Die Pinzoner Egger
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Von Neumarkt nach Pinzon

Auf die Weinterrassen des Blauburgunders.

Von Neumarkt im Etschtal aus führt diese Rundwanderung zu den Weinterrassen von Mazon und Pinzon. Leichte Wege und Steige bringen uns durch schönsten Laubwald und Weinlandschaft mit stattlichen Weinhöfen, an einer Burgruine vorbei und wieder nach Neumarkt zurück. Jetzt im Frühjahr ist es eine gute Wanderzeit, wir erleben die Natur in ihrer ganzen Pracht mit dem zarten Grün des Waldes und der Reben, die Kirschblüte und einige besondere Wildblumen.

 

Wir starten in Neumarkt, am Dorfplatz und gehen durch die Fleimstalerstraße zum Dorf hinaus, auf die Berge zu. Nach wenigen Gehminuten biegt zur Rechten ein Gässchen mit dem Weg Nr. 8 ab. ab, dieser geht zwischen den Häusern und später durch Weinberge durch, taucht in den Laubwald eine und führt in südöstlicher Richtung stramm bergauf. Sobald wir die Höhe der Geländeterrasse mit den Weinbergen von Mazon erreicht haben, dreht der Weg und führt uns zum freistehenden St. Michael Kirchlein, das über die ausgedehnten Weinberge zu wachen scheint. Das Kirchlein, dessen ältesten Teile aus dem 11. Jh. stammen, birgt an der Außenseite alte Fresken. Bei den Weinhöfen von Mazon biegen wir rechts ab, dabei nehmen wir nicht das asphaltierte Sträßchen bergauf, sondern den ebenen Kiesweg durch die Weinberge. Der Weg bringt uns zur mächtigen Burgruine Caldiff, die vom Waldrand herüberwinkt. Hinter der Burg verläuft ein Waldsteig bergab zu einem Bach, im Talgrund umgehen wir einen Bauernhof und steigen am Gegenhang durch submediterranen Buschwald kurz aufwärts zu Pferde- und Viehweiden, Pinzoner Egger genannt. In leichtem Auf- und Ab wandern wir an Trockenmauern vorbei und zuletzt durch schönste Weinberge ins malerische Dörfchen Pinzon, dessen spitzer gotischer Turm uns begrüßt. Neben der Kirche lädt der Pinzoner Keller, eine stimmungsvolle Winebar und Restaurant zu einer ersten Pause ein. Nun treten wir den Rückweg an, es geht am Dorfbrunnen vorbei, durch die Dorfgassen von Pinzon bergab und bei den letzten Häusern links (Wegweiser Neumarkt) durch Weinberge, ein Waldstück und durch Wiesen und Apfelbäume zur Autostraße nach Neumarkt. Beim Gasthof Rauscher in der Vill überqueren wir die Straße und den Bach, parallel zur Autostraße und im letzten Teil am Gehsteig wandernd, treffen wir in Neumarkt ein.

 

Die Kirche und der Klocker-Altar in Pinzon

 

Um den stimmungsvollen Dorfplatz von Pinzon scharen sich alte Bauernhäuser und die Kirche mit dem berühmten gotischen Flügelaltar von Hans Klocker. Klocker war im späten 15. Jh. mit seiner Werkstatt in ganz Tirol tätig und ein gefragter Altarbauer und Bildschnitzer. Der Pinzoner Altar gilt als einer der fünf schönsten Flügelaltäre Tirols und kann nach telefonischer Voranmeldung besichtigt werden (Info wegen Öffnungszeiten und Besichtigungen: Tel. 0471 820181).

 

Die Marktgemeinde Neumarkt

 

Neumarkt lohnt einen Besuch, es ist der kulturelle und wirtschaftliche Mittelpunkt im Südtiroler Unterland und blickt auf eine große Vergangenheit zurück. Mit der malerischen Laubengasse, den jahrhundertealten Mauern stattlicher Bürger- und Adelshäuser mit überraschend weitläufigen und architektonisch interessanten Innenhöfen strahlt es fast städtischen Charakter aus. Gemütliche Cafés und Restaurants mit Tischen auf dem verkehrsberuhigten Corso laden zur Muße ein.

 

Einkehr

 

Pinzoner Keller

Gastgarten und ebenerdige Lokale in alten Gewölben, gepflegte, pfiffige Küche, St. Stephan Platz 3, Fraktion Pinzon - 39040 Montan, Tel. 0471 813552, www.pinzonerkeller.com Mo, Di, Mi Ruhetag. Tipp: anrufen, da wegen Hochzeiten und anderen Events oft ausgebucht!

 

Länge: 5,5 km

Gehzeit: 2 h 

Höhenmeter: 260

 

INFOS

Start: Neumarkt, Rathausring, am Beginn der Feimstaler Straße

Parkplatz am Südrand von Neumarkt, Nikolausring