Politica | Mobilität

Ins Zentrum gerückt

Die Seilbahn Bozen-Jenesien soll neu gebaut und bis zur Talferbrücke verlängert werden. In 5 Jahren könnte das Projekt realisiert sein. Kosten: 25 Millionen Euro.

“Es ist bekannt, dass die Bahn überholungsbedürftig und nie wirtschaftlich betrieben worden ist.” Landeshauptmann Arno Kompatscher spricht von der Seilbahn Jenesien. Deren Erneuerung stand am Dienstag auf der Tagesordnung der letzten Sitzung der Landesregierung für 2015. Nicht leicht erreichbar, weil zu weit vom Bozner Stadtzentrum entfernt, stellt die Jenesiener Seilbahn keine wirklich attraktive Mobilitätslösung dar. Aus diesem Grund soll ein komplett neues Konzept her. Die Landesregierung hat nun die technischen Eigenschaften dafür genehmigt.

Vorgesehen ist eine Anbindung direkt von der Talferbrücke aus. Dort soll auf der Grieser Seite die neue Talstation der Seilbahn nach Jenesien entstehen. Die heutige Talstation soll zur Mittelstation umfunktioniert werden und mit einer horizontalen Verbindung längs der Talfer mit der neuen Talstation verbunden werden. “Dadurch wird Jenesien im 10-Minuten-Takt vom Bozner Zentrum aus erreicht werden können”, erklärt Landeshauptmann Kompatscher. Wer an der Talfer künftig einsteigt, gelangt in drei Minuten zur derzeitigen Talstation. Dort wird umgestiegen und in weiteren sieben Minuten Jenesien erreicht. “Beide Seilstücke sind dabei synchron getaktet, damit es für die Fahrgäste keine Wartezeiten beim Umsteigen gibt”, führt Mobilitätslandesrat Florian Mussner aus.

Die Vision der Landesregierung:
Die neue Talstation auf der Grieser Seite neben der Talfer Brücke wird neben den Dienst- und Lagerräumen sowie den seilbahntechnischen Anlagen auch einen Infopoint und Geschäftsfläche beherbergen ebenso wie 100 überdachte Fahrradabstellplätze, interne Abstellplätze für Räder und e-Bikes (zugänglich mit Südtirol-Pass), einen Warteraum und drei sogenannte Kiss-and-Ride-Parkplätze. Von der Talstation verläuft die Pendelbahn auf einer Länge von 1601 Metern mit einer Kabine bis zur Mittelstation, wo es zusätzlich zu den Einrichtungen der Talstation auch Parkplätze und Aufladestationen für e-Autos gibt und von dort aus mit zwei Kabinen auf einer Länge von 2566 Metern bis zur Bergstation. Bei der Bergstation gibt es ebenfalls einen Infopoint und Geschäftsflächen sowie 50 überdachte Fahrradabstellplätze, interne Abstellplätze für Räder und e-Bikes (zugänglich mit Südtirol-Pass), einen Warteraum und 100 Parkplätze.

Insgesamt sollen rund 25,4 Millionen Euro in den Neubau der Jenesiener Seilbahn investiert werden. “Keine kleine Summe”, gesteht Kompatscher. Allerdings erwarte man sich einen kräftigen Anstieg der Fahrgäste. Derzeit nutzen rund 80.000 Personen pro Jahr die bestehende Seilbahn. Die neuen Kabinen sollen jeweils Platz für bis zu 45 Personen bieten und somit 270 Personen pro Stunde transportieren können. “Wir sind überzeugt, ein sehr benutzerfreundliches Konzept entwickelt zu haben und wenn es keine Probleme bei den raumordnerischen Voraussetzungen gibt, kann das Vorhaben innerhalb von fünf Jahren umgesetzt werden”, so der Landeshauptmann.

Nach der anfänglichen Millionen-Investition soll sich der Betrieb selbst tragen. “Somit gäbe es kein jährliches Defizit mehr, sondern nur die Anfangsinvestition. Aber wir erwarten uns, dass die Bahn in Zukunft wirtschaftlich geführt werden kann”, meint Kompatscher. Auch Landesrat Mussner ist zuversichtlich: “Mit der neuen Seilbahn Bozen-Jenesien bieten wir ein modernes, effizientes Transportmittel für viele Bürger, insbesondere  Pendler und Touristen.” Nun liegt der Ball bei den Institutionen der Gemeinde Bozen. Diese müssen das Projekt in den Bauleitplan eintragen und die weiteren Schritte Richtung Realisierung genehmigen.

