Politik | Volksabstimmung

Rambach: Knappes Ja für Kraftwerk

Mit überraschend knappen 51 Prozent haben die Kraftwerksbefürworter in Taufers heute gesiegt.

Knapp die Hälfte der 1139 Tauferer Wahlberechtigten haben sich am Sonntag bei einer Volksabstimmung zu der Frage geäußert, ob am Rambach ein Kraftwerk errichtet werden soll.  Das Ergebnis zeichnet das Bild eines gespaltenen Dorfes: 287 Ja-Stimmen, 269 Nein-Stimmen sowie eine weiße und eine ungültige Stimmkarte. Das heißt, der Kraftwerksbau wird mit einer haarscharfen Mehrheit von 51,6 Prozent gutgeheißen.

„Das ist auf jeden Fall ein Achtungserfolg“, meint Rudi Maurer von der Umweltgruppe Vinschgau. „Aber natürlich tut es fast noch mehr weh, so knapp zu verlieren.“ Wie berichtet, soll mit der Volksabstimmung der Weg für einen Kraftwerksbau mit einer maximalen Nennleistung von drei Megawatt freigemacht werden. Bereits im November hatten sich die Malser in einer Volksabstimmung für das Kraftwerk ausgesprochen. Dort war die Beteiligung mit 38,5 Prozent geringer als in Taufers und das Abstimmungsergebnis mit 58,5 Ja-Stimmen eindeutiger gewesen.

„Wenn heute, wie ursprünglich geplant, in beiden Gemeinden gleichzeitig abgestimmt worden wäre, hätten wir gute Chancen auf eine Ablehnung gehabt“, ist sich Maurer sicher. Angesichts des knappen Ergebnisses und der allgemein unsicheren Situation im Energiesektor fordert er die Politik auf, ihre Vorgangsweise noch einmal zu überdenken. 

Bild
Profil für Benutzer Riccardo Dello Sbarba
Riccardo Dello… Mo., 08.04.2013 - 09:45

Primo: Grazie agli ambientalisti di Malles e Taufers, grazie a Rudi, Christoph e tutte le altre: senza di loro non ci sarebbe stato questo atto di democrazia che ha dato la parola alla cittadinanza.
Secondo: aver votato in tempi diversi nei due paesi ha alterato il risultato. Fin dall'inizio si sapeva che a Malles la maggioranza era favorevole. Taufers ha votato dopo il sì di Malles, dunque sapendo che, comunque fosse andata, la centrale si sarebbe fatta comunque, sul territorio di Malles.
Terzo: il problema è che è la Provincia non ha un piano di tutela delle acque che meriti questo nome e dunque nemmeno un piano di distribuzione degli impianti idroelettrici che stabilisca dove si può ancora sfruttare le acque a questo scopo e dove no. Abbiamo già superato ogni limite: oggi solo il 7% dei nostri fiumi e torrenti è allo stato naturale e oltre 900 centrali idroelettriche usano ogni secondo 5 volte più acqua di quanta ce ne sia in Sudtirolo (la stessa goccia d'acqua alimenta 5 centrali diverse!). In questa assenza della Provincia si scatena la “corsa all'oro bianco” paese per paese e nessuno vuole “restare indietro”.
Va rifatto il piano di tutela delle acque e finché non c'è, va decisa una moratoria che fermi la costruzione di nuovi impianti.

Mo., 08.04.2013 - 09:45 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Dr. Christa Pardeller
Dr. Christa Pa… Mo., 08.04.2013 - 10:57

Man hätte sollen mit Nein. Die Erhaltung der Natur am Rambach wäre notwendig. Und natürlich überall: Naturschutz ist wichtig.

Der Rambach ist ein ganz besonderer Bach, der letzte noch naturnahe Talfluss in ganz Südtirol. Ein 3-Megawatt-Kraftwerk am Rambach bedeutet Naturzerstörung.

Die Sonnenenergie nutzen: Warmwasser erzeugt eine Solaranlage, Solarthermie zur Wärmegewinnung aus der Sonneneinstrahlung und Photovoltaik zur Stromgewinnung. „Die Solaranlagen sind geräuschlos, emissionsfrei und nahezu wartungsfrei und nutzen eine unbegrenzt zur Verfügung stehende Energiequelle: die Sonne.

