Politik | Landesregierung

Der Brandbrief

Die Südtiroler Kunst- und Kulturschaffenden haben einen Brandbrief verfasst. Noch ist es nicht zu spät, warnen sie.
SVP
Foto: Seehauserfoto
  • Der Brief, der an Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Entscheidungsträger:innen in der Südtiroler Volkspartei gerichtet ist, wurde von 195 Südtiroler Kunst- und Kulturschaffenden unterzeichnet. Sie äußern darin ihre Besorgnis über die Entscheidung der SVP, in Koalitionsverhandlungen mit als rechtsextrem eingestuften Parteien zu treten.

    Hier der Brief im Wortlaut:


    Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Arno Kompatscher,

    geschätzte Entscheidungsträger:innen in der Südtiroler Volkspartei, als Kunst- und Kulturschaffende setzen wir uns tagtäglich in unserer Arbeit für eine offene, solidarische und gerechtere Gesellschaft ein – gegen Polarisierung und Radikalisierung. Zu den unverrückbaren Werten, denen wir uns verbunden fühlen, gehören der Schutz der Menschenrechte ebenso wie der Schutz unserer Existenzgrundlagen und unserer Mitwelt. Ihre Entscheidung, Koalitionsverhandlungen mit Parteien aufzunehmen, die teils offen rechtsextreme, nationalistische, antieuropäische, wissenschaftsleugnende, antifeministische, homophobe und rassistische Positionen vertreten, steht aus unserer Sicht in fundamentalem Widerspruch zu all diesen Werten und ist nicht vereinbar mit dem Ziel einer zukunftsfähigen, diversen, vertrauensvollen Gesellschaft, die unsere Lebensgrundlagen achtet und schützt. Fratelli d’Italia verfolgen eine unverhohlen neofaschistische und nationalistische Politik – die Rhetorik ist autoritär, patriarchal und militaristisch, anstelle des „Staates“ wird von der „Nation“ gesprochen und eine glaubwürdige Distanzierung vom Faschismus, der Europa an den Rand des Abgrunds gebracht hat, fehlt. Sie verfolgen eine rechtskonservative, antifeministische und queerfeindliche Familienpolitik, geprägt von regressiven patriarchalen Geschlechterrollen. Aktuell geht das italienische Innenministerium etwa offen gegen die gleichberechtigte Elternschaft gleichgeschlechtlicher Paare vor. Fratelli d’Italia verfolgen eine antieuropäische Politik: sie gehören in Europa zur Rechts- Außen-Parteienfamilie ECR (gemeinsam mit rechtspopulistischen und europaskeptischen Parteien wie der spanischen VOX oder den Schwedendemokraten), die eine „Orbanisierung“ Europas vorantreiben und es nach Einschätzung von Fachleuten erschweren, im Europäischen Rat Mehrheiten für Klimapolitik oder für Rechtsstaatlichkeit zu gewinnen. Fratelli d’Italia verfolgen eine menschenrechtsfeindliche Migrations- und Sozialpolitik und eine kunstfeindliche Kulturpolitik. Erst vor wenigen Wochen hat die Regierung Meloni ein fundamentales Instrument zur sozialen Absicherung von Künstlerinnen und Künstlern (die „Indennità di discontinuità“) de facto abgeschafft. Die Abgeordnete der Fratelli d’Italia im neu gewählten Südtiroler Landtag leugnet offen den menschengemachten Klimawandel und hat sich von einer wissenschaftsbasierten Argumentation weit entfernt. Die Lega gehört mit rassistischen, homophoben, islamophoben, chauvinistischen und antieuropäischen Positionen und einem inakzeptablen Naheverhältnis zu Putin auf europäischer Ebene zur rechtsextremen Parteienfamilie ID („Identität und Demokratie“) – gemeinsam mit der deutschen AfD und Marine Le Pens Rassemblement National. 

     

    Unsere Autonomie und ihr Ausbau ist auch uns wichtig, aber sie darf nicht mit Zugeständnissen an die klar ersichtlichen Agenden der Rechtspopulist:innen erkauft werden. 

