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Wo bleibt das Gutachten?

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Es ist ja interessant, dass sich SALTO gewissermaßen zum Pressebüro des Brixner Bürgermeisters gemacht hat. Interessant ist auch die Logik: Da der Auwald ohnehin stirbt (weil man ja nach Kräften daran arbeitet), hat es auch keinen Sinn mehr, ihn zu schützen. Eine solche Botschaft hören die Umweltzerstörer und Betonierer in Südtirol mit Freuden.
Im obigen Text steht: „Notwendig für die Betriebswerweiterung der Firma Progress sei nämlich nicht nur eine Bauleitplanänderung, sondern auch eine Landschaftsplanänderung. „Diese Unterlagen muss allerdings der Antragsteller einreichen“, so Bürgermeister Peter Brunner.
Sehr sehr interessant!
Es sei an dieser Stelle nun die Frage erlaubt, wieso die Gemeinde Brixen dieses über 8.000 Euro teure Gutachten bezahlt hat, wenn es sich bei der Auwaldrodung bzw. der Errichtung eines Industriegebäudes um ein rein privates Bauvorhaben geht?!
Allerdings handelt es sich bei diesem Dokument um das erste offizielle „Greenwashing-Gutachten“ Südtirols, das zudem auch noch von der öffentlichen Hand für eine private Firma bezahlt wurde!!
Also wenn das kein Fall für den Rechnungshof ist? Hier werden nämlich mit öffentlichen Geldern private Interessen finanziert“!!
Aber im Land der „Freunde im Edelweiss“ scheint es wirklich keine Schamgrenze mehr zu geben!!
Details zum „Greenwashing par excellence“ wobei die Rodung eines Auwaldes bzw. Habitats von 7 Vogelarten der Roten Liste mit der sehr fragwürdigen Erweiterung der Millander Au in eine Bauschutt-bzw. Mülldeponie mit Altölvorkommen sozusagen salonfähig gemacht wird:
https://instagram.com/save.the.auwald.brixen?igshid=YmMyMTA2M2Y=
Und der spezielle Artikel zum Brixner „Greenwashing“ im Salto Portal:
https://www.salto.bz/de/article/08092022/greenwashing-made-brixen
Die Neuzeit-Politiker biedern sich bei den Wählern "mit von edlen großzügigen Menschen gespendetem Geld" und allen werbe-technischen-Tricks als die Allerbesten zur Lösung der politischen Probleme an.
"Glücklich gewählt," wird als Erstes "die möglichst reichliche Eigen-Versorgung sehr wichtig" und dann versteckt man sich bei jedem Problemchen hinter kostspieligen Gutachten, die meistens nach der Volksmeinung ausfallen: "Wessen Brot ich iss, dessen Lied ich sing."
In Kentniss gesetzt wurde? VON WEM SO SPÄT HERR BRUNNER UND WARUM?
"...seien die Gutachter zum Schluss gekommen, dass sich der Auwald in einer starken Degeneration befinde und sich voraussichtlich in einigen Jahren die Nadelholzbestände ausbreiten werden, sodass von einem wirklichen Auwald keine Rede mehr sein könnte..."
Dass es da eine ganz einfache Methode gibt, kommt ihnen aber nicht in den Sinn?
Vielleicht sollte man ganz einfach diese Nadelholzbestände reduzieren oder besser noch laufend beobachten und entsprechend eingreifen...?
So wie es auch bei den Lärchenwiesen verpflichtend ist, die Fichten in Schach zu halten, wenn eine Landschaftspflegeprämie ausbezahlt werden soll!
Ich habe volles Verständnis, dass ein Bürgermeister alles daran setzen muss um qualifizierte Betriebe zu unterstützen. Es drängen sich mir trotzdem ein paar Fragen auf, auf die ich bisher persönlich noch keine Antworten gefunden habe.
