Società | Green Pass

Der Jugend willen

Der Südtiroler Landtag greift in einer Pressemitteilung die alarmierenden Daten zum Wohlbefinden der Jugend auf und fordert rasches Handeln.
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Die Forderung nach kostenlosen Covid-Tests für Minderjährige wird immer lauter. Wie aus einer Pressemitteilung des Südtiroler Landtags hervorgeht, stehen die Kinder- und Jugendanwaltschaft, der Südtiroler Jugendring (SJR), die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) und das netz | Offene Jugendarbeit nun diesbezüglich mit Landesrat Philipp Achammer im Gespräch. 

Die Daten der Società Italiana di Pediatria (SIP) bezeugen zwischen März 2020 und März 2021 einen Anstieg von 84 Prozent im Bezug auf die Erste Hilfe Zugänge von Minderjährigen wegen neuro-psychiatrischer Probleme. Auch in Südtirol sprechen Fachpersonen von einer Zunahme an psychischen Störungen, wie Angststörungen, Depressionen, Essstörungen und selbstverletzendem Verhalten. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft hat die Rückmeldung erhalten, dass nicht nur die Belastungen der Kinder und Jugendlichen gestiegen sind, sondern die Anfragen bei den psychologischen Diensten und Fachambulanzen für psychosoziale Gesundheit im Kindes- und Jugendalter stark zugenommen haben und sich dementsprechend auch die Wartezeiten für die psychologische oder psychotherapeutische Begleitung erhöht haben. Dies gilt insbesondere in jenen Fällen, welche nicht als Priorität eingestuft werden, also Fälle, in denen keine Gefahr von Suizidalität oder Psychose vorliegt.

"Gerade deswegen sind soziale Kontakte und ein Stück mehr an Normalität für die Kinder und Jugendlichen so wichtig", heißt es in der Pressemitteliung. "Minderjährige können dabei aber nicht selbst entscheiden, ob sie geimpft werden wollen oder nicht – das obliegt ihren Erziehungsberechtigten. Kostenpflichtige Tests stellen nun insbesondere einkommensschwache Familien vor große Herausforderungen. Auch für Familien mit mehreren Kindern kommt durch diese eine nicht unerhebliche Mehrbelastung zusammen, das dazu führt, dass Freizeittätigkeiten für Kinder und Jugendliche gestrichen werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, möglichst viele und günstige Testmöglichkeiten für Minderjährige zu gewährleisten."

Eine Möglichkeit sei die Anerkennung der Nasenflügeltests für Minderjährige an den Schulen für den Greenpass. Diese müssten jedoch von sanitärem Personal bzw. Freiwilligen durchgeführt werden, so die Pressemitteilung. Mit dieser Aussage greift der Landtag die langwierige Diskussion zur Gültigkeit der Nasenflügeltests wieder auf. Als Alternative schlägt der Landtag eine Ausweitung der PCR-Speicheltests vor, die bei einem Teil der Schülerinnen und Schüler bereits im Rahmen des gesamtstaatlichen Monitorings in den Bildungseinrichtungen durchgeführt werden.

Außerdem sei es jedenfalls in Hinblick auf den sicherlich großen Ansturm auf die Teststraßen notwendig, in jedem Testzentrum täglich eine Zeitspanne festzulegen, wo nur Minderjährige gratis getestet werden können, damit diese auch bei einem etwaigen Engpass effektiv sicher gehen können, zum notwendigen Test für den Erhalt des Grünen Passes zu kommen.