     

    Und ganz oben auf der Agenda der Freiheitlichen steht die Einschränkung der Mehrsprachigkeit an Südtirols Schulen mit ausschließlich muttersprachlichem Fachunterricht. Vor dem Hintergrund dieser exemplarischen Ausschnitte ist für uns nicht erkennbar, wie mit diesen Parteien in den kommenden 5 Jahren die nötigen Weichen für ein zukunftsfähiges Südtirol gestellt werden können. Wir stehen vor ungeahnten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen. Wer denkt, die Klimakrise könne noch 5 Jahre warten und die Arbeit für eine enkeltaugliche und gerechtere Gesellschaft sei jetzt nachrangig, ist in einem folgenschweren Irrtum. Die Vereinten Nationen haben erst vor wenigen Tagen wieder eindringlich gewarnt: wir sind auf dem Weg in eine 3 Grad heißere Welt. In einer solchen Welt wollen wir nicht leben. Auch ein kleines Land wie Südtirol würde sich in einer solchen Welt den katastrophalen Folgen einer globalen Destabilisierung unserer Ökosysteme, unserer Wirtschaft und unseres sozialen Gefüges nicht entziehen können. Wir stehen am Scheideweg. Wir stehen nicht einfach nur vor der Wahl zwischen einer weiteren Mitte-Links-Regierung oder einer weiteren Mitte Rechts-(Extremen)-Regierung, wir stehen vor der Wahl zwischen einer zukunftsgewandten, verbindenden Politik im Interesse des Gemeinwohls und einer rückwärts gewandten Politik, die unsere globalen und regionalen Probleme weiter verschärft.

     

    Werden Sie Ihrer Verantwortung für Südtirol gerecht und beenden Sie dieses Spiel mit dem Feuer. Seien Sie nicht der Türöffner für rechtsextreme Parteien, die sich außerhalb der demokratischen Grundordnung bewegen und damit den Grundkonsens unseres Gemeinwesens gefährden. 

     

    Sehr geehrter Herr Kompatscher, geschätzte Entscheidungsträger:innen in der Südtiroler Volkspartei: Unsere Autonomie und ihr Ausbau ist auch uns wichtig, aber sie darf nicht mit Zugeständnissen an die klar ersichtlichen Agenden der Rechtspopulist:innen erkauft werden. Nicht mit Spaltung und Polarisierung und nicht mit dem Verlust des sozialen Friedens und Zusammenhalts. Nicht mit unserer Zukunft. Wir fordern Sie auf, jetzt nicht die Augen zu verschließen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Werden Sie Ihrer Verantwortung für Südtirol gerecht und beenden Sie dieses Spiel mit dem Feuer. Seien Sie nicht der Türöffner für rechtsextreme Parteien, die sich außerhalb der demokratischen Grundordnung bewegen und damit den Grundkonsens unseres Gemeinwesens gefährden. Fügen Sie sich nicht in einen leidenschaftslosen Opportunismus, kämpfen Sie für unsere gemeinsame Zukunft! Wie die Löwinnen. Stellen Sie die nötigen Weichen, um den großen Herausforderungen unserer Zeit zukunftstauglich und verantwortungsvoll zu begegnen. Investieren Sie in Vertrauen. Das ist losgelöst von Werten und Prinzipien nicht zu haben. Bilden Sie jetzt aktiv Mehrheiten, die die soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit, für die Sie angetreten sind, glaubwürdig vertreten und umsetzen können. Und wollen. Wählen Sie ein klares und starkes Bekenntnis zu Menschenrechten, Demokratie und Europa, zu Frauenrechten, Minderheitenrechten, zum Schutz unserer Lebensgrundlagen und zum Klimaschutz. Wählen Sie eine vertrauensvolle, offene, solidarische und resiliente Zukunft für uns alle. „In Vielfalt geeint“.

    Noch ist es nicht zu spät.

  • Die Unterzeichner

    Die unterzeichnenden Kunst- und Kulturschaffenden (in alphabetischer Reihenfolge):

