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Wir sind das Volk!

Dieser Satz hat Europa verändert und wird auch in Südtirol seine Wirkung zeigen.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

Wir sind das Volk!

Da haben sich die Mächtigen im Lande bisher vehement dagegen gewehrt, dass der Landeshauptmann direkt vom Volk gewählt wird.  Nun führt die SVP seit Wochen einen Zauber auf und will uns vorgaukeln, dass die Landeshauptmann-Kandidaten und -Innen einer Basiswahl unterstellt werden, aus welcher dann der zukünftige Star hervorgehen soll. Alles Theater, denn die SVP kann nur ihren Spitzenkandidaten küren. Den Rest besorgt das Volk, welches über Partei und Vorzugstimmen für den Landtag das letzte Wort hat. Auf dieses Ergebnis aufbauend, wird dann der Landtag den Regierungschef bestimmen.

Alle Achtung vor Arno Kompatscher, der sich als erster für die Position des Spitzenkandidaten seiner Partei zur Verfügung gestellt hat und bei dieser Aussage geblieben ist, auch wenn ihm die Medien laufend das Wort im Mund umdrehen. Das Volk wird es ihm lohnen, weil es sich förmlich nach Geradlinigkeit und Rückgrat sehnt.

Martha Stocker hat auf einen Start im großen Rennen verzichtet, weil sie sich als Frau für einen Platz in der vierten Startreihe zu schade ist.  Dafür gebührt ihr Respekt und das Volk wird ihr beweisen, dass es solches Verhalten zu schätzen weiß.

Die Kandidatur von Richard Theiner ist in jeder Hinsicht bedenklich.  Das Volk wird es einzuschätzen wissen und ich denke, dass ihm nicht nur der Weinbergweg schlecht gesinnt ist.  Zuviele hat er enttäuscht, als Landesrat, als Parteiobmann, als Mensch. Einem Schönredner kann man eben keine Erneuerung zumuten.

Die überzeugendsten Argumente für eine Kandidatur als Spitzenkandidat der SVP hat natürlich der frischgebackene Landesrat Pichler Rolle auf Lager.  Da stockt das Blut in den Adern.  Ich zitiere die „Dolomiten“ vom 22. März  auf Seite 13:

„ … Ein Duell Theiner/Kompatscher ist für Pichler  Rolle eine denkbar schlechte Ausgangslage, um seine Position in der Landesregierung  zu halten. Gewinnt Kompatscher bei der Basiswahl, ist er der nächste Landeshauptmann. Verliert er, dann wohl so knapp, dass es sich die SVP nicht leisten kann, ihn nicht auf die Landtagsliste zu nehmen.  Kompatscher gilt dann als Anwärter für die Landesregierung, wo bereits Thomas Widmann und Elmar Pichler Rolle sitzen. Drei aus dem Bezirk Bozen sind aber zuviel und Pichler Rolle riskiert seinen Job in der Chefetage.  Ganz anders liegen die Dinge, wenn Kompatschers Ergebnis bei der Basiswahl auf 25 bis 30 Prozent abrutscht, weil sich Stimmen aufteilen. Dann nämlich gibt es keinen Grund, ihn lange um eine Landtagskandidatur zu bitten“. 

Also höher geht’s nimmer.  Das ist nun nicht nur eine Gemeinheit Arno Kompatscher gegenüber, sondern eine Rechnung ohne das Volk. Typisch Weinbergstraße würde ich meinen.  Die waren es bisher nämlich gewohnt, die Rechnung ohne das Volk zu machen. Das Volk brauchen sie nur, um Umsatz zu machen, selbst wenn es sich um eine Todesanzeige handelt.   Doch der Weinberg wird umdenken müssen, auch die Handelskammer. In Zukunft gehen die Uhren etwas anders.  Das Volk sucht einen neuen, tüchtigen  Landeshauptmann, der das Land  durch die nächsten zwanzig Jahre führt.  Es wird ihn finden, ohne Spekulationen, ohne Schönfärberei, ohne wenn und aber.  Jedoch ganz bestimmt nicht in einer hochgespielten Basiswahl der SVP.  Dies haben sogar Spitzenexponenten der SVP schon erkannt.

Es gibt Hähne, die glauben,

die Sonne sei aufgegangen,

nur weil sie gekräht haben.

