Politik | Präsidenten-Besuch

Wiedersehen in Tirol

Zwei Präsidenten 100 Jahre später: Sergio Mattarella und Alexander Van der Bellen kommen am 23. November nach Südtirol.
Van der Bellen, Mattarella
Foto: LPA/Oskar Verant

100 Jahre nach Abschluss der Friedensverträge von Paris – jener von Saint Germain sprach Südtirol Italien zu –, 50 Jahre nach dem Ja der SVP zum Paket und 2 Jahre nach ihrem letzten Treffen in unserem Land kommen Sergio Mattarella und Alexander Van der Bellen wieder nach Südtirol.

Am 23. November treffen sich die beiden Staatsoberhäupter von Italien und Österreich auf Schloss Tirol. Das hat Landeshauptmann Arno Kompatscher am heutigen Dienstag bekannt gegeben. Er habe sich lange bemüht, um die beiden Staatspräsidenten nach Südtirol zu holen, “gerade weil es sich doch um ein wichtiges Jahr handelt”, so Kompatscher. “Es jährt sich um einhundertsten Mal die Errichtung der Brennergrenze, das Trennende als Folge des Nationalismus des vergangenen Jahrhunderts, mit all den folgenden Ereignissen – Faschismus, Option, Nationalsozialismus. Aber es jährt sich im Besonderen auch jenes Ereignis, das die Südtirolfrage schließlich einer positiven Lösung zugeführt hat: die Annahme des Paktes beziehungsweise der 137 Maßnahmen, die zum Autonomiestatut geführt haben, durch die SVP-Landesversammlung in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1969 in Meran.”

Diesen “Weg des Kompromisses, der zur Südtirollösung geführt hat”, wollten beide Präsidenten würdigen, betont Kompatscher – daher sei auch auf Wunsch von Mattarella und Van der Bellen der 23. November als Tag für das Treffen gewählt worden.

Das genaue Programm für den Besuch des italienischen und österreichischen Staatspräsidenten ist derzeit noch in Ausarbeitung. Möglicherweise statten Mattarella und Van der Bellen auch der vor Kurzem eingeweihten Erinnerungsstätte für die Opfer der Nazidiktatur im Bozner Durchgangslager einen Besuch ab.
Ob es im Rahmenprogramm einen Landesüblichen Empfang samt Beteiligung der Schützen geben wird, muss auch noch entschieden werden. 2017 wurde dieser nach einer heftigen Polemik – die Schützen weigerten sich, zur italienischen Hymne aufzumarschieren – abgesagt.