    Martin Maria Abram, Schauspieler und Regisseur 
    Riccardo Angelini, attore/Schauspieler
    Julian Angerer, Musiker bei ANGER
    Victoria Angerer, Schauspielerin
    Lois Anvidalfarei, Künstler
    Michael Arquin, Musiker bei DEAD LIKE JULIET
    Claudia Bellasi, artista e direttrice artistica Festival Asfaltart
    Toni Bernhart, Autor
    Christian Bianco, Präsident Rosegarden Movie
    Jordi Beltramo, mimo/clown/artista di strada e di palco e direttore artistico Festival Asfaltart
    Bertrand Johannes Risè aka Berise, Founder und Musiker bei SHANTI POWA
    Rut Bernardi, Literaturwissenschaftlerin und Autorin, Vorsitzende SAAV 
    Stefano Bernardi, operaio sonoro
    Gotthard Bonell, Maler, Graphiker, Sänger
    Univ.-Prof. Dr. Maria E. Brunner, Autorin und Übersetzerin 
    Thomas Bua, Scum Collective
    Angelika Burtscher, Kuratorin und Designerin, Lungomare
    Elisa Cappellari, fotografa
    Markus Cappello, Musiker und Gewerkschafter
    Max Castlunger, Musiker, Musiklehrer und Instrumentenbauer
    Simon Constantini, Architekt
    Joe Cova, cantautore
    Roberta Dapunt, Autorin
    Martine De Biasi, Filmemacherin
    Arno Dejaco, Team ZeLT/SAAV, Bühnenpoet und Musiker
    Eduard Demetz, Komponist
    Barbara Dorfmann, Musikerin
    Karin Duregger, Autorin/Regisseurin/Moderatorin
    Arno Ebner, Vorstandsmitglied ost west club est ovest
    Thomas Ebner, Musiker
    Hannes Egger, Künstler
    Ulrich Egger, Künstler
    Joachim Ellmenreich, Vizepräsident Kunstverein Kallmünz und Mitorganisator Festival Asfaltart 
    Adolf Engl, Präsident Dekadenz Brixen
    Maximilian Erler, Musiker bei DEAD LIKE JULIET
    Alex Favalli, Autor
    Isabel Folie, Autorin
    Sabrina Fraternali, danzatrice, attrice e Dance Tribe Speaker PERFAS
    Rudolf Frey, Regisseur und Intendant der Vereinigten Bühnen Bozen VBB
    Theodor Gallmetzer, Architekt
    Sabine Gamper, Freie Kuratorin
    Simon Gamper, Komponist/Musiker und Music Tribe Speaker PERFAS
    Werner Gasser, Künstler
    Lotte Gibitz, ehemalige Mitarbeiterin der Filmschule ZeLIG
    Hannes Goetsch, geschäftsführender Vorstand BASIS Vinschgau Venosta
    Günther Götsch, Schauspieler
    Karin Griesser, Clownfrau
    Kurt Gritsch, Historiker und Autor
    Katrin Gruber, Vorsitzende BASIS Vinschgau Venosta
    Hannah Grüner, Organisationsteam Festival Asfaltart
    Franziska Guggenbichler Beck, Regisseurin
    Anna Heiss, Künstlerische Leiterin Dekadenz Brixen
    Silvia Hell, Künstlerin
    Maria Christina Hilber, Team ZeLT/SAAV, Autorin
    Alexandra Hofer, Theaterpädagogin und Regisseurin
    Elisabeth Hölzl, Künstlerin
    Susanne Hutter, Autorin
    Erika Inger, freischaffende Künstlerin/Bildhauerin, Präsidentin Verein LanaArt
    Markus Innerhofer, Musiker bei DEAD LIKE JULIET
    Matteo Jamunno, Autor und Musiker, Vorstand SAAV
    Johanna Jörg, Autorin
    Margareth Kaserer, Künstlerin und Landwirtin, Präsidentin Hotel Amazonas, Ritten
    Matthias Keitsch, Filmproduzent
    Andrea Kerner, Bühnen- und Kostümbildnerin
    Philipp Kieser, Culture Assault / Ritual Tekno / HOSPIZ
    Christina Khuen, Theater- und Medienschaffende
    Meinhard Khuen, Kunstverein Kallmünz
    Sandy Kirchlechner, team organizzativo Festival Asfaltart
    Margit Klammer, freischaffende Künstlerin
    Brigitte Knapp, Schauspielerin und Autorin, Vorstandsmitglied Carambolage Bozen, Mitglied freiluft Kinder&Jugendtheater
    Hans Knapp, Künstler
    Thomas Kobler, Künstlerischer Leiter ost west club est ovest
    Astrid Kofler, Journalistin und Autorin, Vorstand SAAV
    Christine Kofler, Literaturwissenschaftlerin und pädagogische Fachbereichsleiterin
    Thomas Kronbichler, Gründer Studio Mut, Mitglied Alliance Graphique Internationale 
    Eva Kuen, Schauspielerin/Regisseurin und Stage Tribe Speakerin PERFAS
    Sabine Ladurner, Schauspielerin
    Annemarie Laner, Bildende Künstlerin
    Kurt Lanthaler, Schriftsteller
    Diletta La Rosa, attrice e vicepresidente Contro Tempo Teatro soc. coop.
    Lukas Lobis, Schauspieler und Kabarettist
    Daniel Mahlknecht, Filmemacher / da Palmer Film
    Selma Mahlknecht, Autorin und Regisseurin
    Christian Mair, Regisseur
    Evi Mair, Musikerin und Lehrperson
    Simone Mair, Ko-Direktorin BAU, Institut für zeitegnössische Kunst und Ökologie
    Martine Mairhofer, Performancekünstlerin und Vorstandsmitglied Rotierendes Theater
    Fabian Mair Mitterer, Schauspieler
    Sepp Mall, Autor
    Thomas Maniacco aka Athomos, Musiker bei SHANTI POWA und Geschäftsführer PERFAS
    Greta Marcolongo, cantante/musicista e direttivo PERFAS
    Martina Marini, Kulturarbeiterin, Tänzerin und Choreografin, Präsidentin Tanzschmiede/Fucinadanza und Vorstandsmitglied Tanzkollektiv Südtirol
    Nela Märki, Editorin und Ko-Vorsitzende Film Association South Tyrol (FAS)
    Laura Masten, Schauspielerin
    Anna Mayr, Fotografin
    Martin Mayr, Musiker bei DEAD LIKE JULIET
    Margot Mayrhofer, Schauspielerin, PERFAS Young Talents Speakerin, Vorstandsmitglied Dekadenz Brixen 
    Lisa Mazza, Ko-Direktorin BAU, Institut für zeitgenössische Kunst und Ökologie
    Thomas Medone, Vorstandsmitglied ost west club est ovest
    Erich Meraner, Regisseur, Schauspieler und Integrationslehrer
