realizzazione di impiantistiche per il rifugio, come ad esempio serbatoi d’acqua. Senza una proprietà preesistente, non si sarebbe mai ceduto un terreno, sarebbe stato dato in concessione. In futuro andrebbe forse esteso questo ragionamento: se un privato chiede un terreno aggiuntivo, può essere dato in concessione per 30-40 anni, dopodiché tornerà pubblico.

    Riguardo la cessione del terreno sul Catinaccio, resta la domanda se in quelle zone non sia preferibile l'istituto della concessione, anziché la cessione. 

    Non ritiene vadano rivisti anche i criteri di finanziamento degli stessi rifugi privati o più ancora degli impianti di risalita, che godono di contributi molto importanti — si pensi alla funivia di Tires?

    Sui contributi agli impianti di risalita abbiamo già deciso, rivedendo due volte i criteri delle sovvenzioni ed escludendo ulteriori territori, ad esempio l’Alpe di Siusi. Sono rimaste pochissime zone dove è ancora possibile cofinanziare. Occorre una doppia valutazione dell’impatto economico-sociale sul territorio interessato: l’impianto reggerà col contributo iniziale — perché non diamo contributi di gestione — e porterà un vantaggio al territorio? Schöneben in Alta Venosta non è Selva di Val Gardena. Se gli impianti vanno a gonfie vele, perché dovremmo finanziarli? E lo ripeto per l'ennesima volta: copriamo fino al massimo di 75% sui costi della parte tecnica, ovvero forse il 40% dell'investimento complessivo. Bisogna anche tener conto dei tempi dell’amministrazione: prima di finanziare un progetto come quello di Tires passano anni. Sin da subito i proponenti, partendo dai presupposti di legge, si consultano con i livelli tecnici per capire quale sarebbe l’effettivo contributo. Le modifiche intervenute nel frattempo non incidono sui progetti già presentati sulla base della normativa preesistente.

    Tra le zone escluse dal cofinanziamento c’è anche il Sassolungo, di cui si è parlato molto per il progetto di potenziamento della bidonvia alla Forcella?

    L’ho detto in Consiglio provinciale e pubblicamente prima che ne parlassero tutti: sul Sassolungo l'impianto deve restare così com’è, o anzi, valutare se toglierlo. In altre parole: potenziamento mai, semmai smantellamento. Ora è di moda che ci consegnino raccolte di firme anche quando l’orientamento in tal senso era già stato espresso.

    L’assessore Alfreider ha detto altro.

    L’assessore Alfreider si è allineato quando gli ho fatto presente che mi ero già espresso contro un potenziamento.

  • Il Landeshauptmann Arno Kompatscher: "Perché i nostri figli, di lingua tedesca e italiana, parlano così bene l'inglese? C'è la scuola mista inglese? No, hanno voglia di imparare". Foto: Seehauserfoto
  • Molti riponevano speranze in lei riguardo alcune tematiche che concernono il delicato rapporto tra i gruppi linguistici. In molti casi la “distensione” è riuscita — dai monumenti alla toponomastica, passata molto in secondo piano — mentre in altri meno. Uno su tutti: la scuola. A fine legislatura siamo arrivati all’introduzione di colloqui linguistici per i genitori, per arginare l’iscrizione dei bambini di lingua italiana nelle scuole di lingua tedesca.

    No, per i bambini che fanno fatica a seguire le lezioni. E vale per tutte le scuole della Provincia. Detto questo, non restiamo incatenati alla discussione sull'apprendimento della seconda lingua, mettiamola un attimo da parte. Tutta l'Europa ha il problema che nelle scuole, soprattutto primarie ma non solo, gli insegnanti si trovano di fronte a classi con alunni, spesso addirittura in maggioranza, che non conoscono abbastanza la lingua di insegnamento. Non è un problema altoatesino: a Berlino fanno colloqui da anni e non credo che per questo siano estremisti o discriminatori. Lo fanno perché altrimenti è difficilissimo poter gestire l’insegnamento, capire quanto personale occorre, per facilitare l’inclusione e meglio distribuirla nelle classi. Io sono favorevole perché non possiamo chiudere gli occhi di fronte a una nuova realtà, confermata dagli insegnanti anche nelle scuole di lingua italiana, che a questo discorso reagiscono con applausi scroscianti. L’intenzione non è “superare” il colloquio o mandare i figli altrove, perché non è un esame: l'obiettivo è gestire la situazione, offrire un supporto al bambino e ai genitori, organizzare corsi di sostegno e quant’altro.

     Forse manca un’opzione alternativa plurilingue, che possa “liberare” la scuola tedesca dalle iscrizioni di bambini di lingua italiana…

    Domanda: perché i nostri figli, di lingua tedesca e italiana, parlano così bene l'inglese? C'è la scuola mista inglese? Abbiamo tante ore di lezione in inglese? Gli insegnanti forse non sono bravi? La risposta: hanno voglia di imparare. Crediamo davvero sia solo il modello scolastico la ragione? Nella scuola primaria molti bambini fanno già fatica nell’apprendere il tedesco standard. Hanno già due lingue: il dialetto e il tedesco. Poi ci sono scuole italiane che si vedono già come istituti bilingui. La “cattiva” Giunta li ha impediti? L'articolo 19 parla del diritto all'insegnamento nella propria madrelingua: l’offerta dev’esserci, ma questo non esclude vi sia un'altra offerta. Se la scuola italiana sta facendo di più in questo senso, va benissimo. Nella scuola di lingua tedesca dobbiamo restare più cauti, supportati dalla scienza. E non scarichiamo tutto sulla scuola. Per i miei figli, ad esempio, abbiamo impostato in italiano il servizio streaming di film. Funziona.