Im Master- und Landschaftsschutzplan - vor ca. 10 Jahren genehmigt - hatte der seinerzeitige Stadt- und Gemeinderat - alle jetzigen Entscheidungsträger waren damals in einer Funkltion dabei - diesen Auwald als schützens- und erhaltenswert ausgewiesen. Die gleiche Haltung zeigte sich im Projekt Stadt-Land-Fluss, nachdem im Industriegebiet, trotz gesetzlicher Auflagen, die Grünflächen zum größten Teil von den Privateigentümern nicht realisiert wurden und der Großteil der Flächen versiegelt sind. Bereits damals gab es von Seiten der Anrainer großen Apetit auf diese Fläche. Warum jetzt diese Kehrtwende? Es gibt doch auch in der näheren Umgebung reichlich Grünflächen, die vom Naturhaushalt her gesehen weniger wertvoll sind und für eine solche Nutzung sich besser eignen würden. Wahrscheinlich sind sie etwas teurer zu erstehen. Die Kirche, auch hier wieder einmal mit im Spiel, war nur froh diese unproduktive Fläche verscherbeln zu können. Müssen wir tatsächlich dieses letzte Stück Brixner Identität, -ein Auwald gehört wie die Domtürme und vieles andere dazu - dafür geopfert werden? Damit verschwindet ein Stück Landschaftsgeschichte, aber auch Sauerstofflunge für die klimageplagte Industriezone. Wenn wir der Klimakrise begegnen wollen, müssen wir nachhaltige Entscheidungen treffen und seien sie noch so klein. An der Summe auch solch kleiner Entscheidungen wird Umweltverantwortung gemessen. An dies sollten Unternehmer*innen wie Verwalter*innen sich erinnern.
Gratuliere dem Ex-Bürgermeister von Brixen, Albert Pürgstaller, zu seinem in allen Punkten ehrlichen und stichhaltigen Kommentar. Kann dies voll und ganz unterstreichen und als ehemaliger Gemeinderat und Umweltvertreter will ich noch eins draufgeben.
Wieso ist der Auwald in den letzten Jahren degradiert, wie im "Greenwashing-Bericht" so herausgestrichen wird? Ja, wieso etwa? Die jetzigen Verwalter und all jene, die einen Ersatz in der Vergrößerung der Millander Au sehen, haben ja alles darangesetzt, dass der Auwald in der Industriezone kaputtgeht. Man hätte diese Rest-Aue pflegen müssen, man hätte die Wasserzufuhr vom Eisack her aktiv forcieren müssen, man hätte die Elemente (Fichten und dergleichen.....), welche sich aufgrund der zunehmenden Austrocknung eingeschlichen haben, entnehmen müssen und vor allem, man hätte die Aue in der vollen Größe mit voller Überzeugung schützen müssen, auch die Randzonen davon und die anschließende Eisackuferzone. Nichts von alldem hat man getan, auch die zuständigen kirchlichen Eigentümer der Kirche (Vinzentinum) nicht, die immer groß von der Erhaltung der Schöpfung predigen.
Schade! Es hätte bei überzeugtem Einsatz auch der derzeitigen Umweltverbände und des Gremiums/der Agentur StadtLandFluss beides geschützt und verbessert werden können/müssen, sowohl die Millander Au als auch der Auwald in der Industriezone. Für die Erweiterung des Betriebes Progress hätte man sicher umweltmäßig weit weniger wertvolle Flächen auftreiben können, wenn man mit vollem Einsatz dahinter gestanden wäre.
Vinzentinium? Ist nicht einer der Assessoren ein leitender Angestellter des Vinzentiniums? Hier scheint der allseits bekannte Lobbyismus Südtirols Einzug gehalten zu haben, Argumente wie Biodiversität zählen bekanntlich nicht mehr, wenn's um die Penunse geht.
Ähnlich dürfte auch das Disneyland-Projekt im Hofburggarten gelagert sein. Ich sehe, außer der Geistlichkeit und deren unersättlichen Hunger nach Bimbes, keine anderen Vorteile. Einen vielleicht, dass ein Chansonnier sich eine goldene Nase verdient.
Der ehemalige Bürgermeister sollte sich seine schönen Worte sparen, er hatte mehrere Jahre Zeit durch gute Politik der Domstadt seinen Stempel aufzudrücken. Dies wurde versäumt, gut klingende Kommentare machen dies nicht wett.
