Società | Menschen

Ein Team mit Herzblut & Erfahrung

Wer sind eigentlich die Menschen, die das Haus der Solidarität betreiben? Eine kurze Vorstellung.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale del partner e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
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Foto: Haus der Solidarität

Artikel von Jenny Cazzola

Alexander Nitz

Alexander Nitz ist Gründungsmitglied und Teil der Hausleitung. Hier stellt er sich in eigenen Worten vor:

Name: Alexander Nitz

Im HdS kümmere ich mich um: Immer weniger, weil meine Kolleginnen immer mehr tun(Emojis not available). Ich bin Sekretär des HdS, insofern als ich mich um Finanzen, Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Personal kümmere. Und ich bin das Versuchskaninchen, insofern als ich für neue Projekte zuständig bin.

Das hat mich ins HdS geführt: Das schlechte Gewissen, dass mir Luzi Lintner (ehemalige Mitarbeiterin von OEW, Missio und Caritas) einredete, wenn ich die Anfrage des HdS-Vorstands ablehne, 8h im HdS zu arbeiten.

An meinem Job liebe ich, dass ich frei bin, Ideen umzusetzen, damit auch zu scheitern, und wieder neu anzufangen. Und mit Menschen aus inzwischen über 80 Ländern zu tun zu haben.

Manchmal frustriert mich, dass wir auf individueller Ebene kleine, aber gute Fortschritte machen, auf systemisch-struktureller Ebene uns dagegen die Zähne ausbeißen. 

Solidarität ist für mich: Ein schwer erklärbarer Begriff, der es mir nicht leicht macht. Die Erwartung an uns HdS-MitarbeiterInnen stets und immer solidarisch zu sein, setzt mich unter Druck. Der Vorwurf verschiedener Menschen „Und sowas nennt sich Haus der Solidarität“, ist ein Totschlagargument. Besser gefiele mir „Haus der Freude“(Emojis not available)

Wann immer ich Kinder im Haus erlebe, die in schwierigsten Umständen aufwachsen. Auch Angriffe von außen, sofern sie ungerechtfertigt sind, und wir keine Chance haben, uns zu erklären, tun mir weh.

 

Ich wünsche mir, dass mehr Menschen verstehen, dass wir keine Gutmenschen sind, die alles besser zu wissen glauben. Wir haben unsere Ansichten, und, ja, auch unsere Erfahrungen. Aber wir machen auch dauernd Fehler und wissen ganz viel nicht. Warum unterstellt man uns das trotzdem dauernd?

Für die Zukunft wünsche ich mir: Dass die Politik endlich aufwacht und das alles überragende Problem unserer Zeit angeht: die Klimakatastrophe. Die Krisen – Corona und jetzt Ukraine-Flüchtlingsdrama – zeigen, dass die Politik handeln kann, wenn sie will. Was hindert sie nun daran, wo wir schon mitten drinnen sind?

Mein schwerstes Erlebnis im HdS war: Wann immer ich Kinder im Haus erlebe, die in schwierigsten Umständen aufwachsen. Auch Angriffe von außen, sofern sie ungerechtfertigt sind, und wir keine Chance haben, uns zu erklären, tun mir weh.

Mein bestes Erlebnis im HdS war: Jedes Mal, wenn ein Gast einen Schritt macht, den wir ihm nicht zutrauen, z.B. letzte Woche ein als besonders vulnerabel angesehener Mann vereitelt einen Streit. Niemand hätte ihm das zugetraut. Und natürlich die Nachricht vor sieben Jahren, dass wir die drei oberen Stockwerke des Jakob-Steiner-Hauses bekommen, und somit acht Jahre Existenzkrise beendet wurden. Mir fallen auch die Auszeichnungen ein, der Moment als wir die Spendenmarke von 800.000 Euro für den Umbau geknackt haben und die Reportagen über das HdS in der „Süddeutschen Zeitung“ und der „Zeit“.

Camilla Moroder

Camilla Moroder hingegen ist das jüngste Mitglied der Hausleitung. Sie hat 2019 ihren Abschluss in Sozialer Arbeit in Brixen gemacht und kam über ein Praktikum ins HdS.

Name: Camilla Moroder

Im HdS kümmere ich mich um: Den Bereich Sozialarbeit, die Begleitung der Praktikant*innen und um die Begleitung des Projektes „REX – Material und Dinge“.

Das hat mich ins HdS geführt: Ich habe für die Uni ein Praktikum beim HdS machen dürfen und war begeistert von dem Projekt. Zum Glück war dann eine Stelle frei, die ich übernommen habe.

An meinem Job liebe ich, dass ganz viel Freiheit für Selbstverwirklichung da ist.

Manchmal frustriert mich, dass es so viel zu tun gibt und die Zeit viel zu schnell verfliegt.

Solidarität ist für mich: Mit Einfühlungsvermögen auf andere zu schauen und sich für ein Miteinander einzusetzen.

Ich wünsche mir, dass mehr Menschen verstehen, dass wir am Ende alle gleich und unterschiedlich zugleich sind, egal welchen Namen, welche Hautfarbe, welche Herkunft und so weiter: wir sind alle nur Menschen.

Für die Zukunft wünsche ich mir: Soziale Gerechtigkeit und mehr Bewusstsein Über die globalen Auswirkungen unserer Handlungen.

Mein schwerstes Erlebnis im HdS war: Meinen eigenen Erwartungen gerecht zu werden.

Mein bestes Erlebnis im HdS war: Die vielen kleinen Momente, in denen ein Vertrauensverhältnis mit den Gästen entstehen konnte, in denen wir gemeinsam gelacht haben oder eine Lösung für ein Problem finden konnten.