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ohne mit Mar, 12/22/2015 - 18:11

25 Mio für eine schnellere Bahn nach Jenesien, bei 1700 Einwohnern. Eppan hat bald 10x soviel Einwohner, und mit Kaltern, Tramin, Kurtatsch, also all jenen, die über's Überetsch nach Bozen pendeln, bestimmt 15x soviel Einwohner wie das Bergdorf. Und Touristen kurven Stoßstange an Stoßstange auch mehr ins Überetsch als auf den Salten. 400-500 Mio wären alleine schon deshalb gerechtfertigt für moderne und umweltfreundliche Verkehrsverbindungen ins Überetsch. Aber das wollen der Kompkasperl und seine noch machthabende SVP-Bande einfach nicht kapieren. Dabei wären es eh nur ca. 8x soviel Mio wie nach Jenesien. http://www.dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org/ueberetscherbah…

Mar, 12/22/2015 - 18:11 Collegamento permanente
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Benno Kusstatscher Mar, 12/22/2015 - 19:13

Haut mich ja fast von den Socken, wenn man das tatsächlich auf die Reihe kriegen sollte. Bei der jetzigen Bahn muss man fast schon von mutwilliger Vernachlässigung sprechen. Wer erst um 9:00 in die Stadt muss, ist bestenfalls Tourist. Während der 3-stündigen Mittagssiesta steht/liegt alles still. Das letzte Bahndl fährt lange, bevor das Schwimmbad schließt. Nichts davon hat mit veralterter Technik zu tun. Wird sich das mit neuer Technik verbessern? Ein überdachter Fahrradstellplatz wär wohl auch billiger zu haben. Und wie schaut das Konzept oben aus? Wie kommt man ins Dorf? Wie auf den Saltn?

Mar, 12/22/2015 - 19:13 Collegamento permanente
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Massimo Mollica Mar, 12/22/2015 - 22:56

Premesso che l'idea non è male perché porta occupazione e opportunità, il problema è che stona con le reali esigenze di questa città,in primis la viabilità. E si ha così la sensazione che se ne freghino dei bolzanini. Domande tecniche a parte (soprattutto sulla stazione a valle nei pressi di ponte Talvera, che non si capisce cosa comporti) mi chiedo se non si possa modificare tale progetto cambiando la funivia in ovovia e sviluppare il percorso fin, per esempio al Twenty e oltre. Ricordo che Leitner è leader in questo settore in tutto il mondo. Così darebbe un reale beneficio per la città!

Mar, 12/22/2015 - 22:56 Collegamento permanente
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Michele De Luca Mer, 12/23/2015 - 16:29

Idea che dovrebbe risalire già all'ex assessore Widmann, qui si continua insomma con le "widmannate". Già il modo in cui è stato comunicato, senza un rendering o un disegno tecnico lascia davvero di stucco. Non lo hanno detto, ma con quella colata di cemento e di asfalto probabilmente raderanno al suolo Parco Petrarca o parte di questo, basta pensare a cosa sono gli impianti di risalita per capire che l'impatto visivo sarà pesantissimo vicino a Ponte Talvera. Per che cosa poi? Per servire i 3mila e rotti abitanti di San Genesio? Per evitare che i bolzanini piglino l'auto per andare a Jenesien? Ma per favore... e poi: 25 milioni di Euro, pubblici, of course, e qualche dubbio sorge.... Il lato ovest dei prati del Talvera è stato cementificato dagli impianti sportivi alcuni anni fa, ora ci mettono pure la funivia di certo con lo (scontato) beneplacito dei Bacini Montani che sono un ufficio provinciale, of course. Ce ne sarà da discutere in futuro.

