Die Ausstellung Ask Me Twice in der Galerie GefängnisLeCarceri von Ingeborg Kofler aus Klagenfurt und Annemarie Laner aus Mühlen in Taufers, konfrontiert anhand einer Auswahl jüngster Objekte, Installationen, Hinterglasbilder und Zeichnungen, sowie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zweier künstlerischer Entwicklungen.

Die Kunst von Ingeborg Kofler zeigt Zeichnungen auf Holztafeln, „die in ihren Ausdrucksweisen zwischen diffusem Anklang und verdichteter Struktur pendeln.“ Vor allem Format, Proportion und Oberflächenbeschaffenheit des Materials sind für sie „von zentraler Bedeutung“.

Annemarie Laner hat für den Ort Raumsituationen und Instal­lationen entworfen, „die Themen wie Freiheit, Warten, Wahrheit, Erinnerung narrativ umkreisen.“ Mit der Arbeit Kammerflimmern greift Laner im Eingangsbereich das inhaltlich wiederkehrende Motiv der Kammer auf und überschreitet die klaustrophobische Enge mit einer humorvollen, anarchisch-schillernden Lustg­lanz-Geste.
In der Zellenarbeit Remembering Other Days gerät eine schuppenartige Häufung von Zeichnungen zum Erinnerungsstrom und zur überbordenden Gebärde.
In diesen Zeichnungen aus unterschiedlichen Jahren vermischt die Künstlerin „Bildhaftes und Skripturales, Gegenständliches und Abstraktes, Akribisches und Gestisches, Idee und Gebärde“ zu einer Häufung von Notierungen und einem Strom von Zeichen.

Eine Häufung von schwarzen Semmeln hat Annemarie Laner im ersten Stock installiert. Sie erklimmen, wie eine Schar von Ameisen die Gefängniswand und wandern Richtung Fenster. Auf ihrem Ausweg bleiben sie aber gefangen.

Im Raum darüber lädt die Installation „Schöne Aussichten“ zum Verweilen. Auf dem Tisch warten humorvolle Krähen, sie stehen für „Ängste und Visionen“ und „Zitieren das Fremdsein in der Welt, die Nachtseiten der menschlichen Seele“.