    Sarah Merler, Tänzerin und Choreographin, Vize-Vorsitzende PERFAS
    Gentiana Minga, autrice
    Waltraud Mittich, Autorin
    Christian Miglioranza, Musiker
    Catja Monteleoni, Maskenbildnerin
    Lene Morgenstern, Philosophin und Sprachkünstlerin, Vize-Vorsitzende SAAV
    Renate Mumelter, Kulturarbeiterin
    Gernot Nagelschmied, Puppenspieler
    Stefanie Nagler, Kulturarbeiterin und Präsidentin ost west club est ovest
    Thomas Neulichedl, Musiker bei DEAD LIKE JULIET
    Stefano Nicli, Musiker und Geschäftsführer ost west club est ovest 
    Heidi Niederkofler, Bürgerin und Schulführungskraft in Ruhestand
    Martin Niedermair, selbstständiger Sound Designer
    Debora Nischler, Creative Producer, Albolina Film
    Wolfgang Nöckler, Musiker und Autor
    Viktoria Obermarzoner, Schauspielerin/Regisseurin, Member Binnen-I und Rotierendes Theater
    Martina Oberprantacher, Direktorin Kunst Meran Merano Arte
    Maxi Obexer, Schriftstellerin und Theaterautorin, Gründerin der Summer School Südtirol
    Ali Paloma, Multimedia Künstlerin
    Manny Pardeller, Musiker und Unternehmer
    Michela Parlavecchio, produttrice cinematografica, sceneggiatrice, presidente Frabiatofilm soc.coop e vicepresidente categoria Film nell'Unione-HDS
    Sandra Passarello, pedagogista teatrale, attrice e regista, Bolzano
    Sabine Peer, Autorin
    Christine Perri, Vizepräsidentin und Spielleiterin teatroZAPPAtheater Meran0 
    Patrizia Pfeifer, Schauspielerin
    Andreas Pichler, Regisseur und Produzent
    Zita Pichler, Bühnen- und Szenenbildnerin
    Greta Maria Pichler, Team ZeLT/SAAV, Autorin
    Nora Pider, Musikerin bei ANGER
    Lorena Pircher, Autorin
    Verena Plangger, Schauspielerin
    Doris Plankl, Performerin, Regisseurin, Päsidentin Tanzkollektiv Südtirol, Künstlerische Ko-Direktion ALPS MOVE, Präsidentin und Produktionsleitung IDEA - TanzTheaterPerformance, Theaterpädagogin bei THEATRAKI
    Katharina Pöder, Maskenbildnerin
    Ingrid Porzner, Schauspielerin, Regisseurin, Theaterpädagogin und ehem. künstl. Leitung Dekadenz Brixen 
    Sara Prantl, Vorstandsmitglied ost west club est ovest
    Kuno Prey, Professor für Produktdesign an der Freien Universität Bozen
    Josef Rainer, akademischer Bildhauer, Kurator der Stadtgalerie Brixen
    Sabine Ralser, Autorin
    Manuel Randi, musicista
    Frederick Redavid, Schauspieler
    Günther Reichegger, Musiker
    Katja Renzler, Autorin
    Walter Richter, Vorstandsmitglied Dekadenz Brixen
    Thomas Rizzoli, Schauspieler
    Andrea Rossi, scrittore e operatore culturale
    Anna Rottensteiner, Autorin und Literaturvermittlerin
    Rixa Rottonara, Performerin/Regisseurin
    Daniela Scarlatti, attrice
    Matthias Schönweger, Autor/Künstler
    Cornelia Schöpf, Filmschaffende
    Peter Schorn, Schauspieler und Vorsitzender PERFAS
    Ursula Schnitzer, Kulturschaffende und Weberin
    Simone Schwarz, Vizepräsidentin ost west club est ovest
    Magdalena Schwellensattl, Schauspielerin und künstlerische Beirätin im Theater in der Altstadt Meran 
    Sigrid Seberich, Clown Karamela, Präsidentin Verein TIATRO
    Thomas Seeber, ehemaliger Intendant und Präsident Vereinigte Bühnen Bozen VBB
    Michaela Senn, Künstlerische Leitung Theater praesent und Triebwerk7 Innsbruck und Regisseurin 
    Samuel Simoni, Produktdesigner
    Joachim Staffler, Vorstandsmitglied ost west club est ovest
    Claus Stecher, Musiker, Techniker, Produzent und Tech Tribe Speaker PERFAS
    Sonja Steger, Vorstandsmitglied ost west club est ovest
    Markus Steiner Ender, Musiker und Organisationsteam Festival Asfaltart
    Thomas Sterna, Bildender Künstler und Vorstandsmitglied Südtiroler Künstlerbund SKB
    Maria Stockner, Künstlerin
    Martin Streitberger, Autor
    Valeria Stuflesser, Bildhauerin und Lehrerin, Circolo - Kreis für Kunst und Kultur St. Ulrich, UNIKA, Kunstgymnasium "Cademia" St. Ulrich
    Peter Stuppner, Regisseur
    Carmen Sulzenbacher, Geschäftsleiterin BRUX/Freies Theater Innsbruck und Theaterschaffende 
    Lukas Tappeiner, BASIS Vinschgau Venosta, operatives Management
    Ursula Tavella, artista
    Alexander Thurner, Musiker bei DEAD LIKE JULIET
    Dominik Told, Musiker
    Alex Trebo, musicista
    Donatella Trevisan, Team ZeLT/SAAV, Übersetzerin
    Carmen Trocker, Dokumentarfilm-Regisseurin, Bagarrefilm
    Ronny Trocker, Filmemacher
    Nadja Tröster, Theaterpädagogin
    Marlies Untersteiner, Schauspielerin
    Evi Unterthiner, attrice e presidente teatroZAPPAtheater APS MeranO
    Miriam Unterthiner, Dramatikerin und Autorin, Vorstand SAAV
    Alma Vallazza, Team ZeLT/SAAV, Übersetzerin, Eppan/Brixen
    Doris Warasin, Künstlerische Leitung MurX Theater & Academy
    Gerd Weigel, Regisseur und Schauspieler
    Julian Wiedenhofer, Tontechniker
    Jutta Wieser, Radiomoderatorin, Sprecherin, Autorin
    Erika Wimmer Mazohl, Team ZeLT/SAAV, Autorin 
    Daniel Wunderer, Filmemacher
    Barbara Zelger, Autorin
    Doris Zelger, Vorstandsmitglied ost west club est ovest 
    Josef Zelger, wissenschaftlicher Autor
    Verena Zelger, Autorin
    Georg Zeller, Filmemacher und Ko-Vorsitzender FAS
    Jörg Zemmler, Autor
    Laura Zindaco, Vorstandsmitglied ost west club est ovest 
    Vera Zwerger-Bonell, Schule und Kultur

