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Beyond Crises

Sozialökologischer Wandel als Weg aus der Krise: Die Konferenz “By Design or by Disaster” vernetzt Anfang Oktober Bozen und das Obervinschgau mit dem Rest der Welt.

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Foto: unibz
Sie war eine der unzähligen abgesagten Konferenzen des Corona-Frühjahrs: By Design or by Disaster, ein alljährliches Highlight des Masterstudiengangs für Eco-Social Design der Freien Universität Bozen, das sich seit sieben Jahren der Verbreitung von Strategien und Praktiken für einen tiefgreifenden sozialökologischen Wandel widmet. Vom 1. bis 4. Oktober wird nun nachgeholt – unter Berücksichtigung der vielen Lernerfahrungen und strategischen Formierungen der vergangenen Krisenmonate. 
Act local, interconnect globally: Unter diesem Motto findet von 1. bis 4. Oktober eine ganz besondere Ausgabe von By Design or by Disaster (DoD) statt. Eine Konferenz im Zeichen der Krisen, wie bereits ihr diesjähriger Fokus „Beyond Crises“ verrät. Es geht um Visionen, Strategien und Praktiken in Anbetracht der vielfachen sozial-ökologischen, ökonomischen und politischen Krisen. „Diese sind bedrohlicher und besser erforscht als Covid-19, werden jedoch nicht ebenso entschlossen angegangen, weil dafür unsere  gesamten Lebens- und Produktionsweisen in Frage gestellt werden müssen“, sagt Professor Kris Krois, Leiter des Masterstudiengangs in Eco-Social Design, den Veranstalter und Initiator von By Design or by Disaster. 
 
 
Bereits zum zweitem Mal hat das Team des Studiengangs eine innovative Alternative zum ursprünglichen Veranstaltungsmodus gefunden. Nach der spontan eingeschobenen Online-Veranstaltung infolge der Absage der Konferenz im Frühjahr wurde auch ihr Ersatztermin im Herbst coronagerecht angepasst. Statt im Konferenzraum finden die realen Treffen vor allem im Freien statt – in Form von vielen parallelen „Walk-and-Talk-Workshops“. „In diesen arbeiten kleine Gruppen tagsüber an verschiedensten Orten im öffentlichen Raum, auf einer Waldlichtung oder in anderen Settings, die zum jeweiligen Thema passen“, erklärt Kris Krois. 
 
 
In den ersten beiden Konferenztagen wird dies wie immer in Bozen und Umgebung sein, danach wandert die Konferenz ins Obervinschgau weiter, um dort wie auch schon in den vergangenen Jahren dem Hier & Danach Festival zu fusionieren. Abends dagegen treffen sich alle Teilnehmenden im virtuellen Raum: in kurzen Videokonferenzen werden Ergebnisse aus den Workshops präsentiert, aber auch Diskussionen und Vorträge stattfinden. Das definitive Programm wird in den kommenden Wochen auf dem DoD-Blog  veröffentlicht.
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Karl Trojer Mi., 12.08.2020 - 11:04

Gerne würde ich an dieser Initiative von Kris Krois teilnehmen. Unsere Konsum- und Wegwerf-Gesellschaft, deren "immer mehr, immer schneller" sich auf die neoliberale Wirtschafts-Philosophie stützt, fährt unsere wunderbare Erde in den Abgrund, wenn wir uns nicht rasch und konsequent auf ein sozial und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften umstellen. Dabei gilt es vorrangig, die Fressgier des globalen Finanzsystems einzubremsen und die Konzentration von Macht (auch der digitalen) aufzubrechen. Die EU ist, als Wertegemeinschaft, aufgefordert die Vorausstzungen dafür zu schaffen, und die religiösen Gemeinschaften, wie die Kath.Kirche, dürfen nicht weiterhin Zuschauer bleiben.

Mi., 12.08.2020 - 11:04 Permalink