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Wann kommt der Schnee?

Eine Frage, die in diesen Tagen nicht nur die viele Touristen im Land beschäftigt. Doch bislang kann auch Wettermann Dieter Peterlin wenig versprechen.
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Foto: facebook/daniel häni

„Staubtrockener Dezember: Nur im Norden ein wenig Schnee. Von Schlanders bis Bruneck und von Sterzing bis Bozen kein messbarer Niederschlag und gleichzeitig so viel Sonne wie seit 25 Jahren nicht mehr.“ Die Meldungen, die Landesmeteorloge Dieter Peterlin in diesem Tagen über Twitter oder Facebook verbreitet, haben nicht das Zeug, die Sehnsüchte nach einem weißen Winter zu befriedigen. Im Gegenteil: „Weiße Weihnachten gab es noch in Kurzras (Schnals), Pfelders (Passeiertal) und Rein in Taufers. Zu Silvester ist auch hier der Schnee weg“, so der ernüchternde aktuellste Tweet des Meteorologen. Einziger Lichtblick für Schneeliebhaber ist derzeit eine Front, die Südtirol von 2. auf 3. Jänner streifen soll – allerdings „höchstens mit ein paar Flocken am Hauptkamm“, wie Peterlin am Donnerstag in Aussicht stellte.

Der Grund für die aktuelle Trockenheit hat mit der großräumigen Wetterlage zu tun. Im Dezember haben sich über Mitteleuropa sehr stabile Hochdruckgebiete festgesetzt, erklärt Peterlin auf Nachfrage von salto.bz. Sämtliche Schlechtwetterfronten, die vom Atlantik Richtung Alpen zogen, mussten entweder nördlich oder südlich ausweichen. „Eine ganz ähnliche Lage gab es bereits im letzten Jahr, auch da gab es im Dezember keine nennenswerten Niederschläge“, so der Meteorologe. Weiße Weihnachten gab es dagegen heuer in der Sahara, wo in Algerien in diesem Jahr der erste Schnee seit Jahrzehnten fiel. Verrückte Welt - auch an der Wetterfront.

Ist das alles noch normal oder eine spürbare Folge der Klimaveränderungen, die das vergangene Jahr weltweit zum wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen gemacht haben? Prinzipiell ist der Winter in Südtirol die trockenste Jahreszeit, relativiert Dieter Peterlin. „Ein paar Wochen ohne Niederschläge sind also nicht wirklich außerordentlich.“ Nun hänge alles davon ab, wie sich Jänner und Februar entwickeln. Erst dann kann die Frage beantwortet werden, ob man wirklich von einem außerordentlichen Winter sprechen kann.

Für die weitere Zukunft ist laut dem Meteorologen eines sicher: „In den nächsten Jahrzehnten muss man sich auf weiter steigende Temperaturen einstellen, solche milde Weihnachten wie heuer könnte es also noch häufiger geben.“ Bei den Niederschläge sei hingegen kein Trend feststellbar. Eine Prognose, ob es nasser oder trockener wird, sei wegen des Einflusses zu vieler unterschiedlicher Faktoren nicht möglich.