Alessandra Degli Esposti

Alessandra Degli Esposti ist das einzige Mitglied italienischer Muttersprache der Hausleitung. Sie hat in Triest Übersetzung studiert und dann mehrere Jahre lang in der Flüchtlingshilfe in Italien und Deutschland, sowie als Freiwillige in Indien und Spanien gearbeitet.

Nome: Alessandra Degli Esposti

Alla Casa della Solidarietà mi occupo di: Gestione della casa, lavoro sociale e nuovi progetti abitativi.

Cosa mi ha portato alla CdS: Sapevo che la CdS era impegnata in numerose attività e progetti, mi piaceva l´idea di un´organizzazione dalla mentalità aperta, vivace e per tanti aspetti lontana da uno stampo tradizionale.

Del mio lavoro amo soprattutto il fatto che: Ogni giorno sia diverso dall´altro, senza una routine prestabilita.

Mi auguro una riforma al sistema d´asilo che garantisca un´accoglienza dignitosa a tutti*e, una società che si basi meno sulle apparenze e vada maggiormente in profondità.

A volte sono frustrata perché i migliori intenti vengono travisati e interpretati con sfiducia.

Solidarietà significa per me: Sostenere tutti*e coloro che si trovano in situazioni difficili a prescindere dal paese di provenienza, dalla cultura, dalla religione, dal proprio trascorso, superando le proprie paure e i pregiudizi.

Spero che sempre più persone capiscano che: Guardare dall´alto al basso è controproducente.

Per il futuro mi auguro: Una riforma al sistema d´asilo che garantisca un´accoglienza dignitosa a tutti*e, una società che si basi meno sulle apparenze e vada maggiormente in profondità.

L´esperienza più difficile alla CdS è stata: Novembre 2020, il periodo in cui 3/4 degli*delle ospiti sono risultati*e positivi al Covid e sono stati trasferiti*e in una struttura a Colle Isarco per trascorrere la quarantena. Alla CdS non era possibile garantire l´isolamento, essendo gli spazi in condivisione. È stato estremamente difficile fare comprendere la necessità della quarantena, dato che molti*e mettevano in dubbio l´esistenza della malattia. Purtroppo, in seguito a questo periodo, alcune relazioni di fiducia instaurate con gli*le ospiti sono venute meno.

L´esperienza più bella alla CdS è stata: Il percorso di un anno con un ospite che presentava varie problematiche, era completamente sfiduciato e scettico nei confronti dei servizi e del sistema e portava con sé un altissimo potenziale di conflitto. Alla fine, grazie a un ottimo lavoro di squadra, siamo riuscite a fare sì che l´ospite acquisisse una certa stabilità e non si verificassero conflitti rilevanti all´interno della casa.

Anne Volgger

Anne Volgger nutzt ihre große Erfahrung im HdS, denn sie hat vorher schon zwei Flüchtlingshäuser geleitet und an verschiedenen Sensibilisierungsprojekten mitgewirkt.

Name: Anne Volgger

Im HdS kümmere ich mich mit meinen Kolleginnen vor allem um die Begleitung der Gäste und Allem was täglich in einem Haus wie dem Hds anfällt; und seit kurzem um unser neues Wohnprojekt.

Das hat mich ins HdS geführt: Die Neugierde auf ein „etwas anderes“ Konzept

An meinem Job liebe ich: die Vielfalt.

Manchmal frustriert mich: diese weitverbreitete Gleichgültigkeit.

Solidarität ist für mich: Eine der Grundlagen einer Gesellschaft bzw. sollte es sein.

Ich wünsche mir, dass mehr Menschen verstehen, dass Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten, Diskriminierungen und Rassismus auch immer etwas mit ihnen/uns zu tun haben, auch wenn sie weit weg erscheinen.

Für die Zukunft wünsche ich mir eine Revolution.

Mein schwerstes Erlebnis im HdS war eine weitreichende Entscheidung, die ein Gast für sich getroffen hatte und das Akzeptieren dieser Entscheidung.

Meine besten Erlebnisse im HdS sind immer dann, wenn ein Gast ein Ziel oder Teilziel erreicht. Das kann ein Arbeitsvertrag sein, das Finden einer Wohnung, das Wiedersehen mit der Familie oder ein weiterer Schritt in Richtung Überwindung einer Abhängigkeit.

Lou Varesco

Auch Lou Varesco hat Erfahrung mit Flüchtenden. Denn sie hat in Wien Bildungswissenschaften studiert und anschließend in Flüchtlingsheimen mit Männern und Familien gearbeitet.

Name: Lou Varesco

Im HdS kümmere ich mich um: Hausleitung und Sozialarbeit

Das hat mich ins HdS geführt: Nach einigen Jahren in diversen Flüchtlingseinrichtungen, habe ich das HdS als wichtigen nächsten Schritt gesehen. Hier finden Menschen mit verschiedensten Hintergründen eine Unterkunft und wir können das Haus mitgestalten.

An meinem Job liebe ich, dass wir immer wieder neue Gäste im Haus willkommen heißen können und wir von jedem etwas lernen.

Manchmal frustriert mich, dass gewissen Gäste einfach weniger Chancen bekommen.

Solidarität ist für mich: Begegnung auf Augenhöhe

Ich wünsche mir, dass mehr Menschen verstehen, dass jeder Mensch eine Geschichte mitbringt, die es wert ist kennenzulernen.

Für die Zukunft wünsche ich mir: dass wir unseren Gästen mehr individuelles Wohnen anbieten können.

Mein schwerstes Erlebnis im HdS war: Wenn wir entscheiden müssen, dass jemand sofort das Haus verlassen muss.

Mein bestes Erlebnis im HdS war: Momente wo wir schnelle Hilfe leisten können.