Società | Alkoholverbot

Alkohlfreies Innsbruck

In Innsbrucks Innenstadt gibt es bald ein weiteres Alkohol-Verbot. Der Stadtsenat hat mit knapper Mehrheit entschieden.

Am Hauptbahnhof in Innsbruck gilt schon seit 2008: Kein Bier, kein Wein, nichts Hochprozentiges. Dies soll nun auch auf die Innenstadt ausgedehnt werden. Am Mittwoch, 11. Juni, stimmte der Innsbrucker Stadtsenat ab. Die Mehrheit war denkbar knapp. 4:3 Stimmen für die Ausdehnung des Alk-Verbots entlang der Fußgängerzone in der Maria-Theresien-Straße, des Busterminals am Innrain und auf dem Bozner Platz. Die Bürgermeisterliste „Für Innsbruck“ und die ÖVP waren dafür, SPÖ und Grüne dagegen.

Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) hatte das Alkoholverbot im Vorfeld als "kein Koalitionsthema" bezeichnet. Man könne sich ja trotzdem auf den Plätzen aufhalten. Warum dabei immer Alkohol im Spiel sein müsse, verstehe sie nicht, hatte die Bürgermeisterin argumentiert. Mehr lesen Sie auf kurier.at.

Trotz dieses knappen Ergebnisses dürfte den Befürwortern im Gemeinderat eine komfortable Mehrheit von zumindest 24 Stimmen (FI, ÖVP, FPÖ, Federspiel, Seniorenbund) sicher sein. Dem stehen 14 Mandatare von Grün und Rot gegenüber. Schreibt die Tiroler Tageszeitung.

Eine hitzige Diskussion dazu wird am heutigen Donnerstag, 12. Juni, dennoch erwartet. Denn der vorliegende Verordnungsentwurf legt unter anderem auch die Höhe der Strafen bei Missachtung fest: 2000 Euro wenn Alkohol konsumiert wird.

Das Picknick am 8. Juni entlang der Maria-Theresien Straße blieb ohne Wirkung. Durchgreifen ist in Tirol angesagt.

Zwei Stunden lang dauert das von Gegnern des geplanten Alkoholverbots in der Innenstadt organisierte Massenpicknick. Rund 200 Menschen sind dem Aufruf gefolgt und demonstrieren friedlich, wie Innenstadt zum Lebensraum für alle werden könne. Kabarettist Markus Koschuh hatte die Aktion organisiert, seine Initiative „Innsbruck: für Lösungen – gegen Verbote“ damit ein „ganz besonderes Zeichen“ gesetzt, wie er meint.

SPÖ und Grüne schütteln den Kopf über diese Verbotspolitik und wollen einen Antrag stellen. Auf gleiches Recht für alle, oder wie es SP-Ersatz-Gemeinderat Marko Miloradovic beschreibt: „Auch beim Buffet vor dem Sitzungssaal darf kein Alkohol mehr ausgeschenkt wird."