Politik | Neuwahlen

"Primarie? Nein, danke!"

Die Bozner Grünen werden nicht an den vom PD ausgerufenen Vorwahlen zur Ermittlung des Bürgermeisterkandidaten teilnehmen. Doch das letzte Wort ist noch nicht gefallen.

Die Bozner Grünen werden nicht an den vom PD einberufenen primarie teilnehmen. Für den 6. März hat die nationale Führung des Partito Democratico italienweit zu Vorwahlen aufgerufen. Diese sollen dazu dienen, die Bürgermeisterkandidaten für die Gemeinderatswahlen, die 2016 in einigen italienischen Regionen anstehen, zu ermitteln. Auch im Bozner PD hat man sich dazu entschieden, den eigenen Bürgermeisterkandidaten durch solche primarie zu ermitteln. Bekanntlich werden sich Renzo Caramaschi, Sandro Repetto und Alessandro Huber den Vorwahlen stellen. Zur Teilnahme berechtigt sind einerseits die Parteimitglieder, aber andererseits auch all jene Bürger, die eine Art Selbsterklärung unterzeichnen und einen symbolischen Beitrag von einem Euro zahlen. So zumindest der aktuelle Stand. Die genauen Modalitäten sind bis heute nicht festgelegt worden. In der Zwischenzeit verschickte der PD eine Einladung auch an weitere politische Kräfte, in der man dazu anhielt, an “Vorwahlen eines Mitte-links-Bündnisses” teilzunehmen. Während etwa Guido Margheri (SEL) und Luigi Gallo (A Sinistra per Bolzano) angekündigt haben, die Einladung wahrnehmen und Renzo Caramaschi unterstützen zu wollen, haben die Grünen nun dankend abgelehnt.

Man habe intensiv über eine mögliche Beteiligung gesprochen, teilen die beiden Grünen Co-Sprecherinnen Marialaura Lorenzini und Corinna Lorenzi in einer Presseaussendung mit: “Die Bozner Gruppe ist dabei mit großer Mehrheit zu dem Schluss gekommen, dass eine Teilnahme an den Vorwahlen für die Grünen nicht möglich ist.” Als Grund dafür geben Lorenzini und Lorenzi an, dass “unsere Visionen für eine nachhaltige, solidarische, partizipative und umweltfreundliche Stadt in wichtigen Punkten leider weiterhin nicht mitgetragen” werden. Was sich wie eine endgültige Abfuhr für den PD und jene politische Kräfte, die sich an dessen Vorwahlen beteiligen wollen und einen konsequenten Alleingang der Grünen anhört, dürfte allerdings nicht so dramatisch sein. Aus gut informierten Kreisen heißt es nämlich, dass die Grünen diese Vorwahlen vor allem als eine PD-interne Angelegenheit sehen und erst einmal den Ausgang abwarten – “eine Unterstützung im ersten Wahlgang steht nach wie vor im Raum”.

Die Zeit bis zum Auftakt des Wahlkampfs wollen die Bozner Grünen nun laut ihren beiden Co-Sprecherinnen dafür nutzen, den Dialog mit politischen Kräften, Vertretern der Zivilbevölkerung und nicht-politischen Vereinen fortzuführen. Seit einiger Zeit arbeite man nun schon am eigenen Programm und tausche sich laufend über Inhalte und Vorgehensweisen aus. “Wir haben klare und innovative Vorstellungen, was die Zukunft von Bozen betrifft”, steht in der Presseaussendung zu lesen. Einige Anliegen, für die sich die Grünen einsetzen wollen sind: Förderung der Kleinhandelsbetriebe, umweltfreundliche öffentliche, Partizipation, Dialog und Inklusion mit und von Flüchtlingen und “neuen Boznern”. “Auf dieser Grundlage bewegen wir uns und wollen tragfähige Bündnisse knüpfen, mit all jenen BürgerInnen und Kräften, welche unsere Anliegen mittragen”, so die Bozner Grünen abschließend.

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Max Benedikter Fr., 05.02.2016 - 10:27

Unverständlich! Die Grünen schaffen es nicht einmal einen oder zwei Kandidaten zu unterstützen, der sich ein öksoziales Bündniss vorstellen können? Eine interne Angelegenheit? Ich höre schon den üblichen lamentierenden Ton der dann später eingeschlagen wird "wenn der PD meint und uns nicht Ernst nimmt..." "wenn der PD nach "rechts" geht, dann gehen wir eben alleine..." immer nur reagieren und nie vorgeben. Immer sich hinter jemandem verstecken und gleichzeitig lamentieren. So wie in den gloreichen Zeiten von Spagnolli!

Fr., 05.02.2016 - 10:27 Permalink
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Filippo Turati Fr., 05.02.2016 - 11:49

Antwort auf von Max Benedikter

Non riesco ad immaginarmi che i votatori dei verdi vanno alle primarie del PD per votare Caramaschi (oltre che dare 1 Euro al PD) solo perchè il partito dice di fare così. Ricordiamoci che finora nessuno del PD si è ancora distanziato dalla condotta vergognosa di Spagnolli negli ultimi mesi (era pronto per coalizzare con la Lega per salvare Benko...). Se vince Caramaschi senza "aiuto" da fuori, almeno c'è certezza che anche all'interno del PD esiste la volonta per un cambiamento, finora ancora tutto da mostrare...

Fr., 05.02.2016 - 11:49 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Fr., 05.02.2016 - 12:22

Anstatt sich um die "Primarie" vom PD zu sorgen, sollten sich die Grünen mal überlegen ob es nicht (endlich mal) schlauer wäre eine einzige links-grüne Partei für die Gemeinderatswahlen aufzustellen.
Ich verstehe nicht wieso das nicht möglich ist, kann mir das einer mal erklären? Die Grünen haben ja nicht unrecht wenn sie meinen die Linie des PDs ist mit ihrer nicht immer im Einklang, aber wo ist der Unterschied zu SEL und A sinistra per Bolzano?
Bei einem sehr wahrscheinlichen Lega Sieg, vielleicht sogar mit dem ersten Casapound Ausschussmitglied (oh Schreck!), wäre es nicht besser man baut in der kommenden Legislatur eine starke kompakte Oppositionspartei auf?

Fr., 05.02.2016 - 12:22 Permalink