Economia | Sterzing

Die Parkplatz-Wende

Überraschung in Sterzing: Das Unternehmen Leitner zieht seinen Rekurs gegen die nicht erteilten Baugenehmigungen für einen Betriebsparkplatz zurück.
Leitner-Standort Unterackern
Foto: Leitner AG

Von vielen Seiten war die Kritik in den vergangenen Jahren über die Sterzinger Stadtverwaltung niedergeprasselt. Der Grundtenor war dabei immer derselbe – kurz und knapp: Unverständnis. Drei Mal innerhalb von fünf Jahren hat die Gemeinde Sterzing Nein zu einem Betriebsparkplatz gesagt, den das Unternehmen Leitner am Produktionsstandort Unterackern errichten wollte. Drei Mal hat sie die Baugenehmigung dafür nicht ausgestellt. “Wir sollten uns tatsächlich auch noch um Studien und Gutachten für Gefahrenzonenpläne kümmern, damit unsere Mitarbeiter in Unterackern  parken können. Denn es reicht ja nicht, um teures Geld einen Grund zu kaufen und jahrelange Prozeduren durchzustehen”, klagte Firmenchef Anton Seeber Ende 2015.
Kurze Zeit später dann die Nachricht, dass er beziehungsweise die Unternehmensgruppe Leitner vor Gericht ziehen wird. Am Verwaltungsgericht in Bozen legte man Rekurs gegen die Gemeinde Sterzing beziehungsweise gegen die Ablehnung der Ansuchen um eine Baugenehmigung für den Mitarbeiterparkplatz ein. “Die Ablehnung der Ansuchen seitens der Gemeinde Sterzing führte im Unternehmen zu großer Unsicherheit und stellte die Zukunft des Standortes in Sterzing in Frage”, heißt es aus dem Unternehmen.

Doch seit kurzem schallen ganz andere Töne aus dem Betrieb, der sich der größte private Arbeitgeber des Wipptales nennen darf. Der Sterzinger Standort soll erweitert werden, “große Neuinvestitionen” im Gewerbegebiet “Leitner-Prinoth” sind bereits für das laufende Jahr geplant. Anfang Februar wurde eine entsprechende Vereinbarung mit dem Land Südtirol unterzeichnet, die dem Unternehmen die Standorterweiterung erleichtern soll. Anton Seeber lobte “die Effizienz und Schnelligkeit, mit der das Land auf die Bedürfnisse der Unternehmensgruppe reagiert hat” und zeigte sich zufrieden, dass der Standort in Sterzing nun nicht nur gesichert, “sondern sogar ausgebaut” werden könne. Aus diesem Grund hat die Leitner-Führung nun beschlossen, den Rekurs, der gegen die Ablehnung des Betriebsparkplatzes in Unterackern gegen die Gemeinde Sterzing am Verwaltungsgericht behängt, zurückzuziehen. Das teilte die Unternehmensgruppe am Donnerstag Mittag mit.