Gesellschaft | Verkehr

Blitzer in Orange

Acht Speed Checks sind in Bozen bereit, ihren Dienst aufzunehmen - ohne Vorankündigung. Wo sie stehen und was bei Nichteinhaltung des Tempolimits blüht.

Von Rasern schwer gefürchtet, von lärmgeplagten Anrainern und besorgten Eltern sehnlichst herbeigewünscht, für die Polizei ein notwendiges Übel – “leider unvermeidbar”, das eigentlich nicht gebraucht werden sollte: der Speed Check. Im September angekündigt, sind die orangefarbenen Geschwindigkeitskontroll-Säulen in den vergangenen Tagen nun in Bozen montiert, aber nicht sofort in Betrieb genommen worden. Erst nach technischen Tests sollen die acht installierten Speed Checks am 8. oder 9. Dezember aktiviert werden – ohne Vorankündigung.

Einer der drei Speedchecks in der Drususallee. Foto: Luca Sticcotti

“Lo facciamo per garantire sicurezza ai bolzanini, non certo per fare cassa”, beteuert Sergio Ronchetti, Kommandant der Bozner Stadtpolizei im Gespräch mit Alto Adige online. Beobachtungen des Verkehrsflusses in den vergangenen Monaten seien “enttäuschend” ausgefallen – zu viele Geschwindigkeitsüberschreitungen und gefährliches Verhalten auf der Straße hätten den Einsatz der Speed Checks erst nötig gemacht. Diese sollen nun auch für einen drastischen Rückgang der Verkehrsunfälle sorgen.

Wo die acht orangefarbenen Säulen stehen: drei in der Drususallee, jeweils einer in der Italienallee, der Claudia-Augusta-Straße, der Cadornastraße und an der Eisackuferstraße, sowie einer in der Galileistraße beim Twenty. Quelle: bzup.it


Gut zu wissen: Nicht in jedem Speed Check ist ein Blitzer versteckt

Der Autovelox wird im Rotationsprinzip in den verschiedenen Speed Checks eingebaut. Das heißt, ein voll funktionstüchtiger Geschwindigkeitsmesser mitsamt Fotokamera wird nicht im Inneren aller Speed Checks eingebaut, sondern je nach Bedarf von der Stadtpolizei an den verschiedenen Stellen in der Stadt eingesetzt. Von außen wird jedoch nicht zu erkennen sein, in welcher der orangefarbenen Säulen der Autovelox gerade "blitzt". Sicher ist hingegen, dass die Geschwindigkeitsmessung nur den Verkehr auf jener Seite der Straße erfasst, auf der der Speed Check aufgebaut ist


Was den Rasern blüht

Wird das Geschwindigkeitslimit an der betreffenden Stelle übertreten, wird eine Geldbuße verhängt. Per Einschreibebrief wird der Verkehrssünder dann über das Vergehen und die zu bezahlende Geldstrafe informiert. Dabei gilt, wer innerhalb von fünf Tagen bezahlt, dem wird ein Nachlass von dreißig Prozent gewährt.

Je nach Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung werden Strafen von 41 bis knapp über 1.000 Euro fällig, die Geldbuße steigt, wenn man nachts, das heißt zwischen 22 und 7 Uhr früh, erwischt wird. Die Ahndungen im Detail:

  • bis zu 10 Stundenkilometer zu schnell: Bußgeld von 41 Euro (nachts werden 54 Euro fällig)
  • zwischen 10 und 40 Stundenkilometer zu schnell: Bußgeld von 168 Euro (nachts sind es 224 Euro); außerdem werden drei Führerscheinpunkte abgezogen
  • zwischen 40 und 60 Stundenkilometer zu schnell: Bußgeld von 527 Euro (702 Euro nachts); man verliert sechs Führerscheinpunkte und die Fahrerlaubnis wird von einem bis drei Monate entzogen
  • ab 60 Stundenkilometer zu schnell: Bußgeld von mindestens 1.094 Euro; Abzug von zehn Führerscheinpunkten und die Fahrerlaubnis ist für sechs bis zwölf Monate futsch