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Profil für Benutzer Fabrizio Pascotto
Fabrizio Pascotto So., 10.12.2023 - 22:30

Hat einer der unterzeichneten jemals einen Tag gearbeitet.
Demokratie ist nur dann gültig wenn man links denkt. Aber das Geld und die Spenden die nehmen Sie von überall.

So., 10.12.2023 - 22:30 Permalink
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Waltraud Mittich Mo., 11.12.2023 - 08:34

Antwort auf von Fabrizio Pascotto

30 Jahre Unterricht ,Herr Pascotto hat die Untrezeichnete , aber auch lehren gilt wohl nicht als Arbeit?! beinah alle können von ihrer "Kunst "nicht leben und haben einen Job und zeichnen und malen und schreiben und komponieren, machen Theater.... bringen die zivilisierte Welt voran. Besten Gruß und gute Besserung

Mo., 11.12.2023 - 08:34 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Mo., 11.12.2023 - 16:00

Antwort auf von Simonetta Lucchi

Die Sprachgruppenfeststellung und damit der ethnische Proporz gehören zu den unveräußerlichen Menschenrechten in Südtirol, wenn man nicht wieder auf die faschistische Unterdrückung, in der es Posten und Gelder nur für Italiener gab, zurückkehren will. Ich hoffe und erwarte, dass die Unterzeichner des Briefes sich damit auch für die durch den hte in Südtirol eingesetzt haben. Sonst müsste man sie ja auch zu den Faschisten zählen.