 

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Martin Geier Dom, 03/24/2013 - 21:43

Recht interessanter Artikel. Aber betrachten es wir einmal von einer anderen Seite. In der SVP gibt es nach all den Affären wenigstens soviel Humankapital in eine neue Richtung zu denken. Und es ist neben einigen anderen wenigen Parteien die konsequent auf Mitbestimmung der Basis setzen; aus der Not geboren aber immerhin. Das wurde bei aller Unzulänglichkeit auch bei der ersten Basiswahl bestätigt. Mir kommt bei aller Sympathie für Arno Kompatscher aber hier Theiner zu schlecht weg. Er hatte vor den Parlamentswahlen den Mut auf ein Abkommen mit dem PD zu setzen und manch Weiche für ein zukünftiges Südtirol(als Drittes Statut) zu stellen. Und das bei allem innerparteilichen und medialen Gegenwind; zumal ja auch genug nun Zujubelnde auf ein Scheitern bei den Parlamentswahlen gewartet haben; es ist aber zum Glück ganz anders gekommen. :)
Im Prinzip halte ich Beide für fähig das LH Amt anzutreten. Man sollte aber immer daran denken daß formal der Landtag den LH wählt. Von einer Direktwahl des LH halte ich nix. Sieht man sich das benachbarte deutsche Ausland an wird erkennt man bald daß die jeweiligen Landeshauptleute und die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer allesamt vom Landtag bzw. vom Bundeslandsparlament gewählt werden; und das funktioniert recht gut. Schaue ich mir die Italienischen Regionen an so hat die Direktwahl des 'governatore' keinen demokratiepolitischen Fortschritt gebracht; eher 'ammucchiate ' von Parteien begünstigt die sonst nicht miteinander können. Wollen wir daß ein vom Volk gewählter LH im Landtag keine Mehrheit hat? Wie es analog dazu in Bozen vor einigen Jahren geschehen ist?
Es ist nicht so einfach.

Dom, 03/24/2013 - 21:43 Collegamento permanente
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Martin Geier Dom, 03/24/2013 - 21:54

Betrachten wir auch einmal die Medien und was darin vorkommt; Dir sollte auffallen daß es sich medial immer mehr auf dieses Duell konzentriert.
Und schauen wir uns mal die Konkurrenz an. Gerade heute hat Frau Eva Klotz von der STF verlautbaren lassen daß sie im Herbst wieder antritt. Man mag politisch dazu stehen wie man will aber Frau Klotz ist alles; nur nicht neu in der Politk; sie gibt es praktisch schon seit ich angefangen habe mich mit Politik zu beschäftigen. Auch bei den Freiheitlichen und den Grünen bestimmen im wesentlichen die 'alten Hasen(und Häsinnen ;) wo es langgeht. Wie mir scheint wird kaum eine der Oppositionsparteien auf Sachpolitik setzen; es wird speziell in der deutschen Opposition einen Kampf der 'Zukunftsvisionen' geben. Einerseits ist es eine Gefahr für die SVP weil sich alles auf zwei Kandidaten zuspitzt und man heute noch nicht weis wie der Verlierer der Vorwahlen reagieren wird; wird er alles hinschmeißen? Andererseits denke ich daß auch der Verlierer der Vorwahlen dabeibleiben wird und diese Vorzugsstimmenwahl viele Wähler mobilisieren wird. Sachpolitik kann die SVP trotz aller Affären und Fehlentscheidungen ohnehin besser; da hat speziell die deutsche Opposition wenig zu bieten. Gerade die Parlamentswahlen sollen der Opposition aber zu denken geben; Grüne und Freiheitliche haben eher bescheiden abgeschnitten und selbst im Unterland war für die 'Ethnokrieger' nix zu holen; was gerade Palermos Erfolg zeigt. Die Opposition glaubt wohl immer noch sie haben die LTW bereits gewonnen; dem ist aber nicht so; Südtirol ist anders, meiner Ansicht besser geworden. Die Basis der SVP wird miteintscheiden; denke nachher wird man die Kandidaten nach diesem Ergebnis auf der Kandidatenliste reihen. Im Herbst wird sich Vieles medial auf dieses Duell konzentrieren.

Dom, 03/24/2013 - 21:54 Collegamento permanente