Umwelt | Pestizidtirol

Spenden & Geschenk

Das Umweltinstitut München lässt sich durch die Südtiroler Klagen nicht einschüchtern. In einer Newsletter an 230.000 Personen sammelt man jetzt Geld für den Prozess.
Umweltinstitut
Foto: Münchner Umweltinstitut
Die Newsletter des Münchner Umweltinstitutes geht an 229.537 Leser und Leserinnen. In den vergangenen Tagen informierte das Institut die interessierten Abonnenten über die Klagewelle aus Südtirol.
Unter dem Titel „Kritik an Pestiziden unerwünscht: Südtiroler Landesrat zeigt Umweltinstitut an!“ heißt es in der Newsletter:
 
Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,
der Südtiroler Landesrat Arnold Schuler hat Strafanzeige gegen das Umweltinstitut gestellt. Der absurde Vorwurf: Unsere Kritik am massiven Pestizideinsatz in Südtirol sei „üble Nachrede“, mit der wir der Landwirtschaft in der Region schaden würden.
Schon lange ist der Landesregierung unser Engagement gegen Ackergifte ein Dorn im Auge. Südtirol ist das größte Apfelanbaugebiet Europas. Die Plantagen werden bis zu zweimal wöchentlich gespritzt – ein wahrer Giftnebel, dem AnwohnerInnen und TouristInnen zu Spitzenzeiten ausgesetzt sind.
Unter anderem mit einer Plakataktion und der Website pestizidtirol.info hatten wir im Sommer auf den Widerspruch zwischen der idyllischen Südtiroler Tourismus-Werbung und der intensiven Obstwirtschaft aufmerksam gemacht.
Kritik muss in einem demokratischen Rechtsstaat erlaubt sein und darf nicht mit Hilfe von Gerichten mundtot gemacht werden.
Die Strafanzeige gegen uns ist nun ein vorläufiger Höhepunkt in einer Reihe von Maßnahmen, die die Landesregierung ergriffen hat, um die Arbeit der Gegnerinnen und Gegner der chemischen Landwirtschaft zu behindern. Doch wir lassen uns durch die Anzeige nicht einschüchtern und werden mit den AktivistInnen vor Ort weiter gegen den massiven Einsatz von Pestiziden kämpfen!
Kritik muss in einem demokratischen Rechtsstaat erlaubt sein und darf nicht mit Hilfe von Gerichten mundtot gemacht werden. Wir sind deshalb optimistisch, dass der Südtiroler Landesrat mit seiner Anzeige keinen Erfolg haben wird. Trotzdem könnte es zu einem langwierigen Verfahren kommen.“
 
 

Die Sammlung

 
Doch die Newsletter dient nicht nur der Information. Das Umweltinstitut nutzt die Nachricht gleichzeitig auch zu einer Spendensammlung.
Bitte helfen Sie uns jetzt mit einer Spende dabei, die Auseinandersetzung mit der Südtiroler Landesregierung zu gewinnen!“, heißt es neben einem Spendenlink in der Newsletter.
Als Postskriptum gibt es aber auch eine Solidaritätsbekundung für den zweiten Beklagten. Dort heißt es:
 
Auch der Buchautor und Filmemacher Alexander Schiebel wurde von Landesrat Schuler angezeigt. In seinem Buch „Das Wunder von Mals“ dokumentiert Schiebel, wie das Südtiroler Dorf Mals der Agrarindustrie als erste pestizidfreie Gemeinde Europas die Stirn bietet. Wenn Sie sich jetzt entscheiden, uns dauerhaft als Fördermitglied zu unterstützen, schenken wir Ihnen das Buch als Dankeschön.“
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Wolfgang Schreyer Fr., 13.10.2017 - 17:04

Habe meinen Südtirolurlaub im kleinen St. Oswald verbracht heuer. Der Wahsninn mit der organisierten Vergiftung ist in der Tat erschreckend. Will ich wiederkommen? Und durch die Apfelplantagen in Seis wandern?

Ich will, aber ich fühl mich dabei nicht wohl.

Hier in Schweden werden die rotbackigen Südtiroläpfel im Supermarkt angeboten. Das Kilo für 32 Kronen. Zum Wahnsinn des Massenanbaus von Spritzobst gesellt sich auch noch der innereuropäische Strassentransport dieses Obsts, wo es doch auch in Schweden angebaut wird.

Lesetipp: Die Geschichte der Bienen. Bestsellerliste im "Spiegel".

Bitte kämpft darum, dass es mehr ökologische Wirtschaftsweisen gibt.

Hejdå

Wolfgang

Fr., 13.10.2017 - 17:04 Permalink
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gelber enzian Sa., 14.10.2017 - 07:40

wie bist du hierhergekommen? zu fuß? mitn radl?
zuviel "wahnsinn" tut nicht gut:
schnell wird die gesuchte nadel im heuhaufen zum balken im eigenen auge.
schade daß dann das schöne nicht mehr gesehen wird

Sa., 14.10.2017 - 07:40 Permalink