Gesellschaft | Online-Petitionen

Pro Markus Lanz: Hier sind die Unterstützer

Markus Lanz spaltet die Geister. Jetzt bekommt er Unterstützung, eine Online-Petition "pro Lanz" wurde gestartet.

So nicht, dachte sich zuerst Kabarettist Dieter Nuhr. Was soll die Aufruhr um eine fehlgeschlagene Fernehsendung? Nuhrs Aufruf «Gegen digitales Mobbing, binäre Erregung und Onlinepetitionswahn», die am Sonntag, 26. Jänner, gestartet wurde, ist auch schon wieder gelöscht worden. Von der Plattform openPetition selbst, die Nutzungsbedingungen seien missachtet worden, erklärte das Portal. Schreibt welt.de.

«Meine so schön formulierte Onlinepetition wurde aus Gründen freier Meinungsäußerung gesperrt», schrieb Nuhr auf seiner Facebook-Seite. Mittlerweile hat ein Nutzer eine weitere Petition eröffnet: «Für den Erhalt von Dieter Nuhrs Petition».

Pro-Lanz ist auch der Berliner Piratenpolitiker Christopher Lauer (29), der am 25. Jänner eine Gegen-Petition mit dem Titel «Markus Lanz soll mal bitte seine Show so machen wie er will, immerhin ist er ja erwachsen», ins Netz stellte. Aktuell knapp 1.700 Unterstützer.

 

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Markus Gufler Di., 28.01.2014 - 12:20

Nicht nur Dieter Nuhr's Petition sondern auch die von Christopher Lauer wurden inzwischen wegen (nicht näher genannter) Abweichung der Nutzungsbedingungen gelöscht. "Nein, nein nein" scheint en vouge zu sein.
Im Prinzip ist die Contra-Lanz Petition ja kaum der Rede wert (die 220.tsd Lanz-Mobber sind grad mal 2,5% der Linken-Wähler und ein null-komma-Garnichts der Deutschen Bevölkerung) Aber ich glaube es ist vielleicht grad auch ein guter Moment um sich Gedanken zur anstehenden Abstimmung für oder gegen den SVP-Vorschlag zum Entwurf für mehr Demokratie zu machen.
Ich habe mir (in Durnwalder-Zeiten) so einige Gedanken über mögliche online-Abfragen und mehr direkte Demokratie gemacht.
Wie kann man so etwas umsetzen ohne die Sache zu komplex werden zu lassen (Stichwort liquid democracy)? Sollte man direktdemokratisch noch unbedarfte Bevölkerung gleich auf die großen Hammer-Themen loslassen, oder fangen wir zuerst mal mit Fragen zur eventuell neuen Feuerwehrhalle, Proberaum, Kegelbahn, Parkplatz ... auf Gemeindeebene an?
Wie kann man es schaffen die Bevölkerung mit Fakten, Größenvergleichen und einem objektiven Blick auf das Universum der jeweiligen Interessensgruppen zu informieren, damit mediale und stammtisch-Stimmungsmache die Ergebnisse nicht zu sehr beeinflussen können?
Bedeutet direkte Demokratie dann, dass jeder immer recht hat/haben will/bekommt, und wie wird mit knappen bzw. eindeutigen Niederlagen umgegangen? Wird dann trotzdem rekurriert oder weiter verhindert so lang es sich halt irgendwie hinauszögern lässt?
Mir ist klar, dass es dazu bereits viele (auch gute und wichtige) Gedanken gegeben hat, sowohl vom Herrn Lausch wie aber auch z.B. vom Herrn Schuler. Die Frage ist, ob die, die in 10 Tagen dazu abstimmen sollen, sich dessen allem bewusst sind?
Will man mehr mitbestimmen? ja klar!
Will man sich dazu ausführlich informieren? naja...
Will man von jetzt an jahrein-jahraus quasi im Dauerwahlkampfmodus sein? Äh nö! bitte bitte NICHT!
Was wenn ich (zunächst unbeteiligter Bürger) mich mit einer Frage ausführlich auseinandergesetzt habe und dann zu den Verlierern der Abstimmung gehöre. Akzeptiere ich das dann, oder helfe ich dann erst recht mit, dass das ganze sich schön langsam aber konstant aufschaukelt?
Hab ich neben Job, Familie usw. überhaupt noch Zeit und Lust mich ständig ausführlich genug zu informieren und diskutieren um eine kompetente Stimme abgeben zu können. Also das was Berufspolitiker halt so ständig tun? Jein - hängt vom Thema und meinen direkten Vor- & Nachteilen ab!
Sind das dann genügend Mitbürger um die Abstimmung "relevant" werden zu lassen, oder bestimmen dann jeweils nur ganz wenige was ihnen grad unterm Nagel brennt?

Di., 28.01.2014 - 12:20 Permalink