Gesellschaft | Open Software

Südtiroler Paparazzi in Osaka und New York

Nicht wirkliche Paparazzi machen Osaka und New York unsicher, sondern eine neue Freie Software aus Südtirol. Was die Software alles kann, Salto wirft einen Blick darauf.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Es handelt sich um eine Open-Source Software. Mittels Smartphone oder Tablet kann sie direkt im Gelände personalisierte Karten erstellen.

Die Idee kam Silvia Franceschi und Andrea Antonello bei Vermessungsarbeiten. Die beiden Umwelt-Ingenieure arbeiten für das Technologieunternehmen HydroloGis und bewegen sich deshalb häufig in unwegsamem Gelände. Das Problem nur: Kaum hatten sie ein Gelände vermessen, mussten sie die Daten ins Büro bringen um sie dort einzutragen. So kam ihnen die zündende Idee, die Vermessungsdaten gleich vor Ort einzutragen. Mit diesem Ansatz entstand die Open-Source-Software „Geopaparazzi“.

Und so funktioniert der „Geopaparazzi“: Mittels Smartphone oder Tablet werden personalisierte Karten direkt im Gelände erstellt. Dazu benutzt Geopaparazzi die GPS-Funktion des Smartphones oder Tablets. Der Benutzer kann seine Route nachverfolgen und die Software generiert zu den besuchten Orten eine Karte. Die erstellte Karte kann beschriftet und gekennzeichnet werden. Diese Personalisierung ermöglicht das Erstellen von spezifischen Karten ganz bestimmter Gebiete.

Eine Innovation, die mittlerweile weit über Südtirol hinaus zum Einsatz kommt. Naturforscher des US-Bundesstaates New York etwa benutzen die Karte für ein Forschungsprojekt. Damit erfassen und kartieren sie die Tier-und Pflanzenwelt des Staates. In der Zwischenzeit wurde die Open-Software weiterentwickelt. Mittlerweile kann sie in einzelnen Gebieten den Lebensraum verschiedener Tiere und Pflanzen anzeigen.

Doch nicht nur in den USA sondern auch im japanischen Osaka wird die Wundersoftware mittlerweile eingesetzt. Die dortige Zivilschutzbehörde benutzt sie für den Hochwasserschutz. Auf den Karten können Gefahrenzonen eingezeichnet werden. Im Falle eines Hochwassers können diese gefährdeten Gebiete dann geschützt und evakuiert werden.

„Geopaparazzi“ kann nur deshalb so vielfältig und flexibel eingesetzt werden, da es sich um eine Open-Software handelt, die individuell gestaltet werden kann.

Die Idee der zwei Südtiroler Ingenieure erobert die Welt. Und „Geopaparazzi“ beweist, dass sich eine Software „Made in Südtirol“ auch auf dem internationalen technologischen Markt behaupten kann.

Weiterführende Links:

Hier ist der Link zum Google-Play Store, wo man sich die App downloaden kann: https://play.google.com/store/apps/details?id=eu.hydrologis.geopaparazzi&hl=de

Handbuch zum Benutzen von Geopaparrazi: https://github.com/geopaparazzi/geopaparazzi/wiki

 

Fabian Forer

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Profil für Benutzer Patrick Ohnewein
Patrick Ohnewein Di., 09.12.2014 - 21:46

Silvia Franceschi und Andrea Antonello haben aus ihrer Leidenschaft ihren Beruf gemacht! Sie haben zuerst eine StartUp gegründet, aus der ein erfolgreiches Technologie-Unternehmen geworden ist. Heute exportiert ihr Unternehmen - HydroloGIS - Wissen und Technologie in die ganze Welt!

Faszinierend ist dabei auch, dass sie eigentlich keine Informatiker sondern Umweltingenieure sind. Sie bieten Dienstleistungen in der Vermessung und Berechnung an. Die Software entwickeln sie eigentlich (nur) als Werkzeug, um ihre Dienstleistungen besser und schneller anbieten zu können.

GeoPaparazzi ist ein gutes Beispiel einer Software, in der Wissen "gespeichert" wird, welches mit anderen geteilt sowie von anderen verbessert und erweitert werden kann. Und durch die Verbreitung der Software öffnen sich für HydroloGIS Gelegenheiten, neue Partner und Kunden zu finden!

Di., 09.12.2014 - 21:46 Permalink