Mo., 08.04.2013 - 10:57 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Sebastian Felderer
Sebastian Felderer Mo., 08.04.2013 - 11:25

Es ist schon merkwürdig, dass in einem Dorf wie Taufers im Münstertal ein solches Abstimmungsergebnis zustande kommt.
Knapp über der Hälfte der Berechtigten haben abgestimmt. Ich gehe davon aus, dass alle Kraftwerk-Befürworter fleißig zur Abstimmung gegangen sind, also 287. Die Ablehnung kam mit 269 zuwenig zum Ausdruck, weil die anderen nicht hingegangen sind. Fehlt es an Zivilcourage, an Einsatz für die Umwelt? Oder spielen hier Beziehungen und Verbindungen eine Rolle, die eine Meinung, welche sich zwar im Kopf gebildet hätte, nicht in der Wahlkabine zur Wirkung kommen lassen? Taufers hat schön öfters solche Merkwürdigkeiten an den Tag gelegt. Schade, dass 287 Bürger über 1200 bestimmen. Ich rechne nämlich zu den Unterlegenen hauptsächlich die Kinder dazu, die nicht abgestimmt haben, jedoch morgen in erster Linie die Folgen unserer verfehlten Gemeindepolitik zu tragen. Wirklich schade!

Mo., 08.04.2013 - 11:25 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Stephan Lausch
Stephan Lausch Mo., 08.04.2013 - 11:41

Zu diesem Ergebnis, wie zu allen Volksabstimmungen, die bisher in Südtirol stattgefunden haben, ist vor allem eins zu sagen: für eine gut funktionierende Direkte Demokratie fehlt uns noch eine politische Vertretung, die anständig damit umgehen kann, d.h. nicht mit Tricks und Finten versucht das Ergebnis zu beeinflussen. Das gilt sowohl für die Art der Regelung, für die die politischen Machthaber verantwortlich sind, als auch für deren Anwendung. Bezeichnenderweise gibt es eine Ausnahme unter den Volksabstimmungen, die zeigt, wie es stattdessen zu machen wäre: Jene im vergangenen November in Toblach über Varianten zur Staatsstraße im Dorfbereich. Sie ist unter einem Nicht-SVP-Bürgermeister zustande gekommen!

Mo., 08.04.2013 - 11:41 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Walter Harpf
Walter Harpf Mo., 08.04.2013 - 12:09

Der Ausverkauf unseres Landes geht auf allen Gebieten voll weiter.
Die wählenden Südtiroler haben das Land einer gierigen Clique übergeben. Sie suggeriert mit der Behauptung, die "Wirtschaft" zu vertreten, dem Wohle aller zu dienen.
Sie wird sich hüten, die Krallen freiwillig und beizeiten zu lockern.
Irgendwann könnten die Bürger ja doch verstehen, welche Spiele und wessen Interessen hier betrieben werden…!

Mo., 08.04.2013 - 12:09 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Martin Daniel
Martin Daniel Mo., 08.04.2013 - 12:55

Schade dass, sich Bürger und Vereine im ganzen Land haben einreden lassen, dass ohne eigene Stromgelder nichts mehr läuft. Ein Blick auf den stark steigenden Energieverbrauch in unseren Gemeinden genügt, um zu verstehen, wo der Hebel wirklich anzusetzen ist: Die steigende Nachfrage in Haushalten wie in Unternehmen treibt den Strompreis in die Höhe und potentielle neue (und alte) Anbieter in der Hoffnung auf satte "nachhaltige" (weil aus erneuerbaren Energien entstehende) Gewinne auf den Plan.

Mo., 08.04.2013 - 12:55 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Walter Harpf
Walter Harpf Mo., 08.04.2013 - 23:34

Antwort auf von Martin Daniel

Die Sägemeister
Vorausgeschickt: „Die florierende Wirtschaft” (welcher Art auch immer) ist schon gut und recht.
Aber könnte es sein, dass sich unsere Bagger- und Bauunternehmen in den guten Jahren aufgrund eigener Fehleinschätzungen überrüstet haben?
Auch diese müssten eigentlich die zuweilen bedauerlichen Konsequenzen und die Risiken des ansonsten gerne angepriesenen freien Marktes akzeptieren – genauso wie jeder andere Unternehmer.
Danach sieht es aber nicht aus.
Man hat den Eindruck, dass bei uns jede noch so fadenscheinige Rechtfertigung ausreicht, um das Füllhorn mit immer neuen Aufträgen über sie auszuschütten.
Inzwischen sind wir dabei, die letzten verbliebenen Paradiese zu opfern.
Sei es durch immer neue Skipisten, durch Verrohrung der letzten freien Rinnsale, durch Windparks, durch alle erdenklichen Forststraßen und Wege auf die letzten Almen usw.
Bei allem Respekt vor den Arbeitsplätzen: Könnte es sein, dass unser Land durch die übertriebene Bedienung dieser Lobbys am sprichwörtlichen Ast sägt, auf dem es – bisher komfortabel – sitzt?

Mo., 08.04.2013 - 23:34 Permalink