  • Foto: Seehauserfoto
  • Se i partiti di lingua italiana non dovessero garantire una maggioranza sufficiente a una SVP con meno consiglieri, sarà costretto a imbarcare Thomas Widmann?

    Lavoriamo innanzitutto per avere il massimo dei consensi e più seggi possibili per avere opzioni. Sarebbe un dramma se non le avessimo, sia per quanto riguarda la coalizione con chi rappresenta il gruppo linguistico italiano, ma anche per altre scelte qualora fossero necessarie. Se abbiamo più seggi, abbiamo più opzioni. Ed è un bene, non solo per il mio partito, ma credo per l’Alto Adige. Poi cito il mio Obmann: non si può uscire dalla porta principale per entrare dalla finestra.

    Cito il mio Obmann: non si può uscire dalla porta principale per entrare dalla finestra.

     In den Reihen Ihrer politischen Gegner, die ein Wahl-Debakel herbeiprophezeien, wird gemunkelt, dass Sie sich 2024 bei den Wahlen zum Europa-Parlament nach Brüssel verabschieden werden.

    Das hätten meine politischen Gegner wohl gerne. Aber nein. Das wäre mir in dieser Perspektive nie in den Sinn gekommen.

     Auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt?

    Ich habe mich mit diesem Gedanken nicht auseinandergesetzt. Was nach meiner politischen Tätigkeit im Landtag sein wird, dazu kann ich mich heute noch nicht äußern.

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paul koellensperger Fr., 20.10.2023 - 16:48

Dire ora che quel terreno sul Catinaccio era forse meglio non cederlo ma darlo in concessione, dopo averlo svenduto e dopo aver votato contro il mio disegno di legge che diceva esattamente questo, sa di beffa oltre al danno. Complimenti per la faccia tosta.

Fr., 20.10.2023 - 16:48 Permalink
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Profil für Benutzer MAYR Karl
MAYR Karl Fr., 20.10.2023 - 18:09

Dem Herrn Landeshauptmann Dr. Kompatscher ist zu wünschen, daß er beim Vorschlag der neuen Landesräte unter integren, loyalen und fähigen L.Abgeordneten auswählen kann!

Fr., 20.10.2023 - 18:09 Permalink
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Elisabeth Garber Sa., 21.10.2023 - 09:36

Antwort auf von MAYR Karl

Ganz richtig - fähige & loyale Landesräte wären gefragt, womit das Kernproblem angesprochen ist.
PS: Man kann die hasserfüllten Kommentare einiger User, die sich am ,Sündenbock' LH A.K. unermüdlich abarbeiten, fast nimmer lesen, zumal die Leser (wir) dauernd als Mülleimer fungieren: Gibt's im analogen Leben ja auch, diese Art von Zeitgenossen.

Sa., 21.10.2023 - 09:36 Permalink
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Profil für Benutzer △rtim post
△rtim post Sa., 21.10.2023 - 00:11

Dieses Interview hebt sich von jenen auf "Südtiroler Tageszeitung und "Rai-Südtirol" ab. Das ist auch gut so.
Auch bei Wahl- und Inszenierungsauftritten gilt es journalistisch kritisch nachzufragen, Aussagen zu checken und zu analysieren. Und natürlich für Demokratie parteiisch zu bleiben.
Wer, wenn nicht die SVP-Spitze, hetzt mit Schlagworten wie „Parteien-Chaos“ u.a.
Wieso kümmert sich die SVP, nicht vielmehr um die ihre eigenen innerparteilichen Risse und Zerwürfnisse aufgrund der Lobbyinteressen in den vergangenen zehn Jahren anstatt das Kernstück der demokratischen, offenen Gesellschaft, den Wettbewerb der Parteien/Listen bei freien Wahlen zu diffamieren und mit düsteren Szenarien, Negativfolien („Parteien-Chaos“, „Instabilität“, „Experimenten“) auf Wählerfang zu gehen.
Dabei weiß die vernunftbegabte Wählerschaft längst: Egal, auch wenn die SVP noch so viel verliert, nichts wird sich nach dieser Wahl in der Partei selbst ändern und — sie bleibt an der Macht. Wohl gemeinsam mit den national-rechtsextremen Brüdern Italiens.
(Vgl. a: https://www.stol.it/artikel/politik/podcast-barbara-varesco-ein-kluger-… )
Also. Ermächtigt euch selbst! Wählt!
Wer sich selbst entmächtigt, d.h. nicht wählen geht oder wer sich durch irgendeine Partei, einen Verein, Prominentenaufruf, Journalisten … gar entmündigen lässt, hat jedenfalls Wesentliches nicht verstanden. Wir sind frei — zu wählen. Denn Wahltag ist der Festtag der Demokratie.

Sa., 21.10.2023 - 00:11 Permalink
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Profil für Benutzer Hans Punter
Hans Punter Sa., 21.10.2023 - 16:11

HP
Vorzüglich, was wir aus dem Munde des LH erfahren. Allein: Ist er denn tatsächlich davon überzeugt? Wenn ja, denn weiss er doch, dass nur wenig davon in der SVP, einer rechtskonservativen Partei, mehrheitsfähig ist.

Sa., 21.10.2023 - 16:11 Permalink