Cronaca | Entwicklungen

Null Intensivpatienten, badanti am Zug

Die Covid-Intensivstation in Bozen ist leer. Pflege- und Haushaltshilfen erhalten Vorrang bei PCR-Tests, um ihre Tätigkeit wieder aufnehmen zu können.
Corona Test
Foto: upi

Wie der Sanitätsbetrieb am Freitag bekannt gibt, hat der letzte Corona-Patient die Covid-Intensivstation in Bozen mittlerweile verlassen. Am Donnerstag wurde die Person – nach zweimaligem Test mit negativem Ergebnis – auf die Normalstation verlegt, wo sich insgesamt noch 5 Patienten befinden. Auch im Ausland sind keine Südtiroler Intensivpatienten mehr untergebracht.

Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Personen in den Südtiroler Krankenhäusern Verstorbenen beträgt weiterhin 175. Die Südtiroler Seniorenwohnheime verzeichnen weitere 117 Tote. Die Gesamtzahl der Verstorbenen bleibt demnach bei 292. 214 Personen befinden sich momentan noch in amtlich verordneter Quarantäne.

Seit Ende Februar wurden südtirolweit insgesamt 2.642 Personen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Dabei wurden insgesamt 85.938 Abstriche untersucht, die von 42.017 Personen stammten. Nach den Tourismus-Mitarbeitern sollen nun die Hauspflegekräfte verstärkt und vorrangig PCR-Tests, also Nasen-Rachen-Abstrichen, unterzogen werden, damit sie ihre Tätigkeit in größtmöglicher Sicherheit wieder aufnehmen können.

“Familienangehörige haben in der Zeit des Lockdown über viele Wochen meist selbst Pflegedienste für ihre Lieben übernommen und sind dabei an ihre Grenzen gestoßen. Um sie zu entlasten, muss es nun möglich sein, wieder auf die Dienste einer badante zurückgreifen zu können”, meint Soziallandesrätin Waltraud Deeg. Sie berichtet: “Nach dem zwischenzeitlichen Nachfragestopp nach privaten Pflege- und Haushaltshilfen, so genannten badanti, gibt es seit einiger Zeit wieder einen erhöhten Bedarf nach Unterstützung in der privaten Pflege. Zur Sicherheit aller Beteiligten wird dabei ein negativer PCR-Test empfohlen, um den Dienst in den vier Wänden einer pflegebedürftigen Person antreten zu können.”

Damit dieses Angebot genutzt werden kann, muss die interessierte Pflege- und Haushaltshilfe sich bei ihrem Allgemeinmediziner oder bei einer der sieben Genossenschaften bzw. Vereine, die badanti vermitteln, melden. Diese merken dann den Test über einen Ansprechpartner im Südtiroler Sanitätsbetrieb vor. Neben den Allgemeinmedizinern und den Anlaufstellen wurden auch die Sozialsprengel bereits von den zuständigen Landesämtern über diese Möglichkeit informiert. “Es geht darum, dass sowohl die Pflegehilfen, aber auch die Pflegebedürftigen und ihre Familien Sicherheit bezüglich des Gesundheitsstatus haben und somit die Arbeit wie gewohnt aufgenommen werden kann”, betont Landesrätin Deeg.