Mo., 11.12.2023 - 16:00 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Mo., 11.12.2023 - 16:07

Antwort auf von Arne Saknussemm

Die Unterzeichner profilieren sich in einem sehr positiven Sinne, es freut mich auch die Namen zu lesen. Es handelt sich um sogenannte Kulturschaffende, was immer das auch heißen mag, aber die Botschaft ist klar. Es steht auch allen anderen Bevölkerungsgruppen, ganz gleich wie sie sich bezeichnen, absolut frei, gegen eine bevorstehende Rechts-rechts-rechts-Regierung zu protestieren. Es steht ihnen nicht nur frei, sondern es wäre sehr zu begrüßen. Ich gebe meinen Namen gerne für einen solchen Protest frei.

Mo., 11.12.2023 - 16:07 Permalink
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Cicero Mo., 11.12.2023 - 09:52

Es ist das gute Recht der Unterzeichner ihre Meinung in einem offenen Brief kundzutun. Mir persönlich schmeckt die mögliche SVP, FdI, Lega, FH Koalition auch nicht, aber man muss zur Kenntnis nehmen, dass die Südtiroler Bevölkerung bei den letzten Landtagswahlen klar rechts der Mitte gewählt hat. Mit STF, JWA, FH, FdI und Lega sitzen 11 Abgeordnete im Landtag die, bis auf die ethnischen Trennlinien, sehr ähnliche Standpunkte in den Bereichen Migration, öffentliche Sicherheit und Gesellschaftspolitik vertreten. Nimmt man die SVP und Liste Widmann hinzu, die tendenziell auch eher rechts der Mitte stehen oder zumindest als Konservative gelten können, dann hat das Lager, welches man in Italien gerne als Mitte rechts bezeichnet, eine klare Mehrheit im Landtag. Mit den Grünen und dem PD sind eigentlich nur zwei eindeutig linke bzw. Mitte links Parteien im Landtag. Bei Team K, Liste Civica und Frau Holzeisen tue ich mich mit dem klassischen Rechts-Links-Schema schwer. Die potentiell neue Regierungskoalition mag daher einigen im Land nicht schmecken, aber es ist (leider) nicht so, dass sie absolut nicht den Wählerwillen widerspiegelt.

Mo., 11.12.2023 - 09:52 Permalink
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Profil für Benutzer Stefan S
Stefan S Mo., 11.12.2023 - 17:30

Antwort auf von Cicero

"mit dem klassischen Rechts-Links-Schema schwer."
Nicht weiter verwunderlich, weil es dieses Schema links der Mitte nicht mehr gibt. Was Ende des vorigen Jahrhunderts eindeutig in der Mitte geortet wurde wird jetzt dem linken Flügel zugeordnet. Das liegt an dem seit 2 Jahrzehnten andauernden Rechtskurs welcher zuerst durch 9/11 und später durch die Fluchtbewegung, ausgelöst durch eine teilweise völlig außer Kontrolle geratenen Rachefeldzug des Westen, genährt wurde. Selbst 8 Jahre Obama konnten dieses nicht mehr einfangen.
"Die potentiell neue Regierungskoalition"
Kommt einer politischen Bankrotterklärung gleich und kann zu solchen Zuständen führen
https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-12/regierungsbildung-polen-opp…
Und am Ende der Reise folgt dann so etwas
https://www.tagesschau.de/ausland/gericht-zu-kaschmir-autonomie-100.html
Weil Nationalsozialisten und Postfaschisten jedes Mittel recht ist um an der Macht zu bleiben.

Mo., 11.12.2023 - 17:30 Permalink
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Cicero Mo., 11.12.2023 - 17:50

Antwort auf von Stefan S

Das ist mir, zumindest für unsere kleine Südtiroler Realität, dann doch etwas zu dick aufgetragen. Eine SVP, FdI, Lega, FH und Civica Koalition ist nicht der Untergang des Abendlandes. Zudem gehe ich davon aus, dass eine solche 5er Koalition relativ schnell dermaßen großen inneren Fliehkräften ausgesetzt sein dürfte, dass sie schwerlich die gesamte Legislatur durchstehen wird. Vor allem die kleineren Partner werden versuchen müssen ihre jeweiligen politischen Akzente zu setzen um bei den nächsten Wahlen nicht komplett von der Bildfläche zu verschwinden. Wo es dann noch Schnittmengen geben kann sehe ich jetzt nicht. Bei solchen Extrempositionen die FdI vertreten hoffe ich dann doch auf die immer noch vielen Anständigen an der SVP Basis, die dann ihrer Parteileitung doch irgendwann den Gehorsam verweigern.

