Politik | Landesregierung

Ein letztes Mal

Das Kabinett Kompatscher I trifft zum letzten Mal die Medienvertreter. Ein müßiges Unterfangen vor Beginn der Par Condicio.
Landesregierung #5
Foto: Salto.bz

Was sollen sie noch sagen? Jeder der acht Landesräte hat in den vergangenen Wochen persönlich und ausführlich Bilanz gezogen. Über knapp fünf Jahre im Amt, über Erfolge, gehaltene Versprechen und erledigte Hausaufgaben. Und so bleiben an diesem Vormittag fast nur mehr Floskeln übrig, als das Kabinett Kompatscher fast vollständig den Innenhof des Palais Widmann betritt. Es ist der letzte gemeinsame Auftritt. Landesrätin Martha Stocker lässt sich entschuldigen, sie weilt noch im Urlaub. Und hält ihre Anwesenheit offensichtlich für verzichtbar. Zumal sie bei den Landtagswahlen am 21. Oktober nicht mehr antritt. Ebensowenig wie Richard Theiner und Florian Mussner.

Die ersten zehn Minuten des Termins mit den Medienvertretern verlaufen nicht störungsfrei. Ein hoher Pfeifton schallt durch den Raum und übertönt das Video, in dem die Landesräte ihre Amtszeit noch einmal Revue passieren lassen. Nicht gemeinsam, sondern jeder für sich.

Als sich die Ohren der Anwesenden erholt haben, sind die Landesräte in Fleisch und Blut an der Reihe. Nacheinander klappert der Direktor der Landespresseagentur, Marco Pappalardo, die Visionen der sieben Anwesenden ab. Eine einzige Frage wird den Mitgliedern der scheidenden Landesregierung gestellt: Wie sieht Südtirol in zwanzig, in dreißig Jahren aus? Nachhaltigkeit, Offenheit, friedliches Zusammenleben, Autonomie, Wohlstand, Chancen. Es sind oft gesagte und gehörte Schlagwörter, die in der guten halben Stunde, die die Landesregierung mit den Medienvertretern verbringt, fallen.

Am Ende gibt es nur vereinzelte Nachfragen vonseiten der Journalisten. Und so ist es der Landeshauptmann, der abschließend das Wort ergreift und sich bei den Medienvertretern bedankt. Für die Begleitung “in guten wie in schlechten Zeiten” und ihren “wichtigen Dienst an der Bevölkerung und der Demokratie”.

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Karl Trojer Mi., 22.08.2018 - 11:34

Ich danke der scheidenden Landesregierung für das Geleistete ! Gutes zu erhalten ist anspruchsvoll, s´ist gelungen; die Autonomie weiterzuentwickeln fordert Kreativität und Engagement, s´ist gelungen; Vollkommenheit wird häufig eingeklagt, ist aber nicht erfüllbar. Wer etwas tut, macht auch Fehler. Wer fähig ist aus den Fehlern zu lernen, hat Wichtiges verstanden. Wer nur die Fehler Anderer kritisiert, dem fehlen die Voraussetzungen für nachhaltiges Regieren.

Mi., 22.08.2018 - 11:34 Permalink
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rotaderga Mi., 22.08.2018 - 11:54

Wer fünf Jahre nur die Fehler Anderer erfolglos kritisieren durfte kann jetzt in der Wahlkabine sein Vorschussvertrauen neuen unbeschmutzten Kandidaten übertragen oder wie Karl Trojer mit halbvollem Glas in den Selbstlobeshymnen mit einstimmen.

Mi., 22.08.2018 - 11:54 Permalink