Mer, 12/23/2015 - 16:29 Collegamento permanente
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Albert Hofer Mer, 12/23/2015 - 22:25

ein paar Gedanken:

Ja, 25 Millionen sind viel Geld. Für den "Metrobus" ins Überetsch, ein dicht besiedeltes Gebiet mit ganz anderen Pendlerbewegungen, spendiert man hingegen bloß 16 Millionen... Irgendwo gehen da objektive Prioritäten doch verloren. Wobei fairerweise erwähnt werden sollte, dass die Seilbahn nach Jenesien ja aus Altersgründen (so viel ich verstanden habe) erneuert werden muss (!) und somit eine Alternative zum Neubauprojekt in erster Linie mal die Stilllegung wäre. Auch nicht gut.

Grundsätzlich ist's natürlich schön, dass endlich mal in was anderes als Autostraßen kräftig investiert wird. Der Einwurf von Michele di Luca, Jenesien habe doch so wenig Einwohner, geht natürlich fehl. Es geht ja im Grunde bei dieser Seilbahn gar nicht um die Pendler. Oberbozen hat noch viel weniger Einwohner, und man bedenke, was durch die Rittner Seilbahn an Wertschöpfung generiert wird, gleichermaßen für die Stadt Bozen wie den gesamten Ritten. Schnelle, niedrigschwellige Verbindungen zwischen dem städtischen Raum und Naherholungsgebieten sind ein starke Attraktivitätssteigerung und ein (indirekt auch finanzieller) Gewinn für alle Beteiligten.

Was mich aber auch zugegebenermaßen beunruhigt, ist die geplante Trassenführung bis zur Talferbrücke. Erfahrungsgemäß ist ein Gang über die Talferbrücke mit Blick Richtung Norden zum Eingang des Sarntals ein Eindruck, der Bozen-Besucher wirklich von den Socken haut. Stadt, Grün, Fluss, Wiesen, Weinberge, Burgen, Gebirge... an dieser Stelle unvermuteter und vor allem unverbauter Blick auf südtiroleske Weiten, nachdem man die gedrängte Altstadt hinter sich gelassen hat. Mag man da wirklich rumbasteln? Ich glaube, der Impact einer Seilbahntrasse mit Talstation, Pylonen und Drahtseilen wäre schon enorm.

Mer, 12/23/2015 - 22:25 Collegamento permanente
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ohne mit Gio, 12/24/2015 - 10:53

In risposta a di Albert Hofer

Die Verlängerung der Nordkettenbahn ins Zentrum von Innsbruck war auch hart umkämpft, aus ästhetischen Gründen. Aber was gekonnt gemacht wird, passt ins Bild und stellt sicher einen Gewinn dar. Eine Verlängerung zur Talferbrücke muss deshalb nicht unbedingt stören. Es bleibt die Unverhältnismäßigkeit zu anderen Projekten, wie ins Überetsch. Die hochgepriesene Wertschöpfung für Stadt und Land durch die Bahnen... glauben Sie allen Ernstes daran, dass dieselbe Art der Wertschöpfung allein durch die "Nicht-Pendler" aus dem Überetscher Raum um ein Vielfaches übertroffen wird??? Denken Sie bitte nur an die Montiggler Seen, den Kalterer See, und und und... Was die regierenden SVP-Schergen hier aufführen, ist einfach nur lächerlich.

Gio, 12/24/2015 - 10:53 Collegamento permanente
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Albert Hofer Gio, 12/24/2015 - 11:09

In risposta a di ohne mit

"glauben Sie allen Ernstes daran..." Habe ich irgendetwas in diese Richtung geäußert? Nein. Auch eine Überetscher Bahn wäre eine enorme Aufwertung von Stadt und Land. Ich denke allerdings nicht, dass man verschiedene Projekte gegeneinander ausspielen sollte. Ob die Seilbahn Jenesien gemacht wird oder nicht, das wird keinen Millimeter daran ändern, ob "Metrobus" oder Bahn ins Überetsch.

Übrigens habe ich kein weiteres Interesse an einer Diskussion mit jemandem, der sich hinter einem Pseudonym versteckt und seine Anonymität für untergriffiges Rumgeholze missbraucht ("der Kompkasperl und seine noch machthabende SVP-Bande", "die regierenden SVP-Schergen"). Meinungsäußerung online ist kein Freibrief für Niveaulosigkeit.

Gio, 12/24/2015 - 11:09 Collegamento permanente