Mo., 11.12.2023 - 17:50 Permalink
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Stefan S Mo., 11.12.2023 - 19:50

Antwort auf von Cicero

"Anständigen an der SVP Basis"
Die bringen dann auch nichts mehr wenn in Rom erstmal an den Säulen der Demokratie wie bspw. in Polen oder Ungarn, gesägt wurde. Und den Engländern wurde auch das Blaue vom Himmel erzählt wenn man autonom von der EU wird.
"doch etwas zu dick aufgetragen" Finden Sie? Abwarten, mal sehen wie es in den Niederlanden läuft und dann wartet schon das nächste rechte Beben in der USA auf uns. Und die Brandmauer in D brennt auch gerade munter ab. Aber die Schuldigen und Sündenböcke sind ja gefunden um die Hände hinterher in Unschuld zu waschen.

Mo., 11.12.2023 - 19:50 Permalink
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Arne Saknussemm Mo., 11.12.2023 - 10:08

Fast niemand all dieser Unterzeichner*innen, hat sich jemals in irgendeiner Form öffentlich gegen eine rechte oder reaktionäre Gesinnung geäußert, die meisten dieser echten oder selbsternannten Künstler genausowenig.
Gegen Rechts sein, macht sich für "Kulturschaffende" immer gut. - Das Schmierentheater ist euch gelungen, Kompliment!

Mo., 11.12.2023 - 10:08 Permalink
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Profil für Benutzer Robert Hölzl
Robert Hölzl Mo., 11.12.2023 - 10:36

Es ist interessant, wie das Narrativ, dass Kompatscher nur widerwillig mit den Rechten koalieren will und eigentlich eine Mitte-Links-Koalition bevorzugen würde, weitergestrickt wird. Kompatscher hat diese Variante bevorzugt, weil er als LH in die Geschichte eingehen will, der Kompetenzen zurückgeholt hat (Kompetenzen, deren Fehlen nur einigen Lobbies aufgefallen ist - z.B. Jäger und Bauern). Kompatschers große Eigenschaft ist das Schönreden; beim Handeln hapert es dann oft oder meistens.

Mo., 11.12.2023 - 10:36 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Mo., 11.12.2023 - 16:18

Antwort auf von Christian I

Wieso nur drei Jahre? Die Südtiroler Kulturschaffenden haben sich jahrzehntelang nicht darum gekümmert, dass mit dem sogenannten Siegesdenkmal der Faschismus offen verherrlicht und mit zahlreichen Straßennahmen faschistische Kriegsverbrecher gewürdigt wurden. Wenn die sogenannten Kulturschaffenden jetzt endlich aufgewacht zu sein scheinen, so sollte man das nicht kritisieren, sondern dankbar registrieren. Es gibt einen doppelten Feind der Demokratie, und der heißt Faschismus und Nationalsozialismus. Wenn auch die Kulturschaffenden Südtirols das endlich erkannt zu haben scheinen, sollte man das anerkennen. Zeit war es ja, und es ist nie zu spät.

Mo., 11.12.2023 - 16:18 Permalink
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Milo Tschurtsch Mo., 11.12.2023 - 17:36

Antwort auf von Christian I

"Zu den unverrückbaren Werten, denen wir uns verbunden fühlen, gehören der Schutz der Menschenrechte ebenso wie der Schutz unserer Existenzgrundlagen und unserer Mitwelt. "

Ja die Doppelmoral ist immer wieder erstaunlich. Wo war denn der Aufschrei der "Kulturschaffenden" als es ans Eingemachte ging, als der Staat seine totalitären Fratze gezeigt hat, als Alte, Kinder weggesperrt wurden, und jene die ihr Menschenrecht auf körperliche Selbstbestimmung (für sich selbst!) beansprucht haben, zu Sündenböcken gestempelt, aus der Gesellschaft ausgeschlossen, mir Briefen vom Gericht beglückt wurden, die Arbeit verloren haben und übelst betitelt wurden? Da ist man schön still gewesen. Von Menschen-und Bürgerrechten, Demokratie, Verfassung oder bloß Moral, Ethik und Anstand, weit und breit kein Statement geschweige denn ein Aufschrei von dieser Seite. Ja liebe Kulturschaffende, da hatte uns der Teufel der Realität eingeholt, den ihr jetzt an die Wand malt. Eure Kollegen in Deutschland haben in dieser Zeit Gesicht gezeigt (#alles auf den Tisch).

