Schönste Aussicht unter Palmen und Olivenbäumen
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Zum Oberbrunn am Tschermser Waalweg

Herrliche Ausblicke über das Etschtal, das sich im Frühjahr mit blühenden Obstbäumen und im neuen grünen Kleid von Wald und Wiesen von seiner besten Seite zeigt.

Frühling, das ist die beste Zeit für einen einfachen Spaziergang am Tschermser Waalweg. Nach moderatem Anstieg zur Waaltrasse beschert uns die kurze Wanderung einen angenehm ebenen Weg am Berghang entlang zu einem einfachen Buschenschank bei einem Wein- und Obstbauern bei herrlichen Ausblicken über das Etschtal, das sich im Frühjahr mit blühenden Obstbäumen und im neuen grünen Kleid von Wald und Wiesen von seiner besten Seite zeigt. Der Tschermser Waal ist der südliche Teil des mit knapp 12 Kilometern Länge längsten seiner Art in Südtirol. Er beginnt an der Etschbrücke bei Töll in der Gemeinde Partschins und verläuft nahezu eben durch Wälder, Obst- und Weingärten oberhalb der Dörfer Forst, Marling und Tscherms und endet in Lana.

Zum Wegverlauf

Wir starten in Tscherms, am Dorfplatz und folgenden den Wegweiser Lebenberg, Waalweg Nr. 33A durch Obstfelder in steter Steigung, beim Lebenbergerbach bleiben wir links und gehen am Bachgraben kurz bergauf bis zum Einstieg  des Waalweges. Der führt um den mit Reben sorgfältig bepflanzten Moränenhügel herum, auf dem das stolze Schloss thront. Der Begleitsteig des Waales geht nun in ebener Hangquerung südwärts oberhalb von Tscherms auf Lana zu, am Weg liegt das Gasthaus Leitenschenke, dann taucht er in ein Wäldchen ein, geht um einen Felsriegel und  stößt auf eine vom Tal herauf führende Asphaltstraße, bei dieser Kreuzung endet der Waal. Wir folgen dem Wegweiser für zwei Gehminuten zum Oberbrunnhof, unserem Einkehrziel. Nach der Rast im Garten mit überwältigendem Ausblick über Lana und das Etschtal gehen wir über die Raffeingasse nach Lana, wo unser Ausflug am Kreisverkehr beim Busbahnhof endet. Im 15-Minutentakt fährt der Meraner Stadtbus ab und bringt uns nach Tscherms zurück.

 

Interessantes am Weg: Schloss Lebenberg

Das gut erhaltene und noch heute bewohnte Schloss Lebenberg stammt aus dem 13. Jh., die Herren von Lebenberg waren Ministeriale der Grafen von Tirol, dann gelangte die Burg an die Herren Fuchs von Fuchsberg. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel gehört das Schloss heute der Familie van Rossem und ist zwischen April und Oktober im Rahmen von Führungen öffentlich zugänglich. Auskünfte unter Tel. 320 4018511.

 

Einkehrtipp

Der Oberbrunn ist ein Bauernhof in der schönsten Sonnenlage am Hang zwischen Tscherms und Lana. Wo kann man schon zwischen Palmen und Olivenhainen sitzen und die Aussicht und den Eigenbauwein genießen? Seine Wurzeln reichen weit zurück, bereits 1369 wurde er erstmals urkundlich erwähnt. Die Gewölbe stammen aus romanischer Zeit, die Giebelkonstruktion aus 1701, an der Außenfront sind Fresken aus der Barockzeit mit der Darstellung von Maria, Antonius, Sebastian und Rochus. Oswald Verdorfer, der leutselige Bauer, weiß viel zu erzählen, seine Frau Friederike (Frieda) sorgt für die gute, einfache Kost: Knödel (am Sonntag Knödeltris), Pellkartoffel mit Butter und Gorgonzola, Spiegeleier mit Speck, Omeletten und Schmarrn, Apfelstrudel, Jausenteller mit Käse, Speck und Kaminwurzen. Wein –Lagrein, Chardonnay und Vernatsch sind hausgemacht, ebenso der Apfelsaft.

Buschenschank Oberbrunn,
Raffeingasse 7, Lana,
Tel. 0473 564252.
Öffnungszeiten: 2 Wochen vor Ostern bis Mitte Juni, im Hochsommer geschlossen, dann wieder von Mitte August bis Allerheiligen.
 

Info: Beste Zeit zur Obstbaumblüte oder im Spätsommer und Herbst zur Erntezeit. Für Kinder sehr gut geeignet.

Start: Im Dorfzentrum von Tscherms

Gehzeit insgesamt: 1 h 30 min, 160 m Aufstieg, Länge: 4,4 km

Anfahrt + Parkplatz: Von Meran-Bahnhof verkehrt der städtische Meraner Bus nach Tscherms und Lana im 15-Minuten-Takt. Parkplatz im Ort.