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Übergewicht

Ab wann spricht man von Übergewicht, ab wann von Adipositas? Woher kommt es und gibt es „unterschiedliches“ Übergewicht?
Adipositas
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Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes 2 und erhöhte Blutfettwerte: Treten mindestens 3 dieser Faktoren zusammen auf, spricht die Medizin vom Metabolischen Syndrom.

In diesem Artikel geht es um den Hauptfaktor des Metabolischen Syndrom – das Übergewicht.

Der Unterschied von Übergewicht zu Adipositas wird durch den sogenannten Body Mass Index (BMI) definiert. Der BMI wird errechnet, indem man Körpergewicht geteilt durch Körpergröße (in Meter) zum Quadrat nimmt. Ab einem BMI von 25 spricht man von Übergewicht, ab einem BMI von 30 von Adipositas.

Die Ursache für beides liegt immer darin, dass man seinem Körper mehr Energie zuführt als er (ver-)braucht. Den Überschuss legt der Körper als Reserve in den so genannten Fettpölsterchen an. Grund für die zu hohe Energiezufuhr ist meist ein zu fett- und kohlenhydratreichen Essen sowie zu wenig Bewegung.

Übergewicht ist aber nicht gleich Übergewicht. Tatsächlich gibt es „gesünderes“ und „weniger gesundes“ Übergewicht. „Ungesundes“ Übergewicht hat man, wenn die Fettpolster vorwiegend in der Körpermitte auftreten. Man nennt dieses innere Bauchfett auch viszerales Bauchfett, im Volksmund auch Bierbauch genannt.

 

Warum ist gerade dieses Fett so gefährlich? Inneres Bauchfett ist besonders stoffwechselaktiv. Es bildet Botenstoffe, die verschiedene Prozesse im Körper beeinflussen. Diese setzen unter anderem Entzündungsprozesse in Gang, fördern Bluthochdruck und begünstigen eine Insulinresistenz. Je größer die Menge an innerem Bauchfett, desto größter ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ 2.

Das Beste ist immer, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, dass man zu viel Bauchfett ansammelt.

Ist es aber schon zu spät, so ist die einzige Möglichkeit, die nachhaltig wirkt, das Bauchfett zu reduzieren – also abzunehmen.

Und leider ist die Normalisierung des Gewichtes kein kurzfristiges Projekt. In der Regel dauert die Abnehmphase Monate oder auch Jahre. Nach dem Erreichen des normalen Gewichtes ist es wichtig, die neuen Essgewohnheiten sein Leben lang beizubehalten.

Hier 5 einfache Tipps, die bei der Reduzierung des Bauchfetts helfen:

  1. Achten Sie auf Ihre Kalorienzufuhr. Wer mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht, nimmt zu. Die empfohlene Kalorienzufuhr ist individuell und richtet sich nach Geschlecht, Größe, Gewicht, Aktivität und Alter.
  2. Verzichten Sie auf zucker- und fettreiche Zwischensnacks wie Kuchen, Schokoriegel und Chips. So sparen Sie jeden Tag viele Kalorien ein. Greifen Sie bei Süßhunger lieber zu Obst.

Und nach dem Abendessen nichts mehr zu sich nehmen! Die nächste Mahlzeit ist das Frühstück. Wenn Ihr Magen unbedingt noch etwas möchte, geben Sie ihm Tee oder Wasser.

  1. Füllen Sie Ihren Teller mit mehr Gemüse und Salat. Beides ist kalorienarm, ballaststoffreich und sättigt gut. Ein Abendessen kann auch „nur“ eine große Schüssel bunter Salat sein – angereichert mit Avocadostückchen, geröstete Kürbis- und Sonnenblumenkerne und ein bisschen Mozzarella. Verwenden Sie für das Dressing hochwertige Öle, wie Leinsamen-, Oliven- oder Walnussöl, denn sie enthalten hochwertige Fettsäuren. Und verzichten Sie auf das Brot. Einmal am Tag eine Kohlenhydratpause hilft Ihnen beim Abnehmen.
  2. Verzichten Sie auf kalorienreiche Getränke wie Limonade, Säfte und vor allem Alkohol. Gesunde Durstlöscher sind Wasser und ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Sie können Ihr Wasser auch aromatisch aufpeppen, indem Sie etwas frische Pfefferminze, Zitronenmelisse, Salatgurke, Zitrone, Beeren oder Ingwer dazugeben.
  3. Treiben Sie regelmäßig Sport, am besten mehrmals in der Woche. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine moderate Belastung von mindestens 150 Minuten pro Woche, zum Beispiel Radfahren, Walken oder Schwimmen. Und bauen Sie zusätzlich mehr Bewegung in Ihren Alltag ein. Mit Treppensteigen statt Aufzug nutzen, Rad- statt Autofahren und Spazierengehen kann man eine Menge Kalorien „nebenbei“ verbrennen.

Im nächsten Beitrag informieren wir Sie über den Faktor Bluthochdruck, der oft lange nicht erkannt wird, aber auf Dauer gravierende Folgen haben kann.

 

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Julia Zacherl Mo., 15.03.2021 - 11:32

Antwort auf von Manfred Gasser

Das "etwas gesündere" Übergewicht, ist das, was meistens die Frauen in Form von Unterhautfett, verteit am ganzen Körper, oder Fett an den Oberschenkeln haben.
Männer haben leider in der überwiegenden Mehrzahl das ungesündere Bauchfett.

Mo., 15.03.2021 - 11:32 Permalink
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Christian I Sa., 13.03.2021 - 18:49

"Diese setzen unter anderem Entzündungsprozesse in Gang..." Genau dies ist der zentrale Punkt der ganzen Geschichte. Wir sind ALLE entzündet! Manche mehr, manche weniger. Die Entzündung ist eine richtige Star, sie hat es bis zur ersten Seite geschafft:
http://content.time.com/time/covers/0,16641,20040223,00.html
Spass bei Seite, die Entzündung ist die Basis fast aller modernen Wohlstandskrankheiten. Daher kein Zucker, keine gesättigte Fette, wenig Kohlenhydrate (und wenn dann Vollkorn), Bewegung, viel Gemüse, Früchte (überhaupt die rote und blaue), Samen, Kräuter und Gewürze (sprich: jede Menge Ballaststoffe, Enzyme und Antioxydantien), Bewegung und kein Stress!!!

Sa., 13.03.2021 - 18:49 Permalink