Mo., 11.12.2023 - 17:36 Permalink
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Stefan S Mo., 11.12.2023 - 21:14

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Auch wenn man geneigt ist das eine oder andere von dieser Geschichte zu glauben so fehlt doch irgendwie mindestens die Hälfte der Geschehnisse.
Oder war es nicht so das der Staat Italien vor Corona finanziell mit dem Rücken zur Wand stand und schon ordentlich wackelte, ein Virus Einzug hielt der vorher noch mild belächelt wurde und man den Chinesen in Wuhan beim Notkrankenhausbau wie in Hollywood über die Schulter schaute. Wenige Tage und Wochen später die blanke Panik ausbrach weil in einigen wirtschaftstarken Regionen in Norditalien das Gesundheitssystem kollabierte und der Staatsbankrott schon fast beschlossen war.
Aber hey was soll, fast euch alle an die Hände und tanzt weiter Ringelreihe. Wir legen ein paar Nachtschichten in den Krematoriums ein und alles wird gut.
Draghi und die Regierung der nationalen Einheit.
Schon erstaunlich wie vergesslich die Menschen sind, aber lassen Sie sich das von Ihrem Südtiroler Landsmann in der Zeit nochmal in Erinnerung rufen
https://www.zeit.de/2021/49/italien-mario-draghi-corona-impfung

Mo., 11.12.2023 - 21:14 Permalink
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Milo Tschurtsch Di., 12.12.2023 - 00:23

Antwort auf von Stefan S

Die Menschenrechte sind unveräußerlich und die Menschenwürde unantastbar. Daran ändert auch das durch Missmanagement und Fehlentscheidungen verursachte Chaos, das mancherorts ausgebrochen ist, nichts. Zum Glück nur mancherorts und nicht überall. Aber es hat ausgereicht, befeuert nicht zuletzt durch eine sensationslüsterne Presse, kollektive Panik zu erzeugen.
Aber auch wenn in bestimmten Gebieten zeitweise ein Chaos herrschte, so doch nur temporär und nicht jahrelang. Ich darf erinnern, die totalitäre Maßnahme 2G nämlich Ausschluss der Ungeimpften von Veranstaltungen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Restaurants, Bars (Sitzen im Freien!) trotz Vorweisens eines negativen Tests ?!, begann erst im Februar 2022, als schon lange ersichtlich war, dass die Geimpften sich nahezu alle infiziert hatten. Die unnütze (fehlender Dichtsitz) und entwürdigende Maskenpflicht für Kinder, als letzter! Gruppe, die die Maske ablegen durfte, ging sogar bis Schulende 2022. Man erinnere sich an das Foto einer total maskierten Schulklasse mit dem zu Besuch weilenden unmaskierten Mario Draghi. Zynisches geht`s kaum noch. Aber wie gesagt, die Doppelmoral......, nichts gehört hier von den Kulturschaffenden.
Aber die Zeit der Aufarbeitung wird kommen, auch wenn es noch ein wenig dauern wird.

Di., 12.12.2023 - 00:23 Permalink
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Stefan S Di., 12.12.2023 - 11:03

Antwort auf von Milo Tschurtsch

"Aber die Zeit der Aufarbeitung wird kommen, auch wenn es noch ein wenig dauern wird."
Aufarbeitung in Italien? Mit den Postfaschisten und Rechtspopulisten oder überhaupt eine politische Aufarbeitung in Italien? Das glauben Sie jetzt wirklich?
Auch wenn einem gewisser Realismus nicht gefällt dann sollte man diesen wenigstens zur Kenntnis nehmen.

Di., 12.12.2023 - 11:03 Permalink
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MiB . Mo., 11.12.2023 - 18:09

Ob es uns nun gefällt oder nicht, die Wahlen im Oktober haben die Zusammensetzung des Landtages eindeutig nach rechts verschoben. Bis zum Beweis des Gegenteils sind auch die Südtiroler Freiheit und die JWA rechte Bewegungen, auch wenn sie nicht an den Regierungsverhandlungen beteiligt sind. Dies bedeutet, dass "rechte" Themen (Sicherheit, Einwanderung usw.) bei der Mehrheit der Wählerschaft angekommen sind.
Das Schreiben scheint mir daher zumindest voreilig zu sein, da das Regierungsprogramm der künftigen Koalition noch nicht einmal bekannt ist.

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Elisabeth Garber Mo., 11.12.2023 - 18:30

Frage mich, wo die Signaturen der Führungsfiguren des Südtiroler Künstlerbundes (L. Trockner/A. Zoeggeler) bleiben: muss ein Versehen sein...
Ausserdem: Warum ist der Brief nur an den LH gerichtet und nicht auch an den LR für Bildung, Kunst und Kultur?
Ein_e Schelm_in, wer böses denkt...:-)

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