Herr Beikircher hat vollkommen recht! Vor allem im Schlussteil seines Kommentars bringt er die ganze Geschichte auf den Punkt mit der Aussage: „Es hätte bei überzeugtem Einsatz auch der derzeitigen Umweltverbände beides geschützt und verbessert werden können/müssen, sowohl die Millander Au als auch der Auwald in der Industriezone“.
Stimmt genau bzw. die Umweltgruppe Eisacktal und in der Folge auch der Dachverband für Natur und Umweltschutz mit dem damaligen Präsidenten Klauspeter Dissinger haben sich leider auf den faulen Deal „Auwald roden und dafür Millander Au erweitern“ eingelassen! Es ist aber noch nicht zu spät bzw. beide Vereinigungen können immer noch aussteigen und ein kräftiges Zeichen setzen im Sinne von „zuerst schützen was noch da ist zu schützen“!!
Große Hoffnungen setz ich dabei auf die neue Direktorin des Dachverbandes, Frau Madeleine Rohrer!
Zur Schlussbemerkung von Gregor Beikircher bezüglich weniger wertvolle Flächen für die Erweiterung der Firma Progress zu suchen….
Da wäre zunächst mal die große Freifläche vor der Alupress Firma wo derzeit nur Autos parken. Diese könnte man ja auch unterirdisch verlegen?! Dann gibt es ja auch noch das ca. 3 Hektar große prach liegende Ex Holz Magagna Gelände! Oder die Firma Progress könnte gleich in Schrambach unterirdisch erweitern? Dort wird ja bekanntlich bereits die 3D-Beton-Drucker Produktion betrieben. Diese soll ja anstelle des Auwaldes dann dort in Funktion gehen…
Auch ich möchte dem ehemaligen Brixner Bürgermeister Albert Pürgstaller für seinen super Kommentar im Sinne der Erhaltung dieses sehr wertvollen Vogelhabitats bzw. des Auwaldes in der Industriezone danken!!
Es ist schon krass in Südtirol. Erst wird dem Auwald das Wasser durch einen Damm entzogen, dann stellt man seine Minderwertigkeit fest, und letztlich möchte man ihn deswegen vernichten. Unethischer geht nicht. Den zahlreichen Tierarten ist es übrigens egal wie wir den Auwald einstufen, sie finden dort ihren Zufluchtsort und haben dort ihre Brutstätte. Ein Grundwasserteich kann das nicht wettmachen. Übrigens, die neuangelegten plümpfe in der millander au konnten das Aussterben des Laubfrosches dort nicht verhindern. Das Bewahren ist unser erste Pflicht, dann mögen Projekte folgen.
Frau Steiner hat vollkommen recht bzw. Natur ist in erster Linie zu bewahren! Und man kann die Erweiterung der Millander Au auch mit Umweltgeldern des BBT und des Kraftwerks Hachl finanzieren. Diese Gelder sind übrigens auch schon seit Jahren im Gespräch! Plus müsste es auch Beiträge aus dem Nationalen Wiederaufbau Fonds (PNNR) geben? Und die Gemeinde hat ja auch schon 770.000 euro für dieses Projekt im Haushalt vorgesehen…
Fazit: es braucht dafür nicht der sehr wertvolle Auwald gerodet werden!!
genauso wurde in Bozen mit dem Bahnhofspark vorgegangen: die vorhandenen Gelder für die Aufwertung des Parks wurden in die Schublade gelegt, man wartete ab und tat alles, damit der Park definitv unattraktiv und "gefährlich" wurde, um dann eine Lösung durch ein privates Projekt anzubieten, das eine schöne neue Welt verspricht...(Kaufhaus Bozen)
Im Jahr 1912 ist in der damaligen Brixner Zeitung, der "Brixener Chronik", ein lesenswerter Artikel erschienen, in dem die Ausweisung der Auwälder im Süden von Brixen als Naturschutzgebiet gefordert wurde. Anscheinend war man damals fortschrittlicher als die heutige Brixner Gemeindeverwaltung.