Società | Petition

Freier Zugang zum Kalterer See

Sommerliche Online-Petition von Abteilungsdirektor Antonio Lampis: Er sammelt Unterschriften für einen öffentlichen Zugang zu den Militärarealen am Kalterer See.

Das Thermometer steigt, das kühle Nass lockt. Die beste Zeit für eine Online-Petition, mit der ein langanhaltendes Ärgernis beseitigt werden soll: die Besetzung von Uferabschnitten des Kalterer Sees durch das Militär. „Per l’apertura delle aree militari (inutili) al lago di Caldaro“, so die Forderung, für die auf der Plattform „change.org“ Unterschriften gesammelt werden. Initiator ist niemand geringer als der Direktor der Abteilung für italienische Kultur Antonio Lampis.

Ein deklarierter Liebhaber des Kalterer Sees, der nicht einfach hinnehmen will, dass zwei wunderbare Ecken des Sees von halbaufgelassenen Militäralrealen besetzt und somit der Öffentlichkeit vorenthalten werden, wie er dem Corriere dell’Alto Adige erklärte. Umso schlimmer wiegt dies an einem See, zum dem die Bevölkerung nur gegen Bezahlung Zutritt erhält. Dies geht auch aus den Kommentaren der bislang 37 UnterstützerInnen der Petition hervor: „Ich würde es ‚nett’ finden, wenn man auch in Kaltern das gesetzlich vorgeschriebene Verhältnis zwischen öffentlich zugänglichen und zu zahlenden Stränden respektieren würde“, heißt es dort etwa. Viel zu oft würde den BürgerInnen im Land das Recht vorenthalten, öffentlichen Raum zu nutzen – und im Fall des Kalterer Sees Hoteliers überlassen, die nicht einmal dafür Sorge tragen, den See und die Ufer sauber zu halten, wie beanstandet wird.

Zumindest unter den LokalpolitikerInnen findet der Abteilungsdirektor nur Verbündete. Kalterns Bürgermeisterin Getrud Benin wartet schon lange darauf, dass die Militärareale an die Provinz übergehen, und die Gemeinde deren Verwaltung übernehmen kann. Eine Option, die bereits mit Altlandeshauptmann Luis Durnwalder angedacht wurde. Doch in den vergangen Jahren steht alles still  - selbst die Militärbewegungen, wie der Pfattner Bürgermeister Alessandro Beati dem Corriere erklärt. „Vor einigen Jahren haben mir die Verantwortlichen des Militärs erklärt, dass sie die Areale für Übungen brauchen, doch entlang des Seeufers habe ich in all den Jahren nie irgendeine Bewegung gesehen.“

Profitiert hat davon zumindest die Natur, betont Grünen-Sprecherin Brigitte Foppa. Denn dank Nicht-Nutzung durch den Menschen wäre diese in den betroffenen Abschnitten noch weitgehend intakt geblieben und würde Pflanzen- und Tierarten Raum bieten, der anderswo abhanden gekommen sei. Die grüne Politikerin setzt sich deshalb für eine behutsame Nutzung des Areals ein – mit Abschnitten für Badegäste, aber auch für die Natur. Noch sind solche Pläne aber wohl noch in den Bereich der Wunschvorstellungen einzureihen. Doch jede/r hat nun die Möglichkeit, sie mit einer Unterschrift ein Quentchen realer werden zu lassen.