Wirtschaft | Bauprojekte

Der nächste „Super-Gau“

Demnächst stehen Baumaßnahmen an zwei österreichischen Transitachsen an. Handelskammerpräsident Michl Ebner befürchtet gravierende Folgen für die heimische Wirtschaft.
Michl Ebner
Foto: Handelskammer Bozen
  • In Österreich sollen demnächst an zwei der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Baumaßnahmen durchgeführt werden. Betroffen sind die A10-Tauernautobahn zwischen Salzburg und Kärnten und die Luegbrücke in Nordtirol auf der A13, in der Nähe von Gries am Brenner.

  • Luegbrücke: Die zwölf Kilometer lange Brücke wurde 1968 fertiggestellt und muss nun erneuert werden. Foto: ASFINAG

    Mit der A10-Tauernautobahn zwischen Salzburg und Kärnten und der Brennerautobahn zwischen Österreich und Italien haben wir hier zwei der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen, die in naher Zukunft von einschneidenden Fahrverboten betroffen sind“, so Handelskammerpräsident Michl Ebner. Es müsse eine gemeinsame Lösung gefunden werden, denn die Wirtschaftsvertretungen von Kärnten und Südtirol könnten nicht akzeptieren, dass die ASFINAG und Österreichs Politik für vollendete Tatsachen sorgen. In solche Entscheidungen müssten alle miteinbezogen werden. 

    Der Präsident der Kärntner Wirtschaftskammer Jürgen Mandl kritisiert zudem, dass die Planung der Sanierungsarbeiten auf der A10-Tauernautobahn eine verantwortungslose Fehlplanung und die längere Sperre der Brennerautobahn für den LKW-Verkehr der „Nächste Super-Gau“ sei.

  • Die A10-Tauernautobahn zwischen Salzburg und Kärnten soll vom 26. Januar bis zum 30 März 2024 saniert werden. Dafür ist eine Totalsperre vorgesehen. Die Wirtschaftskammer Kärnten erklärte, dass der Salzburger Verkehrslandesrat Stefan Schnöll und Österreichs Mobilitätsministerin Leonore Gewessler ein Fahrverbot für den Wirtschaftsverkehr mit LKW über 7,5 Tonnen erlassen wollen. Dies solle am Freitagnachmittag von 13.00 bis 19.00 Uhr und am Samstag von 07.00 bis um 15.00 Uhr bis zum Eintritt des LKW-Fahrverbots am Wochenende gelten. 

     

    „Der freie Warenverkehr innerhalb der EU wäre damit nicht mehr gegeben.“

     

    Ab 2025 wird auch die A13 von massiven Bauarbeiten betroffen sein. Laut ASFINAG sei es nicht mehr möglich, die zwei Kilometer lange Luegbrücke, in der Nähe von Gries am Brenner, zu sanieren, man müsse sie erneuern. Genauer genommen sollen zwei parallel laufende Brücken errichtet werden. Laut Mandl sei die A13 eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Europa. Jahrelange Bauarbeiten würden auch wochenlange Sperren wegen des Sommerreiseverkehrs bedeuten, also enorme Kosten und Umwege für die Transporteure. „Der freie Warenverkehr innerhalb der EU wäre damit nicht mehr gegeben. Wir fordern daher ein professionelles Baustellenmanagement von Seiten der ASFINAG, das auf die Wirtschaft in Österreich, aber auch in Europa Rücksicht nimmt.“ 

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Josef Ruffa Mi., 24.01.2024 - 18:33

„„Der freie Warenverkehr innerhalb der EU wäre damit nicht mehr gegeben.““

Ob man im Gazastreifen und in der Ukraine auch unter Super-Gau das gleiche versteht?

Mi., 24.01.2024 - 18:33 Permalink
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Hartmuth Staffler Mi., 24.01.2024 - 20:45

Laut Michl Ebner sollte man also die Lueg-Brücke offen lassen. Eine Weile wird sie schon noch halten, und wenn sie einstürzt, ist immer noch Zeit genug, eine neue zu bauen, so wie man es in Genua gemacht hat.

Mi., 24.01.2024 - 20:45 Permalink
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Walter Kircher Do., 25.01.2024 - 10:05

... und wie steht es um den "Umwegverkehr" (billige Brennerroute)? - Die Baumaßnahme könnte man als "Nebeneffekt" sehen, dass sich hierbei - Umwelt-mäßig etwas zur Vernunft bekehrt ...?!
Dann wäre da noch die Schiene, - vollends genutzt?

Do., 25.01.2024 - 10:05 Permalink
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Stefan S Do., 25.01.2024 - 11:01

Die Sache ist ganz einfach, Italien hat mit Deutschland den größten Außenhandelaustausch in der EU. Logisch das Salvini und Co. Schnappatmung bekommen wenn die Infrastruktur mangelhaft wird.

Do., 25.01.2024 - 11:01 Permalink
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Salto User
wartl Do., 25.01.2024 - 18:32

Auf der A10 sind schon seit Wochen Sanierungsmaßnahmen im Tunnelbereich zwischen Golling und Werfen im Gange. Da gab es ohnehin einen Mega-Stau nach dem Schispringen in Bischofshofen am 6. Jänner.
Wegen der Verlängerung des Wochenend-Fahrverbots für Lkw's um einen Tag bekommen die Huren für die Reichen (deren Herz weit rechts vom rechten Fleck schlägt) Schnappatmung? Lächerlich!

Do., 25.01.2024 - 18:32 Permalink